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Blick in die Vergangenheit

20.05.2022
Das Forschungs-Bohrschiff JOIDES RESOLUTION im Hafen von Kapstadt. Hier startet Anfang Juni auch IODP Expedition 393. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; L. Tamborrino
Das Forschungs-Bohrschiff JOIDES RESOLUTION im Hafen von Kapstadt. Hier startet Anfang Juni auch IODP Expedition 393. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; L. Tamborrino

An sechs Lokationen im südlichen Atlantik Kerne aus dem Ozeanboden zu gewinnen – das ist das Ziel von zwei internationalen Expeditionen im Rahmen des Bohrprogramms IODP (International Ocean Discovery Program), an denen auch zwei Wissenschaftler aus Bremen beteiligt sind. Die Expedition mit dem wissenschaftlichen Bohrschiff JOIDES RESOLUTION führt zum südlichen Mittelatlantischen Rücken.

Von der Universität Bremen sind Leonardo Tamborrino vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (IODP Expedition 390 von April bis Juni) und Dr. Elmar Albers vom Fachbereich 5 – Geowissenschaften (IODP Expedition 393 von Juni bis August) mit dabei.

Tamborrino wird Sedimentproben untersuchen, um die so genannten intermediären Wassermassen im Südatlantik paläozeanographisch zu rekonstruieren. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der atlantischen meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC), außerdem wird vermutet, dass sie auch Einfluss auf das globale Paläoklima haben Albers wird sich als Petrologe nach der Fahrt darauf konzentrieren, zeitliche Veränderungen in der basaltischen Kruste zu rekonstruieren. Das schließt den Elementtransfer zwischen der Erdkruste und dem darüberliegenden Ozean ebenso ein wie den Nachweis mikrobieller Biomarker als Überbleibsel mikrobiellen Lebens.

Insgesamt nehmen 52 internationale Wissenschaftler:innen an beiden Expeditionen teil. Sie werden die hydrothermalen Wechselwirkungen zwischen der sich abkühlenden Ozeankruste und dem darüber liegenden Ozean, mikrobielle Gemeinschaften, die tief unter dem Meeresboden leben, sowie anhand von Sedimentablagerungen Klimaveränderungen und Ozeanzirkulationsmuster im Atlantischen Ozean untersuchen.

Während der IODP-Expeditionen 390 und 393 („South Atlantic Transect“) werden Tiefenkerne an sechs Lokationen erbohrt, die 7, 15, 31, 49 und 63 Millionen Jahre alte Ozeankruste enthalten. Die Proben ermöglichen es, die physikalischen, chemischen und biologischen Veränderungen der Ozeankruste im Laufe ihrer Alterung zu bestimmen und außerdem zu untersuchen, wie diese Veränderungen Bedingungen im Ozean sowohl aufzeichnen als auch beeinflussen.

Die Vorbereitungen für die Bohrungen wurden bei zwei weiteren Expeditionen in den Jahren 2020 und 2021 getroffen. Dazu gehörten Bohrungen sowie Gehäuse für die Bohrlöcher und so genannte Wiedereintrittskegel für das Bohrgestänge. Diese Arbeiten erleichtern nun den Bohrvorgang.

 

Kontakt:

Leonardo Tamborrino
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Dr. Elmar Albers
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JOIDES RESOLUTION in Kapstadt.
JOIDES RESOLUTION in Kapstadt.