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Dienstjubiläum für Tauchroboter - Seit zehn Jahren steht Tauchroboter MARUM-CHEROKEE im Dienst der deutschen Meeresforschung

Jul 5, 2011
Damals: Das ROV-Team bei der ersten Testfahrt des MARUM-CHEROKEE im Unisee in Bremen...
Am 5. Juli vor zehn Jahren wurde Deutschlands erster tiefgehender Tauchroboter für die Meeresforschung am MARUM, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, in Betrieb genommen. Er liefert der Wissenschaft zahlreiche wertvolle Erkenntnisse, sammelt Proben in der Tiefsee und bringt faszinierende Unterwasseraufnahmen ans Licht.
Große Gebiete der Tiefsee sind bis heute unerforscht. Um dieses unentdeckte Land zu untersuchen und die Wissenslücken zu schließen, setzen Wissenschaftler ferngesteuerte Tauchroboter ein. Diese sogenannten ROVs (Remotely Operated Vehicles) tauchen bis in mehrere tausend Meter Wassertiefe und werden von Pilotenteams von Bord der Forschungsschiffe aus über ein Kabel gesteuert. So auch der Tauchroboter MARUM- CHEROKEE vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) an der Universität Bremen. Mit seiner Hilfe können die Tiefseeforscher den Meeresboden erkunden, Messungen vornehmen und Proben einsammeln. Er liefert außerdem Video- und Fotomaterial von bis dahin unbekannten Unterwasserlandschaften und Lebewesen.
Das MARUM-CHEROKEE war 2001 der erste Tauchroboter für den Einsatz in der Tiefsee in Deutschland. Seitdem ist es für die Bremer Meeresforschung im Einsatz, steht aber auch vielen nationalen und internationalen Projektpartnern zur Verfügung. Auf 23 Expeditionen mit verschiedenen Forschungsschiffen hat das ROV insgesamt 128 Tauchgänge absolviert. Die Einsatzgebiete lagen im Nord- und Südatlantik, im Mittelmeer, im Schwarzen Meer, im antarktischen Weddel-Meer sowie im Südpazifik. „Mit dem CHEROKEE lässt sich ein breites Spektrum an aktuellen, wissenschaftlichen Fragestellungen lösen, was die Arbeit eines ROV-Piloten so abwechslungsreich und spannend macht.“ berichtet Dr. Nicolas Nowald, einer der ROV-Piloten am MARUM.
Ausgestattet mit einem Greifarm und verschiedenen Werkzeugen zur Beprobung kann das MARUM-CHEROKEE in Wassertiefen bis zu 1000 Metern arbeiten. Über die Monitore im Kontrollstand an Bord können die ROV-Piloten und Wissenschaftler den Tauchgang verfolgen und erhalten so Einblick in faszinierende Tiefseewelten. Proben vom Meeresboden können – in einer Schublade verstaut – an die Oberfläche gebracht werden. Mit der stets weiterentwickelten Technologie des ROV ist es Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete möglich, Lebensräume der Tiefsee wie Hydrothermalquellen im Atlantik, Kaltwasserkorallenriffe vor Irland oder Methanaustritte im Schwarzen Meer zu untersuchen.

„Mit CHEROKEE haben wir Neuland betreten und nach den ersten erfolgreichen Tauchgängen Mut gefasst, weitere Unterwassersysteme zu beschaffen. Als eines der wenigen Institute weltweit verfügen wir heute über eine Flotte leistungsfähiger Unterwasserfahrzeuge.“ sagt Prof. Gerold Wefer, Direktor des MARUM.

Auch nach zehn Jahren Einsatz für die Meeresforschung reißt die Nachfrage nach MARUM-CHEROKEE nicht ab. Allein im kommenden Jahr wird das System auf drei Expeditionen eingesetzt werden. Sein nächstes Ziel wird das Seegebiet vor der Küste Nordwest-Afrikas sein, wo es Wissenschaftlern bei der Untersuchung von Sedimentationsprozessen helfen wird.

Weitere Informationen / Interviewanfragen / Bildmaterial:

Jana Stone
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0421 218 65541
Email: [Bitte aktivieren Sie Javascript]

...und heute: ROV-Piloten Nico Nowald (links) und Götz Ruhland mit dem MARUM-CHEROKEE. (Foto: Volker Diekamp, MARUM)

Dieses Foto einer Fliegenfallen-Anemone wurde mit der Kamera des MARUM-CHEROKEE vor der Küste von Irland aufgenommen.

Die roten Punkte markieren die bisherigen Einsatzgebiete des Tauchroboters MARUM-CHEROKEE. In manchen EInsatzgebieten gab es mehrere Expeditionen. (Hintergrundbild: NASA)

Dieses Foto einer Rückenfüßer-Krabbe wurde mit der Kamera des MARUM-CHEROKEE vor der Küste von Irland aufgenommen.