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Alfred-Wegener-Medaille 2011 an Gerold Wefer - Europäische Geowissenschaftliche Unionzeichnet Bremer Meeresforscher aus

Apr 6, 2011
Donald Dingwell, Präsident der EGU (links) und Gerold Wefer.
Im Rahmen ihrer derzeit laufenden Jahrestagung in Wien verlieh die Europäische Geowissenschaftliche Union EGU gestern abend die Alfred-Wegener-Medaille 2011 an den Bremer Meeresforscher Prof. Gerold Wefer. Mit der prestigeträchtigen Auszeichnung ist für den Direktor des MARUM auch eine Ehrenmitgliedschaft in der EGU verbunden.
Die Alfred-Wegener-Medaille zählt zu den höchsten Auszeichnungen, die die EGU vergibt. Damit werden Wissenschaftler gewürdigt, die auf den Gebieten der Atmosphären- und Ozeanwissenschaften sowie der Hydrologie, d.h. der Wissenschaft von den Wasserkreisläufen, international Außergewöhnliches geleistet haben.

„Gerold Wefer zählt zweifellos zu den führenden europäischen Geowissenschaftlern“, sagt sein Kollege und langjähriger Freund, Prof. Wolfgang Berger vom kalifornischen Scripps Institute of Oceanography. Berger lernte den Bremer Meeresforscher vor vier Jahrzehnten an der Universität Kiel kennen. Seitdem hat der neue Träger der Alfred-Wegener-Medaille mehr als 200 wissenschaftliche Aufsätze sowie mehrere Bücher verfasst bzw. herausgegeben. Viele dieser Beiträge drehen sich um Wefers wissenschaftliches Lebensthema: die Geschichte des Ozeans, insbesondere des Süd-Atlantiks und seiner im Lauf von geologischen Zeiträumen wechselnden Strömungs- und Ablagerungsbedingungen. Der in Jaderberg bei Oldenburg geborene Wissenschaftler erkundete die Geheimnisse des Meeres auf gut 30 deutschen und internationalen Expeditionen. “Die Teilnahme an internationalen Expeditionen sind Höhepunkte der Arbeit: Man erkundet unbekannte Gebiete und arbeitet mit engagierten Forschern aus aller Welt zusammen“, sagt Gerold Wefer.

Wenn er nicht auf Forschungsschiffen unterwegs war, bildete der Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen das Arbeitsfeld des rastlosen Forschers. 1985 war er als einer der ersten Professoren dorthin berufen worden. „Es ist eine Freude zu sehen, wie sich der Fachbereich unter Wefers Führung aus kleinsten Anfängen zu einem der besten meereswissenschaftlichen Zentren weltweit entwickelt hat“, sagt Alan Mix, Professor an der US-amerikanischen Oregon State University. Der Leiter des wissenschaftlichen Beirats des MARUM verweist dabei insbesondere auf die Anerkennung des MARUM als Forschungszentrum der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Jahr 2001 sowie auf die Exzellenzinitiative, in deren Rahmen das MARUM als Exzellenzcluster sowie die am MARUM beheimatete Graduiertenschule GLOMAR gefördert werden.

Sein untrügliches strategisches Gespür hat Gerold Wefer stets auch in Bezug auf die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten geleitet. Dafür engagiert er sich schon lange; sei es bei der Entwicklung des Universum Science Centers Bremen 2001, der erfolgreichen Bewerbung Bremen_Bremerhavens im Wettbewerb Stadt der Wissenschaft oder als geistiger Vater des Bremer Hauses der Wissenschaft ab 2005. Derzeit ist Gerold Wefer Vorsitzender des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog. Die Berliner Einrichtung organisiert Symposien, Wissenschaftsfestivals und Ausstellungen. Sie betreut inzwischen auch die von Wefer am MARUM initiierte jährliche Ausstellung auf der MS Wissenschaft.



Weitere Informationen/Interviewanfragen/Bildmaterial:
Albert Gerdes
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Jana Stone
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Tel. 0421 – 218-65541


Das MARUM entschlüsselt mit modernsten Methoden
und eingebunden in internationale Projekte
die Rolle des Ozeans im System Erde –
insbesondere im Hinblick auf den globalen Wandel.
Es erfasst die Wechselwirkungen
zwischen geologischen und biologischen Prozessen im Meer und liefert Beiträge für eine nachhaltige Nutzung der Ozeane.

Donald Dingwell, Tuija Pukkinen (Vizepräsidentin der EGU), Gerold Wefer und Gerald Ganssen bei der Preisverleihung.

Gerald Ganssen, vormaliger Präsident der EGU, hält die Laudatio auf den Preisträger.

Ein Wissenschaftler untersucht einen Bohrkern aus dem türkischen Van-See
(Foto: Albert Gerdes, MARUM)