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TP 1.3: Variabilität der Overflows am Grönland-Schottland-Rücken und entlang ihrer Ausbreitungspfade im Nordatlantik

PI:
Kerstin Jochumsen, Universität Hamburg,
kerstin.jochumsen(at)uni-hamburg.de

Team:
Nuno Nunes, Universität Hamburg
Rolf Käse, Universität Hamburg
Zirkulationsschema in der Overflowregion
 

Abb.1: Links: Zirkulationsschema des dichten Overflow-Wassers beim Überströmen des Grönland-Schottland-Rücken und Ausbreitung im nördlichen Islandbecken und in der nördlichen Irmingersee. EGC: East Greenland Current; DSO: Denmark Strait Overflow; ISOW: Iceland Scotland Overflow Water; EIO: East Iceland Overflow; FBCO: Faroe Bank Channel Overflow. Die gelben Kreuze zeigen die langjährigen Verankerungspositionen. Die gelben Pfeile markieren sog. 'Spilling Ereignisse'. Rechts: Horizontale Tracervertteilung aus dem ROMS-Modell, bei einer Ausbringung des Tracers im Overflow östlich von Island. Gezeigt ist dieTracerkonzentration in % (Farbskala) nach 10 Tagen, sowie das mittlere Geschwindigkeitsfeld im Modell (rote Pfeile).

 
Die Overflow-Wassermassen aus dem europäischen Nordmeer bilden die Bodenwasserschicht im Irminger- und Islandbecken und steuern das dichteste Wasser zur Bildung von Nordatlantischem Tiefenwasser bei. Durch die kontinuierliche Messung der Volumen- und Wärmetransporte (u.a.. in RACE I) sollen nun dekadische Schwankungen der zwei stärksten Overflows untersucht und mit Klimamodellen verglichen werden. Zusätzlich soll über einen erwieterten Beobachtungsdatensatz die Transportberechnung für den Overflow in der Dänemarkstraße verbessert werden. Dabei werden die Ungenauigkeiten, die durch mesoskalige Wirbel im Overflow entstehen, deutlich verringert.
Südlich des Grönland-Schottland-Rückens werden die Overflows durch Vermischung mit anderen Wassermassen modifiziert. Viele Einzelheiten der dafür verantwortlichen Prozesse sind noch nicht hinreichend verstanden: weder wurden bisher die Gebiete der stärksten Vermischung lokalisiert, noch konnte die Vermischung ausreichend quantifiziert werden. For den Dänemarkstraßen-Overflow betrachten wir das Gebiet etwa 100 km stromabwärts der Schwelle, in dem dichtes Wasser von ostgrönländischen Schelf abfließt und in den Overflow eingemischt wird. Südlich des Island-Färöer Rückens untersuchen wir dichtes Wasser, das über diesen Rücken gelangt und das sich in den Overflow durch den Färöer Bank Kanal seitlich einmischt.
Im Rahmen von RACE II erheben wir neue Beobachtungsdaten in diesen bislang wenig beprobten Vermischungsgebieten der Overflows. Die neuen Messungen werden mit Ergebnissen aus hochaufgelösten Modellsimulationen von Driftertrajektorien und Tracerverteilungen kombiniert. Dies ermöglicht es, die Quellen des in den Overflow beigemischten Wassers und die zeitliche Variabilität der dafür verantwortlichen Prozesse besser zu bestimmen.