Logo Universitat Bremen
Seitenpfad:

Projekt SeaPump gefördert

27.10.2013
Morten

MARUM-Wissenschaftler Dr. Morten Iversen wird Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter am AWI.
(Foto: Christian Lindemann, DTU-Aqua)

MARUM-Wissenschaftler Dr. Morten Iversen wird Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Von insgesamt 66 Bewerbern aus aller Welt wählte eine internationale Begutachtergruppe ihn und 18 weitere Nachwuchswissenschaftler aus. Iversens Projekt ‚SeaPump‘ startet Anfang bis Mitte nächsten Jahres und wird über fünf Jahre mit jährlich 250.000 Euro gefördert.

Dr. Iversen will die saisonalen und regionalen Wechselwirkungen zwischen marinen Nahrungsnetzen und der biologischen Pumpe untersuchen. Als biologische Pumpe werden Prozesse bezeichnet, bei denen organischer Kohlenstoff aus den oberen Wasserschichten in die Tiefsee und zum Meeresboden transportiert wird, und so dem globalen Kohlenstoffkreislauf für Hunderte bis Millionen von Jahren entzogen werden kann. Der Ozean kann große Mengen des atmosphärischen Kohlenstoffdioxids aufnehmen. Ein Teil wird von Lebewesen in den oberen Wasserschichten verwertet, gelangt so ins Nahrungsnetz und sinkt teilweise in tiefere Schichten der Ozeane. So wird auf biologischem Wege CO2 aus der Atmosphäre in die Tiefsee und den Meeresboden „gepumpt“. „Daher ist es wichtig, die Rolle des Ozeans und der biologischen Pumpe im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen“, erklärt Iversen. „Um die heutige und zukünftige Aufnahme von CO2 durch die biologische Pumpe abschätzen zu können, brauchen wir ein besseres, möglichst quantitatives Verständnis der Struktur und Funktion mariner Nahrungsnetze sowie ihrer Wechselwirkung mit den Exportprozessen in der Tiefsee.“ In seinem Projekt wird der Biologe zusammen mit drei Doktoranden und einem Ingenieur chemische, physikalische und biologische Methoden kombinieren, um diese Prozesse in unterschiedlichen Ozeangebieten untersuchen zu können.

Nach seinem Studium in Dänemark und Kiel kam er 2006 für seine Doktorarbeit nach Bremen. Hier arbeitete er am MARUM, dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und ist seit seiner Promotion an der Universität Bremen 2009 im MARUM beschäftigt.

Die besondere Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft soll Nachwuchswissenschaftlern den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere erleichtern. Mit den Fördergeldern können die Nachwuchsgruppenleiter neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei bis vier Mitarbeiter sowie eine Laborausstattung finanzieren. Nach drei bis vier Jahren werden die wissenschaftlichen Leistungen aller Gruppen erstmals begutachtet. Bei positiver Beurteilung kann die Stelle des Nachwuchsgruppenleiters in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis (Tenure Track) übergehen.