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Dynamischer Triaxialstand

Dynamischer Triaxialversuchsstand

In der klassischen Bodenmechanik wurde in der Vergangenheit größtenteils von statischen Belastungen auf Bauwerke ausgegangen.
In der Realität haben wir es jedoch oft mit zeitlich variablen Belastungseinwirkungen zu tun. Im landseitigen Bauwesen sind an dieser Stelle im wesentlichen Wind- und Verkehrslasten zu nennen.
Bei der Konstruktion von offshore errichteten Bauwerken sind neben Winddrucken auch Lasten aus Seegang, Strömungen und Tide zu berücksichtigen. Ebenso kann auch ein Erdbeben dynamische Lasten auf den Boden ausüben und ggf. Bauwerke über deren konventionell-statisch ermitteltes Limit beanspruchen.
Es wird deutlich, dass die Einwirkungen auf Böden nur in den seltensten Fällen als statisch angenommen werden können. Vielmehr ist mit Belastungen zu rechnen, die mit Frequenzen von etwa 0.05 Hz (z.B. Seegang) bis hin zu 20 Hz (z.B. Erdbeben) und teilweise großen Lastamplituden auf Bauwerke einwirken.

Dieser Umstand verdeutlicht die Notwendigkeit, Böden hinsichtlich ihrer geotechnischen Bemessungseigenschaften unter zyklischen und dynamischen Spannungszuständen zu prüfen.
Dazu wurde ein Triaxialversuchsstand entwickelt und gebaut, der dynamische und zyklische Lastzyklen von 0 - 50 Hz unter bis zu 20 kN Einspannungsdruck simulieren kann.

Wichtigste Komponenten

  • Hydraulikzylinder und -aggregat
  • Echtzeitsteuerung
  • Seitendruckeinrichtung
  • Durchflusseinrichtung mit 'back pressure'
  • Porendruckmessung

Leistungsmerkmale

  • Maximalkraft des Hydraulikzylinders: 20 kN
  • Dynamische Lastzyklen 0-50 Hz
  • Axialkolbenpumpe mit einer Leistung von 15 l/min
  • Maximaldruck des Hydraulikaggregats: 280 bar
  • Maximaler Verfahrweg des Hydraulikzylinders: 250mm

Typische Anwendungen des Triaxialversuchsstands

  • Zyklische Belastung von Böden, z.B durch die Gründung einer offshore Windenergieanlage
  • Dynamische Belastung von Böden durch z.B. Verkehrslasten (Bahndamm) oder Industrieanlagen (Maschinenfundament)
  • 'Liquefaction' granularer Böden z.B. infolge Erdbebenbelastung

Eigentum: MARUM/Universität Bremen, AG Marine Ingenieurgeologie und AG Marine Geotechnik