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M134

FS Meteor Ausfahrt M134

Port Stanley (Falklands) - Punta Arenas (Chile)
16.01.2017 bis 18.02.2017

Gasaustritte um Südgeorgien: Verteilung, Quantifizierung und Quellen von austretendem Methan in sub-antarktischen Gewässern
Während der Polarsternfahrt ANT-29/4 im März/April 2013 wurden erstmals Emissionen von freiem Methan aus Sedimenten glazialer Tröge in die Wassersäule von Südgeorgien detektiert. Erste, im Rahmen der PS-Expedition nur unvollständig durchgeführte Kartierungen zeigen, dass die Emissionen sehr wahrscheinlich auf diese Schelftröge beschränkt sind und wahrscheinlich auf biogene Methanbildung in den post-glazialen Sedimenten zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite sind aber auch aktive Plattenbewegungen im Bereich Südgeorgiens bekannt, so dass über Störungssysteme ebenfalls tiefere Gas-Quellen in Frage kommen. Methanhydrate sind in Sedimenten unterhalb von ~370 m Wassertiefe zu erwarten. Im Rahmen der METEOR-Fahrt M134 wollen wir die modernen hydroakustischen Systeme des Schiffes nutzen und die Verteilung der Methanemissionen auch über die Schelftröge hinaus am Kontinentalrand kartieren, sie gezielt mit ROV-gestützten Untersuchungen beproben und quantifizieren und ihre Auswirkungen am Meeresboden, auf die (bio)geochemischen Prozesse in den Sedimenten und in der Wassersäule untersuchen. Die Untersuchungen sollen exemplarisch an drei von fünf ausgewählten Trogsystemen durchgeführt werden, welche durch ihre unterschiedlichen geotektonischen Positionen Aussagen zur Bildung und zur Wegsamkeit von Methan im Bereich Südgeorgiens erlauben.

Abb.1.(a) Tektonischer Überblick der Südgeorgien Mikroplatte (SG) im östlichen Teil des North Scotia Ridge. SAM: South American Plate, SCO: Scotia Plate, SAN: Sandwich Plate, ANT: Antarctic Plate (verändert nachCunningham et al., 1998). (b) Karte der wichtigsten tektonischen Strukturen von Südgeogien (nach MacDonald and Storey, 1987). Die Schelfmorphologie zeigt zehn eingeschnittene glaciale Trogsysteme, die mit den Fjorden der Insel verbunden sind (gelbe Bereiche). Aus: Römer et al. (2014), EPSL, 403, 166-177.