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Die Challenger-Expedition 1872-1876

Während der gut 3 Jahre (Dezember 1872 bis Mai 1876) andauernden Forschungsreise legte die HMS Challenger 68.890 Seemeilen zurück. Die Reise führte die HMS Challenger durch alle Weltmeere (Link zur Reiseroute der Challenger-Expedition). Die größte Strecke segelte der Dreimaster. Die Dampfmaschine wurde, aus Mangel an Brennstoff, nur selten eingesetzt. Für die Expedition wurde die HMS Challenger zu wissenschaftlichen Zwecken umgerüstet. Die Kanonen an Bord wurden demontiert, Labors (Link zu Abbildungen der wissenschaftlichen Labors), Arbeitsräume und Lagerräume wurden geschaffen. Die Besatzung der HMS Challenger setzte sich aus 216 Matrosen und wissenschaftlichen Mitarbeitern zusammen. Durch geplante Abreisen, aber leider auch Todesfällen oder krankheitsbedingten Rückreisen wurde diese Anzahl bis zum Ende der Expedition auf 144 Mann reduziert.
Vor der Challenger Expedition wusste man nur wenig über die Meere. Deshalb betrachteten viele Forscher die Challenger-Expedition als eine der ersten ozeanographischen Highlights, da erstmals eine unschätzbare Menge an Daten gesammelt werden konnte (Link zur bathymetrischen Karte des Atlantiks, welche mit dem auf der Challenger-Expedition gewonnenen Wissen erstellt werden konnte). Die Forscher der HMS Challenger bearbeiteten 362 ozeanographische Stationen, an denen sie kontinuierlich Daten zur Wassertemperatur, zur Strömungsgeschwindigkeit, zum Wasser-Chemismus, zu Lebewesen in der Wassersäule und am Meeresgrund, sowie zur Beschaffenheit des Ozeanbodens gesammelt. Die Ergebnisse wurden in 50 Bändern, deren Erstellung 23 Jahre in Anspruch nahm, veröffentlicht.
Ein Highlight der Ausfahrt war die Erlotung der, mit 4,475 fathoms/8,184 Meter bis zu diesem Zeitpunkt größten gemessenen Tiefe, welche am 23. März 1875 auf der Station 225 im südwestlichen Pazifik (zwischen Guam und Palau) gemessen wurde. Heute weiß man, dass diese Stelle im Marianengraben liegt, einer der tiefsten bekannten Stellen des Meeres.