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Energiepotenzial

Im Vergleich ausgewählter, global relevanter Reservoire organischen Kohlenstoffs ist die in Gashydraten gebundene Kohlenstoffmenge enorm groß. Obwohl es bei der globalen Bilanzierung noch Unsicherheiten gibt, wird heute von etwa 10.000 Gigatonnen Kohlenstoff, der in Gashydraten gebunden ist, ausgegangen. Dies übersteigt die Kohlenstoff-Menge der zur Zeit bekannten Vorkommen fossiler Brennstoffe bei weitem und stellt somit einen potenziellen Energieträger der Zukunft dar. Voraussetzung für dessen zukünftige Nutzung ist allerdings, dass Fördermethoden entwickelt werden, die einen wirtschaftlichen und umweltschonenden Abbau sowohl im marinen als auch im Permafrostbereich ermöglichen. Weiterhin sollten Technologien entwickelt werden, mit denen das bei der Verbrennung des hydratgebundenen Methans erzeugte Kohlendioxid vor dem Eintrag in die Atmosphäre gehindert wird, da es dort zur Treibhausproblematik beitragen würde (siehe auch Klimawirksamkeit).
 
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Mengenanteile organischen Kohlenstoffs in verschiedenen globalen Reservoiren, ohne die fein verteilten Anteile von organischem Kohlenstoff, die in Summe einen weit größeren Anteil haben (nach Kvenvolden 1988).
 
Die globale Gasindustrie verfügte um die Jahrtausendwende noch über genügend Gasreserven für mehr als eine Generation, so dass nur einzelne Länder, wie z.B. das an Erdöl und Erdgas arme Japan, bedeutende Schritte unternehmen, um eine wirtschaftliche Gewinnung von Erdgas aus Gashydrat-Lagern zu erreichen. Die Förderung aus den Ozeanböden mag zwar aufgrund der größeren Vorkommen attraktiver erscheinen als eine Förderung aus Permafrostlagern, ist aber aufgrund der ungleich schwierigeren Förder-bedingungen, des Georisikos und der bisher unbekannten Umweltauswirkungen wirtschaftlich kurz- bis mittelfristig eher unwahrscheinlich. Die Erdgasförderung aus Gashydraten in Permafrostgebieten, wie sie in geringen Mengen bereits in Sibirien durchgeführt wird, könnte allerdings in naher Zukunft Bedeutung erlangen.