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Expedition untersucht erstmals hydrothermale Systeme in unterschiedlichen Wassertiefen

08.08.2023
Forschungsfahrt mit der METEOR startet
Die Wissenschaftler:innen sind mit dem Forschungsschiff METEOR unterwegs. Hier liegt es im Hafen von Piräus. Foto: MARUM; S.Bühring
Die Wissenschaftler:innen sind mit dem Forschungsschiff METEOR unterwegs. Hier liegt es im Hafen von Piräus. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; S. Bühring

Hydrothermalsysteme in der Tiefsee, die wegen ihres charakteristischen Aussehens auch Schwarze Raucher genannt werden, sind ein Hotspot des Lebens. Die Schlote sind oft die einzige Nahrungsquelle, darum bilden sich hier Symbiosen zwischen Tieren und Mikroorganismen. Hydrothermalsysteme gibt es auch in flacheren Gewässern. Nahrungsknappheit gibt es nicht, weil Licht verfügbar und damit Photosynthese möglich ist. Dennoch gibt auch hier Mikroorganismen, die darauf spezialisiert sind, die Energie aus dem Inneren der Erde zu nutzen.

Wie solche Hydrothermalsysteme im Flachwasser funktionieren, steht im Fokus einer MARUM-Expedition, die im August in Piräus (Griechenland) startet und deren Ziel die Mittelmeerinsel Milos ist. Während der Expedition M192 mit dem Forschungsschiff METEOR werden die Forschenden an Bord das Gebiet um Milos nach Hydrothermalsystemen absuchen und anschließend deren Geologie, Geochemie und (Mikro-)Biologie beproben, und zwar in der flachen, küstennahen lichtdurchfluteten Zone als auch in tiefen, küstenfernen dunklen Gewässern.

Dr. Solveig Bühring vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen leitet die Fahrt, sie knüpft an die Arbeit in ihrer von der DFG geförderten Emmy-Noether-Gruppe „Hydrothermale Geomikrobiologie“ an. „Bislang wurden Flachwasser- und Tiefseehydrothermalsysteme als unabhängige, scheinbar nicht miteinander verbundene Einheiten behandelt; diese Expedition ist ein erster Versuch, diese willkürliche Grenze aufzuheben und Hydrothermalsysteme als Kontinuum zu betrachten“, sagt Solveig Bühring.

Die Expedition beginnt am 8. August und ist in zwei Fahrtabschnitte unterteilt. Auf dem ersten Teil der Expedition kartiert das Team an Bord hydrothermale Quellen mit Hilfe des Fächerecholots an Bord und des autonomen Tauchroboters MARUM-SEAL 5000. Auf dem zweiten Fahrtabschnitt beproben die Forschenden Hydrothermalquellen in verschiedenen Wassertiefen. Dafür setzen sie den Tauchroboter MARUM-SQUID ein.

Von der Expedition berichten die Forschenden in einem Logbuch.

Logo der Expedition. Grafik: Alina Esken

 

Mehr Informationen:

Beteiligte Einrichtungen:

  • MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
  • Constructor University Bremen
  • Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
  • GeoZentrum Nordbayern
  • National & Kapodistrian University of Athens (Griechenland)
  • Hellenic Centre for Marine Research (Griechenland)
  • Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie
  • GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel
  • Deutscher Wetterdienst

Kontakt:

Dr. Solveig Bühring
MARUM – Zentrum für marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Arbeitsgruppe: Petrologie der Ozeankruste
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