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Erste erfolgreiche Arbeiten mit Unterwasserrobotern während der Expedition M167

05.03.2021
MARUM ROV SQUID beim Aussetzen (links), MARUM BlueROV an Deck nach erfolgreichem Einsatz (rechts). Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
MARUM ROV SQUID beim Aussetzen (links), MARUM BlueROV an Deck nach erfolgreichem Einsatz (rechts). Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

 

Nach einer einwöchigen Quarantäne in einem Hotel in Bremerhaven startete am 11. Oktober ein Team von Forschenden an Bord des deutschen Forschungsschiffs METEOR zu einer Expedition im Rahmen des EU Marine Robots (EUMR H2020) Projekts. Zu den Kernzielen der Ausfahrt M167 (GPF 18-2_040) zählen unter anderem das Bergen verschiedener Langzeitinstrumente in aktiven Störungen und Schlammvulkanen in der Alboran See (Mittelmeer) und dem Golf von Cadiz (Atlantik). Diese Langzeitobservatorien waren bei der Vorgängerfahrt M149 vom MARUM Meeresboden-Bohrgerät (MeBo) in einigen Zehnermetern unter dem Meeresboden gesetzt wurden. MARUM-Forscher Dr. Walter Menapace, wissenschaftlicher Leiter der Fahrt, vermeldete nun von Bord der FS METEOR, dass das erste von drei Bohrlochobservatorien erfolgreich geborgen werden konnte.

Mit an Bord des Forschungsschiffes ist ein wissenschaftliches Team aus 15 Postdocs, Technikern, Doktorierenden und Master-Studierenden, das acht Nationen entstammt, um mit dem MARUM ROV SQUID und dem kleineren BlueRobotics ROV (modifiziert und verbessert durch MARUM im Rahmen von EUMR) folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Bergen von Bohrlochobservatorien als Teil der TNA (transnational access) Arbeiten zwischen MARUM und CSIC-CMIMA Barcelona,
  • Test eines neu entwickelten Fluid-Probennehmers mit ROV SQUID,
  • Demonstration kollaborativen Verhaltens zwischen ROV SQUID und BlueROV,
  • Einsatz von state-of-the-art Foto- und Video-Mosaiktechniken auf Schlammvulkanen, um Fluidaustrittsstellen zu finden und zu kartieren,
  • Meeresbodenbeprobung mit push cores vom ROV und Schwereloten von Bord der FS METEOR.

Nach einem Transit von Emden in die Alboran-See hatte ROV SQUID drei Tauchgänge, bei denen unter anderem ein MeBo-Observatorium geborgen, Bodenproben genommen wurden und Videosurveys interessante Bilder vom Meeresboden der Carboneras-Störung lieferten. Der Transit zurück in den Atlantik verlief zügig und mehr Stationsarbeiten mit dem ROV erwarten das wissenschaftliche Team. Die während M167 zu gewinnenden Informationen sollen helfen, die tieferen Prozesse entlang der Plattengrenze zwischen Afrika und Eurasia anhand von Fluidaustritten zu untersuchen. Schlammvulkane und Störungen dienen hier als Fenster in die tiefere Erde, weil an ihnen neben Fluiden auch festes Material zum Meeresboden aufsteigt. Generell zeigt die Plattengrenze regelmäßige Erdbebenaktivität und ändert ihren Verlauf und ihre Geometrie, wenn sie durch die Straße von Gibraltar durch das westliche und östliche Mittelmeer läuft.

 

Link zur Expeditionsseite

Mehr Informationen zum MARUM-Mebo

Mehr Informationen zum MARUM-Squid

 

Logo der Expedition M167
MARUM ROV SQUID zeigt mit seinen HD Kameras das MeBo-Observatorium vor (links) und das Bohrloch nach (rechts) der Bergung am Meeresboden in der Alboran See. Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
MARUM ROV SQUID zeigt mit seinen HD Kameras das MeBo-Observatorium vor (links) und das Bohrloch nach (rechts) der Bergung am Meeresboden in der Alboran See. Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
MARUM MeBoCORK-Observatorium nach der Bergung im Labor auf FS METEOR. Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
MARUM MeBoCORK-Observatorium nach der Bergung im Labor auf FS METEOR. Foto: MARUM − Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen