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mareXtreme Forschung startet

18.01.2024
Ziel von mareXtreme ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken. Foto: AdobeStock von Itxu
Ziel von mareXtreme ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken. Foto: AdobeStock von Itxu

Unter dem Kurztitel mareXtreme erforschen rund 150 Wissenschaftler:innen in der dritten DAM-Forschungsmission Strategien zum Umgang mit marinen Extremereignissen und Naturgefahren – und greifen damit hochaktuelle gesellschaftsrelevante Forschungsthemen auf.

Am 1. Januar 2024 hat die dritte DAM-Forschungsmission mareXtreme begonnen: In den nächsten drei Jahren werden rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus insgesamt 29 Forschungseinrichtungen und Partnerorganisationen untersuchen, wie das Risikomanagement bei marinen Extremereignissen und Naturgefahren verbessert werden kann. Achim Kopf vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen ist einer der Initiatoren der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie den Wissenschaftsressorts der norddeutschen Bundesländer (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) mit insgesamt rund 20 Millionen Euro geförderten Kampagne. Das MARUM ist an zwei der insgesamt vier Verbundprojekte beteiligt.

Marine Extremereignisse und Naturgefahren lösen Kaskaden komplexer Prozesse aus, die zumeist regionale, aber auch weitreichende globale Folgen haben. Dazu zählen hierzulande beispielsweise Hochwasser und Sturmfluten mit oft enormen Schäden an küstennahen Gebäuden und Infrastrukturen wie im Jahr 2023 in Deutschland. Marine Hitzewellen in Folge des Klimawandels können aber auch vermehrtes Wachstum von für Mensch und Tier schädlichen Mikroorganismen auslösen, was zu Sauerstoffmangel im Meer und letztlich zu einem massenhaften Fischsterben führen kann. In anderen Regionen weltweit verursachen durch Erdbeben oder Vulkanausbrüche ausgelöste Tsunamis massive Überschwemmungen und Katastrophenlagen an den Küsten. Die Wechselwirkungen dieser oft multiplen Extremereignisse und Naturgefahren sowie ihre langfristigen Auswirkungen auf marine Ökosysteme und die Küstenbewohner stehen daher im Fokus der dritten inter- und transdisziplinären DAM-Forschungsmission mit dem Titel mareXtreme.

Sozio-politische Rahmenbedingungen sind integraler Bestandteil der Forschungsaktivitäten der Mission. Ziel ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken. Daher arbeiten in mareXtreme Forschende aus verschiedenen Disziplinen in enger Abstimmung mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Ziel ist, gesellschaftlich reflektiertes, lösungsorientiertes Handlungswissen auszubauen – und so wissenschaftsbasierte Entscheidungen im Umgang mit marinen Extremereignissen und Naturgefahren zu ermöglichen. In mareXtreme sollen unter anderem leistungsfähige Beobachtungs- und Frühwarnsysteme entwickelt werden. Auf Basis hochauflösender, innovativer Beobachtungsdaten und Modelle sollen künftig Eintrittswahrscheinlichkeiten und -intensitäten sowie Auswirkungen und Folgen mariner Extremereignisse und Naturgefahren in verschiedenen Szenarien quantifizierbar sein. Gleichzeitig untersuchen die Wissenschaftler:innen im partizipativen Prozess verschiedene Möglichkeiten der Anpassung, der Vermeidung, des Schutzes und des Risikomanagements.


Thematische Schwerpunkte der Mission mareXtreme sind marine Georisiken, marine biologische Risiken und physikalisch-ozeanographische Risiken, die in vier Verbundprojekten gebündelt sind und unmittelbar an aktuelle und regionale Gefährdungslagen und Herausforderungen anschließen:

  • ElbeXtreme untersucht die Auswirkungen physikalisch-ozeanographischer Extremereignisse auf Ökosystemleistungen im Elbe-Ästuar-Küstensystem
  • METAscales erforscht Auswirkungen von und Strategien zur Anpassung an zukünftige physikalisch-ozeanografische Extremszenarien an deutschen Küsten
  • MULTI-MAREX entwickelt vor Ort verbesserte Handlungs- und Vorhersagemöglichkeiten für multiple geomarine Extremereignisse wie Seebeben und Tsunamis im Mittelmeer;
  • PrimePrevention erforscht Möglichkeiten zur Vorhersage biologischer Gefahren für die deutschen Küsten zur Verhinderung sozioökonomischer Auswirkungen.

Weitere Informationen:


Kontakt für Rückfragen:

Prof. Dr. Achim Kopf,
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen,
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