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Meteor 167

FS Meteor - Expedition M167

Em­den (DEU) - Em­den (DEU)

(11.10 - 05.11.2020)

Karte M149
Fig.1 Planned working areas of METEOR cruise M167.
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Aktuelle Position der Meteor

Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe: Meteor 

ROV MARUM-SQUID

Übersicht

Erdbeben und Hangrutschungen sind die häufigsten Auslöser von Tsunamis, und alle drei Phänomene repräsentieren ein Risiko für Südeuropas Kontinentalrand (vgl. Erdbeben von Lissabon 1755, Mw>8.5. Zu den Schlüsselerkenntnissen umfassenden Verständnisses von Naturgefahren zählen deren Wiederkehrintervalle als auch die Steuerfaktoren und Auslöser.

Ziel der Expedition M167 ist es, Naturgefahren mit unterschiedlichen Auslösern zu betrachten und den gegenwärtigen Status der Kollisionszone zu untersuchen. Konkret sollen Observatorien abgeborgen werden, die von 2018-2020 die Temperatur, den Druck und die Leitfähigkeit der Formatuionswässer in Bohrungen mit dem MARUM Meeresbodenbohrgerät MeBo aufgezeichnet wurden. Die Bohrungen in zwei aktive Vedrwerfungen und den Ginsbur g-Schlammvulkan werden helfen, den Zusammenhang von Seismizität und Fluiddynamik zu verstehen. Das bildet die Voraussetzung für das Verständnis von Episodizität und Gefahrenpotential um die Iberische Halbinsel herum.

Wissenschaftliches Programm

Der westlichste Teil des Mittelmeers ist tektonisch komplex und hinsichtlich der Natur und des Ortes seiner Plattengrenze zwischen Afrika und Eurasia sowie der Bedeutung der Azoren-Gibraltar Blattverschiebung kontrovers diskutiert. Gleichsam ist die Region der Lokus regelmäßiger starker Erdbeben mit Epizentren sowohl an Land als auch im marinen Bereich. Umgekehrt sind die instrumentellen Aufzeichnungen jüngerer Erdbeben zu lückenhaft, um eine belastbare Risikoabschätzung zu Wiederkehrintervallen innerhalb des seismischen Zyklus zu tätigen. Folglich hat die Expedition M149 zwei zentrale Fragestellungen:

  • Welche Informationen enthüllen die Daten der MeBo-Langzeitobservatorien über Fluidemissionen und Seismizität in der Periode von 2018-2020?
  • Inwieweit haben sich die untersuchten Störungen und Schlammvulkane zwischen den Expeditionen M149 und M167 verändert hinsichtlich Chemismus, Morphologie, etc.?

 Um diese Fragen zu beantworten verfolgt das wissenschaftliche Programm die folgenden Ansätze:

  1. Bergung der MeBo-Observatorien aus Störungszonen und Schlammvulkanen mit dem ROV SQUID
  2. Sediment- und Fluidbeprobung aus tiefwurzelnden Störungszonen mit Schwerelot
  3. Sediment- und Fluidbeprobung aus Schlammvulkanen mit Schwerlot
  4. Akquisition detaillierter in situ Temperaturprofile an Schlammvulkanen/Fluidaustritten mit ROV und T-stick
  5. Nutzung des ROV SQUID zu Photo/video-Mosaiken, push cores und biologischer Probennahme zum Studium biogeochemischer Prozesse an den aktiven Schlammvulkanen
  6. Beprobung eines kürzlich neu entdeckten Schlammvulkanfeldes.

Fig. 2: MeBo70 seafloor drill rig and example of MeBo observatories, which are envisaged to be recovered during cruise M167 through the ROV SQUID.