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RV Maria S. Merian MSM 57-2: 13.08.-07.09.2016 (Longyearbyen-Reykjavik)

Am oberen Kontinentalrand von Svalbard, wo die Unterkante der Gashydratstabilitätszone an den Meeresboden stößt, werden gehäuft Emissionen von freiem Methangas in Form von akustischen Gasplumes und durch erhöhte Methankonzentrationen in der Wassersäule detektiert. Untersuchungen von Westbrook et al. (2009) führen die Freisetzung des Methans auf eine generelle Erwärmung des Bodenwassers von 1°C in den letzten 30 Jahren und damit einhergehende Auflösung von Gashydraten zurück, weil die Gashydratstabilitätszone durch die Erwärmung um 38 m absinkt. Obwohl die bisher gewonnenen geophysikalischen und geochemischen Daten dafür sprechen, konnte aufgrund der Meeresbodenbeschaffenheit bisher nicht bewiesen werden, dass wirklich Gashydratauflösung die Quelle für das jetzt austretende Gas ist. Im Rahmen der Fahrt planen wir mit 5 Doppelbohrungen des mobilen Bohrgerätes MeBo erstmals Gashydrate im Bereich der Methanaustritte zu beproben und anhand ihrer chemischen Zusammensetzung und physikalischen Rahmenparameter die Stabilitätsgrenze zu präzisieren.

Bathymetrisches Profil im Bereich der Gashydrat-Ausbiss-Zone mit geplanten Bohrlokationen und modellierter Gashydratstabilitätsgrenze bei einer gleichmäßigen Temperaturerwärmung um 1°C über 30 Jahre.

Kontakt und Fahrtleitung:
Gerhard Bohrmann

Phone: +49 421 218 - 65051
Mail: [Bitte aktivieren Sie Javascript] 

 

Das Viereck auf der Karte zeigt den Bereich der geplanten Bohrlokationen am westlichen Kontinentalrand von Svalbard.

Seismisches Profil (siehe Lokationskarte oben) über den unteren Kontinentalhang (Vanneste et al. 2005)