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Mobile und stationäre Beobachtungsplattformen effizient kombinieren

20.02.2023
Feldmesskampagne in Spanien legt Grundstein für Entwicklung neuer miniaturisierter autonomer Unterwasserfahrzeuge
Das AUV wird für die Messkampagne vorbereitet. Foto: Marc Nogueras Cervera
Das AUV wird für die Messkampagne vorbereitet. Foto: Marc Nogueras Cervera

Die Weltmeere geraten zunehmend unter Druck. Langfristige Entwicklungen, wie der voranschreitende Klimawandel, aber auch plötzliche und kurzzeitige Veränderungen beeinflussen die Wassersäule. Forschende des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen arbeiten gemeinsam daran, ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand der Ozeane zu bekommen.

In Spanien, genauer vier Kilometer vor der Küste Barcelonas, am festinstallierten Observatorium OBSEA fand hierzu vergangene Woche eine Feldmesskampagne statt. Im Rahmen des Projekts „TRIPLE – Vtest“ setzen die Wissenschaftler ein miniaturisiertes autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV) und künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Messungen der bestehenden Beobachtungsanlage zu erweitern und zu ergänzen. Das allein ist bereits eine fundierte und viel genutzte Methode in der Meeresforschung.

Die Innovation, die das geplante Experiment mit sich bringen soll, hängt mit der Anwendung kürzlich entwickelter Methoden und Technologien zusammen. Genauer mit einem speziellen AUV, das ein einfaches Aussetzen und Einholen zusammen mit einem robusten Kontroll- und Missionsplanungssystem ermöglicht. Auf der Grundlage eines solchen vielseitigen und zuverlässigen Systems soll untersucht werden, wie die bei OBSEA gesammelten Daten durch Messungen in einem Umkreis von bis zu zehn Kilometer um den Standort der Anlage ergänzt werden können. Aus diesen Messungen sollen neue Beobachtungsstrategien abgeleitet werden, die zu einem umfassenderen Bild der Region Ostspanien/Katalonien und ähnlicher Standorte führen werden.

Ein weiterer Aspekt, der untersucht werden soll, ist die Frage, inwieweit Messungen an einem bestimmten Ort repräsentativ für Prozesse sind, die sich auf lokaler, regionaler oder globaler Ebene entwickeln. Eine Beurteilung dieser Frage ist nur möglich, wenn man die in der Vergangenheit über einen langen Zeitraum gesammelten Beobachtungen genau kennt.

Dr. Christoph Waldmann, der das Projekt am MARUM initiierte hat, sagt dazu: „Mit den Ergebnissen der Feldmesskampagne wird ein Konzept entwickelt, wie mobile und stationäre Beobachtungsplattformen möglichst effizient kombiniert werden können. In Zukunft werden miniaturisierte autonome Unterwasserfahrzeuge in Beobachtungsprogrammen eine immer größere Rolle spielen, etwa für Messkampagnen in den Polarregionen. Am MARUM wird im Rahmen des TRIPLE-nanoAUV-Projekts derzeit eine neue Art dieser AUV-Hardware entwickelt.“

Als Koordinator der Feldkampagne hat das MARUM von EMSO, dem Europäischen Multidisziplinären Meeresboden- und Wassersäulenobservatorium, Mittel für die Durchführung der Feldkampagne erhalten. Vor Ort erhält das Team aus Bremen und Aachen technologische und logistischen Unterstützung des OBSEA-Regionalteams.

 



Weitere Informationen

Projektseite TRIPLE-nanoAUV

Bericht von EMSO zur Messkampagne

Kontakt:

Dr. Christoph Waldmann
Meerestechnik
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Telefon: +49-421 218 65606
Email: [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Website

Maximilian Nitsch
Institut für Regelungstechnik,
RWTH - Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland
Telefon: +49 241 80 28074
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Website

MARUM-Forschende Bremen testen Sensoren für Unterwasserfahrzeuge in der OBSEA-Anlage. Foto: SARTI-Team
MARUM-Forschende Bremen testen Sensoren für Unterwasserfahrzeuge in der OBSEA-Anlage. Foto: SARTI-Team
Die Feldkampagne bei OBSEA zielt darauf ab, die bestehenden Möglichkeiten der Ozeanbeobachtung zu erweitern, indem die bestehende Infrastruktur durch eine mobile Roboterplattform ergänzt wird und so die Abdeckung des Beobachtungssystems erweitert wird. Foto: Matias Carandell Widmer
Die Feldkampagne bei OBSEA zielt darauf ab, die bestehenden Möglichkeiten der Ozeanbeobachtung zu erweitern, indem die bestehende Infrastruktur durch eine mobile Roboterplattform ergänzt wird und so die Abdeckung des Beobachtungssystems erweitert wird. Foto: Matias Carandell Widmer

 

Beteiligte Institutionen

  • MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen, Deutschland
  • UPC - Universitat Politècnica de Catalunya, Spanien
  • RWTH - Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland