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MSM98
FS Maria S. Merian - Expedition MSM98
08.01.2021 - 23.01.2023
Emden - Emden
VARIOSEEP
Variability, amount and fate of methane seepage in the German North Sea
Methan hat ein deutlich höheres Treibhausgas-Potenzial als Kohlendioxid und ist das zweitwichtigste Treibhausgas im Klimageschehen. Methanaustritte (Seeps) am Meeresboden tragen insbesondere in flachen Schelfgebieten zu Gehalten von Methan in der Atmosphäre bei, wenngleich Mengen immer noch diskutiert werden. Dies gilt für natürliche Seeps, aber auch mögliche Austritte an aktiven und alten Bohrungen der Öl- & Gasindustrie. Während Expedition HE537 (Juli 2019) haben wir Untersuchungen in der Deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee durchgeführt. An keiner der untersuchten neun Bohrungen wurden Gasaustritte nachgewiesen (von ~100 in der AWZ), aber es wurden Hunderte, bislang unbekannte Seeps im Untersuchungsgebiet detektiert. Insbesondere die Flanken des Salzdoms Berta zeigten sich als Kernareal für Gasaustritte, welches ebenfalls 10-fach in der Wassersäule an Methan angereichert war. Die Intensität, zeitliche Variabilität, Raten, lokale atmosphärische Methankonzentrationen, mikrobielle Umsätze und Isotopensignatur des Methans blieben auch nach der Expedition immer noch unklar. Im Rahmen dieser Ausfahrt und unter Beteiligung von drei Institutionen zielen wir auf die Beantwortung dieser offenen Fragen durch einen multidisziplinären Ansatz mit Hilfe von Hydroakustik, Elektromagnetik, Gasgeochemie, Geomikrobiologie sowie durch Einsatz eines flexiblen Mini-ROVs zur Gasprobennahme. Zusätzlich zu einem besseren Verständnis natürliche Methanaustritte in der zentralen Nordsee zielt VARIOSEEP auf die Erweiterung unseres Wissens zu möglichen Methanaustritten im Bereich von Altbohrungen.