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BETRIEBSANFORDERUNGEN

Logistik

ROV-Squid benötigt zur Verschiffung einen 20" ISO Leihcontainer. Zum Be- und Entladen des Containers an der Pier ist ein 5t Stapler für die Winde erforderlich. Wenn das Schiff über keinen Kran verfügt, um die Winde von der Pier an Deck zu hieven, ist eine entsprechende Krangestellung im Hafen notwendig.

Alternativ kann das System auch in einem Open Top-Container mit Hard Top verschifft werden, der im Hafen direkt auf das Schiff gestellt wird. Dies ermöglicht das Löschen und Beladen des Containers mittels geeigneten Schiffkran an Deck.

Mobilisierung

Die Mobilisierung dauert in der Regel zwei Tage. Am ersten Tag im Hafen erfolgt die Stellung und das Laschen der schweren Komponenten an Deck (Winde/ROV) und im Kontrolllabor (Steuerstand/Trafo). Am zweiten Tag wird das System verkabelt und aufgeriggt. Dies kann nach dem Auslaufen des Schiffes auf See erfolgen.

Steht kein auf dem Schiff fest installiertes USBL System (Posidonia) zur Verfügung, kann alternativ die Antenne des standardmäßig mitgeführten USBL System GAPS in einem Lotschacht oder an einem Seitenausleger montiert werden.

Meteor
Installation aboard RV Meteor
Stellung Poseidon
Installation aboard FS Poseidon

Platzbedarf

Die Winde benötigt einen festen Stellplatz an Deck. Das ROV kann entweder per Kran oder Hubwagen von der Aussetzposition in eine Parkposition versetzt werden, um das Arbeitsdeck für andere Gerätschaften frei zu machen.

Zur Installation des Steuerstands und des Transformators, muss ein ausreichend großes Labor mit Arbeitstischen und direktem Zugang zum Arbeitsdeck zur Verfügung gestellt werden. Zudem muss das Labor groß genug sein, damit 2 Piloten und 2 Wissenschaftler über genügend Platz zum Arbeiten verfügen. Auf FS Meteor hat sich zu diesem Zweck das Groß-Nass Labor etabliert. Auf FS Poseidon das Trockenlabor.

Einheit  Footprint (m) Gewicht (kg)  Stellung 
 ROV  2.1 x 1.2  1200 Deck 
 Winde  2.1 x 1.9  4700 Deck
 Depressor  0.8 x 0.8  120  Deck 
 Block  1 x 1  100  Deck
 Plioten Flightcase  0.6 x 0.4  35 Kontrolllabor 
 Copiloten Flightcase  1 x 0.4  45 Kontrolllabor  
 MARUM SCU Flightcase  1 x 0.6  50 Kontrolllabor  
 SAAB SCU Flightcase  1.2 x 0.8  150 Kontrolllabor 
 Transformer  0.8 x 0.6  500 Kontrolllabor  
 Filterbox  0.4 x 0.6  200 Kontrolllabor 

 

FS Poseidon
ROV Squid (in park position) and winch aboard FS Poseidon
Stellung von ROV (in Parkposition) und Winde auf der Ladeluke von FS Meteor. Rechts unten im Bild der Depressor und die Umlenkrolle
ROV Squid (in park position) and the winch on the loading hatch of RV Meteor. The Depressor and the sheave can be seen on the lower right.

Schiffsanbindung

Zum Betrieb des ROV-Systems, müssen die im folgenden gelisteten Anschlußmöglichkeiten auf dem Schiff vorhanden sein:

Einheit  Spezifikation  Anschluss   
Transformator 380-480VAC/50Hz 4 x 25² an M12 Ringkabelschuh 100A Absicherung 
Winde 400VAC/50Hz CEE 5pin (3P+N) 32A Absicherung
Steuerstand im Kontrolllabor 4 x 220VAC/50Hz CEE 7/4 Schuko 16A Absicherung am sauberen Netz
Steuerstand im Kontrolllabor 10-1000MBit Ethernet CAT5 / RJ45  Anbindung an Schiffnetzwerk
USBL System (Posidonia) +5V/0V TTL BNC Anschluss an Posidonia Deckeinheit

 

Crew / Personal

ROV-Squid benötigt je nach Art der Expedition und Aufgabenstellung eine Crew von 3-4 Piloten und Technikern. Hinzu werden von wissenschaftlicher Seite aus 2 Kabelhelfer benötigt, die das Kabelmanagement während der Aussetz- und Einholmanöver übernehmen. Besteht die ROV-Team aus drei Mitgliedern, muss die Bedienung der Winde beim Aussetzen und Einholen entweder von einem Besatzungsmitglied, oder einem der wissenschaftlichen Fahrtteilnehmern übernommen werden

Im Tauchbetrieb übernimmt der Pilot die Steuerung des ROVs, während der Copilot für die Probenahme und die Navigation zuständig ist. An Deck bedient ein drittes Crewmitglied die Winde in Abstimmung mit den Piloten im Kontrolllabor. Ist in viertes Mitglied eingeplant, leistet dieser während des Tauchgangs technischen Support (z.B. bei der Videoübertragung).

Im Kontrolllabor ist Platz für 2 Wissenschaftler, die den Tauchgang wissenschaftlich leiten. Für Wissenschaftler, die nicht im Kontrolllabor untergebracht werden können, ist eine Teilnahme am Tauchgang per Videostream und VoIP in einem anderen Labor des Schiffes möglich.

Auf See hat sich bewährt um 06.00 mit dem Pre-Dive Check des ROVs zu beginnen, sodass das Fahrzeug um 08:00 ausgesetzt werden kann. Zwischen 16.00 und 17.00 ist das Gerät an Deck um anschließend die Proben zu entnehmen und um das Gerät für den nächsten Tauchgang vorzubereiten. Je nach Wassertiefe ergibt dies eine wissenschaftliche Nutzdauer am Boden von 5-7 Stunden. Dies ist variabel und muss nicht dem genannten Schema folgen.

 Aussetzen/Einholen

 
 ROV Crew  Wissenschaft

 Einweiser

 2 x Kabelhelfer
 Pilot  
 Co-Pilot  
 Windenfahrer  
   

 Tauchbetrieb

 
 ROV Crew  Wissenschaft
 Pilot  Tauchgangsleiter
 Copilot  Protokollführer
Windenfahrer  
Support  

Operationsmodus

ROV-Squid wird über die Seite des Schiffes eingesetzt. Das System wird ohne Tether Management System (TMS) im sogenannten "Free-Flying", bzw. "Live boating" Modus gefahren. Während des Aussetzmanövers, wird zunächst das ROV mittels Schiffskran oder einer entsprechenden Schiffswinde ausgesetzt. Dabei steht der Pilot mit der Fernbedienung des ROVs an Deck. Sobald das ROV im Wasser ist, fährt der Pilot das ROV auf Sicht querab vom Schiff. Währenddessen wird eine Kabelstrecke mit Auftriebskörpern (Floatstrecke) von 50m länge "von Hand" über die Reeling geführt. Direkt hinter der Floatstrecke wird ein Vorlaufgewicht (Depressor) am Versorgungskabel eingehangen. Dieses mindert Verdriftungseffekte des Versorgungskabels durch den Strömungsandruck. Sobald sich der Depressor im Wasser befindet, kehrt der Pilot in das Kontrolllabor zurück und setzt das Tauchmanöver von dort aus fort. Während das ROV aktiv fliegend auf die vorgegebene Einsatztiefe gebracht wird, wird der Depressor mittels ROV Winde parallel dazu mitgefiert.