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Tropische Klimaextreme und Korallenriffe

29.11.2023
Ein Korallenriff im nördlichen Roten Meer. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, T.Felis
Ein Korallenriff im nördlichen Roten Meer. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, T.Felis

An der Universität Bremen treffen sich in dieser Woche Forschende des DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität & Korallenriffe” (SPP 2299) zu ihrem ersten Statusseminar.

Die Tropen sind der „Wärmemotor“ unseres Planeten. Während es immer wärmer wird, beeinträchtigen zunehmend auftretende Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme das Leben von Milliarden von Menschen und wirken sich zerstörerisch auf tropische Ökosysteme aus. Wir erleben Extreme, die nie zuvor beobachtet wurden. Tropische Korallenriffe gehören zu den Ökosystemen, die mit am empfindlichsten auf den Klimawandel reagieren, da sie anfällig gegenüber Hitzestress sind, der zu Korallenbleiche und Absterben führt. Der Verlust von Korallenriffen hätte weitreichende Folgen und würde zu großen Verlusten an marinen Arten und Nahrungsquellen für große Bevölkerungsgruppen führen, und gleichzeitig die Stabilität der tropischen Küsten beeinträchtigen. Das erste Statusseminar findet gegen Ende eines verheerenden Jahres 2023 statt, das von globalen Rekordtemperaturen, regionalen Wetterextremen, einem ungewöhnlich frühen Beginn der Korallenbleiche im Atlantik und einem sich entwickelnden El Niño im tropischen Pazifik geprägt ist.

Das Schwerpunktprogramm zielt darauf ab, unser Verständnis der tropischen Klimaschwankungen und ihrer Auswirkungen auf die Korallenriffökosysteme in einer sich erwärmenden Welt zu verbessern. Dieses verbesserte Verständnis kommt aus der Zeit vor dem Beginn der instrumentellen Klimabeobachtung und dem Monitoring von Korallenriffen und wird unser derzeitiges Wissen erweitern. Einige Korallenarten bilden in ihrem Skelett jährliche Bänder aus, ähnlich wie Baumringe. Diese zeichnen kontinuierlich Veränderungen in ihrer Umwelt auf, darunter auch Temperaturveränderungen während ihrer Lebenszeit. Die Korallen selbst können uns also Antworten aus der Vergangenheit geben, wie wir sie am besten schützen können, und auch die tropischen Bevölkerungsgruppen, die von diesen Ökosystemen abhängen und am meisten unter den Klimaextremen leiden.

Forschende des DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität & Korallenriffe“ (SPP 2299) auf ihrem ersten Status Seminar an der Universität Bremen im November 2023. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, V. Diekamp
Forschende des DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität & Korallenriffe“ (SPP 2299) auf ihrem ersten Status Seminar an der Universität Bremen im November 2023. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, V. Diekamp
Mehr als 40 Forschende aus 15 Institutionen in ganz Deutschland treffen sich an der Universität Bremen zum ersten Statusseminar des  DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität & Korallenriffe” (SPP 2299). Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, T.Felis
Mehr als 40 Forschende aus 15 Institutionen in ganz Deutschland treffen sich an der Universität Bremen zum ersten Statusseminar des DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität & Korallenriffe” (SPP 2299). Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Uni Bremen, T.Felis

Das Programm bringt mehr als 40 Forschende aus 15 Institutionen in ganz Deutschland zusammen (10 Universitäten, 3 Helmholtz-Zentren, 1 Max-Planck-Institut, 1 Leibniz-Zentrum), die neuartige geochemische und isotopische Methoden an Korallenskeletten anwenden, zusammen mit modernsten statistischen Methoden und Erdsystemmodellierung, um nicht nur das vergangene und künftige tropische Klima besser zu verstehen, sondern auch die Reaktionen von Korallen auf vergangenen und künftigen Hitzestress. Die einzigartige Interdisziplinarität der Teilnehmer und die Möglichkeit, sich auf verschiedene Zeit- und Raumskalen zu konzentrieren, werden dazu beitragen, unsere Betrachtungsweisen zu erweitern und uns besser auf die wärmere Zukunft vorzubereiten, die uns bevorsteht.

Das Schwerpunktprogramm läuft seit vergangenem Jahr, die erste Programmphase koordiniert Dr. Thomas Felis vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Neben der Koordination ist MARUM mit vier wissenschaftlichen Projekten und insgesamt acht Forschenden am Schwerpunktprogramm beteiligt. Das Status Seminar wird mit einem Workshop für Nachwuchsforscherinnen innerhalb des Programms abgeschlossen.

Mehr Informationen:

Kontakt:

Dr. Thomas Felis
Korallen-Paläoklimatologie
Telefon: 0421 218-65751
E-Mail: [Bitte aktivieren Sie Javascript]