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Gerät im Wasser 11/08/2017

Leo Magerl

 

Gleich am Nachmittag des ersten Tages auf See wird das Multischließnetz getestet. Das altgediente Hauptprobennahmegerät aller seefahrenden Foraminiferologen wurde im Laufe der letzten zwei Jahre gründlich überholt. Es besitzt nun zwei Propeller-Sensoren zur Durchstrommessung, neben dem Gehäuse des Netzauslösers glänzt eine mit Sensoren beladene CTD-Sonde zur Erfassung der Wassereigenschaften und gleich daneben thront der Auslöser des Wasserschöpfers. Das Herzstück ist nicht sichtbar – in weit entfernen Labor am Schiff tickt das Software mit dem wir das Netz unter Wasser bedienen. Das Netz ist durch ein Kabel mit der Deckeinheit verknüpft, die uns ihre Lage verrät, Befehle weiterleitet und Daten von den Sensoren am Netz empfängt. Unser Multischließnetz, von allen Seiten apparativ ausgestattet und mit verschiedenen Kabeln und Schläuchen wie ein Weihnachtsbaum verziert, wird feierlich um 15.30 ins Wasser gelassen. Der Enthusiasmus der Wissenschaftler ist spürbar – das Gerät ist zu zweit gut zu bedienen, es wird nun aber von allen Seiten betrachtet, poliert, gespannt, getestet und betastet. Etwa eine halbe Stunde später ist es so weit – wir sichten das Netz weit unter der Oberfläche des blauen Ozeans und im Nu kommen die ersten Proben des Planktons und Wassers ins Labor. Dasselbe Ritual wird sich während der Reise noch etwa 150-mal wiederholen…

 

Michal Kucera

Leo Magerl
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