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SO251

SONNE Ausfahrt SO251

3.Oktober 2016 – 2. November 2016

Yokohama – Yokohama
Das geologische Archiv natürlicher Extremereignisse wie Erdbeben, submarine Rutschungen und Tsunamis in den Sedimenten der Japangraben- und Nankai Trog-Subduktionszonen und in Schlammvulkanen vor der Küste Japans (EAGER-Japan)

Am Südostrand der Eurasischen Platte beherbergt Japan zwei kontrastierende, seismisch hochaktive Subduktionszonen: Den Japangraben nahe Honshu mit Subduktionserosion im Norden und den Nankaitrog-Akkretionskomplex im Südwesten. Im März 2011 erschütterte ein M9-Erdbeben den Japangraben, das über 50 m Horizontalversatz am Tiefseegraben verursachte und zahlreiche Rutschungen und verheerende Tsunamis auslöste. In Nankai treten M>8-Erdbeben regelmäßig auf, die ebenfalls mit Massenbewegungen und Tsunamis verknüpft sein können.
Die Ziele von EAGER-Japan sind grundlagenwissenschaftlicher Natur und fokussieren auf Sedimentmobilisierung durch Hangrutschungen und Schlammvulkanismus, erdbebeninduzierte Umlagerungen und sogenannte „Event Ablagerungen“, um diese mit Erdbeben Wiederkehrraten am erosiven Rand von Honshu und dem akkretierenden Rand in Nankai zu korrelieren und beide untereinander zu vergleichen.

SO251 teilt sich in zwei Abschnitte: Im Japangraben vermessen und beproben wir den landwärtigen submarinen Abhang und den Tiefseegraben, um die geologischen Spuren des Tohoku-Erdbebens 2011 zu erforschen. Nach Hafenaufenthalt sollen im Nankaitrog mittels eines Unterwasser-Roboters (remotely operated vehicle – ROV) Messinstrumente aus Schlammvulkanen geborgen werden und detaillierte Vermessungen und Beprobungen an Störungen und im Tiefseegraben durchgeführt werden.

Die Auswertungen der während der Fahrt gewonnen Proben und Daten, sowie deren Integration in andere Datensätze wird mit den internationalen Kooperationspartnern abgestimmt und beinhaltet: (i) Charakterisierung und Datierung der geologischen Ablagerungen von Erdbeben, submarinen Rutschungen und Tsunamis, (ii) geotechnisches, geochemisches und hydrogeologisches Studium der Event-Lagen, (iii) Integration mit der Auswertung der Zeitreihendaten der Schlammvulkane, welche die physikalischen Kontrollparameter solcher “Events” zeigen. Dies dient zur Bestimmung von Wiederkehrintervallen und Risiko in zwei Szenarien: Dem Starkbeben-Superzyklus im segmentierten Japangraben und Megasplay-Bewegungen in Nankai. Der erwartete Erkenntnisgewinn wird in konzeptuelle Modelle über Entstehung und Folgen von Erdbeben münden, die über Japan oder die Subduktionszonen rund um den Pazifik hinausgehen.

Fahrtleiter (SO251 / 1)

Prof. Dr. Michael Strasser
Universität Innsbruck
Telefon: +43-512-507 54213
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Fahrtleiter (SO251 / 2)

Prof. Dr. Achim Kopf
MARUM, Universität Bremen
Telefon: +49-421-218-65800
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