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Leibniz-Preis für Prof. Kai-Uwe Hinrichs - MARUM-Wissenschaftler erhält höchstdotiertendeutschen Förderpreis

Dec 1, 2010
Professor Kai-Uwe Hinrichs ist einer der diesjährigen Preisträger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises.
Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte heute in Bonn vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis zu. Einer der Preisträger ist der Bremer Geowissenschaftler Prof. Kai-Uwe Hinrichs. Er arbeitet seit 2002 am MARUM, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen. Die Ausgezeichneten waren zuvor vom zuständigen Nominierungsausschuss aus 152 Vorschlägen ausgewählt worden. Sie erhalten je ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro.
Kurz vor 15 Uhr erhielt Prof. Hinrichs den Anruf von der Bonner Geschäftsstelle der DFG. In einer ersten Reaktion zeigte sich der 47-jährige Wissenschaftler überwältigt: „Für mich bedeutet der Preis eine wunderbare Würdigung der wissenschaftlichen Anstrengungen meiner Arbeitsgruppe. Das Fördergeld wird uns in die Lage versetzen, unsere Fragestellungen noch umfassender und nachhaltiger anzugehen.“ Professor Rolf Drechsler, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Bremen, ist begeistert: „Mit der Leibniz-Auszeichnung wird einmal mehr die außergewöhnliche Forschungsqualität der Bremer Universität und das große Engagement eines ihrer Wissenschaftler gewürdigt. Ich freue mich für den Kollegen Kai-Uwe Hinrichs und ich freue mich für den Wissenschaftsstandort Bremen. Der Preis stärkt die Meeresforschung im Bundesland Bremen nachhaltig, national und international.“ Der Preis wird bereits zum zweiten mal an Bremer Meeresforscher verliehen. Im Vorjahr war Prof. Antje Boetius ausgezeichnet worden.

Prof. Kai-Uwe Hinrichs ist ein Grenzgänger – jedenfalls wissenschaftlich gesehen. Er untersucht, welche Rolle Mikroorganismen im Meer für den klimarelevanten Kohlenstoffkreislauf spielen. Dabei verbinden er und seine Arbeitsgruppe geowissenschaftliche Ansätze mit analytisch-chemischen und mikrobiellen Verfahren. Im Blickfeld von Hinrichs` Forschungen stehen Lebensprozesse tief im Meeresboden. Diese „tiefe Biosphäre“ ist wohl der am wenigsten untersuchte Lebensraum auf der Erde – obwohl er eine Schlüsselrolle für den globalen Kohlenstoff- und Sauerstoffhaushalt spielt.

Hinrichs` Arbeitsgruppe fand u.a. heraus, dass nicht, wie lange angenommen, Bakterien den Lebensraum unter den Ozeanen dominieren. Vielmehr spielen Archaeen die entscheidende Rolle. Diese einzelligen Organismen sind an extremen Energiemangel angepasst. Hinrichs Arbeiten haben zudem neue interdisziplinäre Untersuchungsansätze geprägt, bei denen Techniken der Geochemie eng mit denen der Mikrobiologie verzahnt werden, und die heute in vielen internationalen Projekten der marinen Biogeochemie routinemäßig zum Einsatz kommen. Seit April werden die exzellenten Forschungsarbeiten am MARUM auch durch den Europäischen Forschungsrat gefördert.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird am 16. März nächsten Jahres in Berlin überreicht. Ziel des Leibniz-Programms, das die DFG 1985 einrichtete, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Der Preis ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträger trifft der Hauptausschuss der DFG aufgrund einer Empfehlung des Nominierungsausschusses für das Leibniz-Programm.



Weitere Informationen/Interviewanfragen/Bildmaterial:
Albert Gerdes
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0421 – 218-65540
Email: [Bitte aktivieren Sie Javascript]
www.marum.de


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