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BIOMARIS Preis 2010

Dr. Lubos Polerecky

Kurzporträit
Erster Träger des BIOMARIS-Forschungspreises
Seit 2002Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
2002 Feb.Ph.D. in Angewandter Physik, Dublin City University, Dublin, Irland
„Optimization of multimode waveguide platforms for optical chemical sensors and biosensors“
2001 Feb.-Apr.Marie-Curie Fellowship, Universitè de Paris Süd, Orsay, Frankreich (Prof. Jacques Ferrè)
1998-2002Ph.D-Studium, School of Physical Sciences, Dublin City University, Dublin, Irland (Prof. Brian MacCraith)
1998 JuniMaster of Science (M.Sc.) in Physik, Charles University, Prag, Tschechien; "Propagation of electromagnetic waves in chiral waveguide structures"
1998 MaiMaster of Engineering (M.Eng.) in Physical Engineering; Tschechische Technische Universität, Prag, Tschechien;
„Experimental analysis of electro-optical polymers based on formylated polystyrene“
1995-1998Master of Engineering (M.Eng.) studies, Faculty of Nuclear Sciences and Physical Engineering, Tschechische Technische Universität, Prag, Tschechien;
1992- 1998Master of Science (M.Sc.) studies, Faculty of Mathematics and Physics, Charles Universität,Prag, Tschechien
In den letzten acht Jahren seiner wissenschaftlichen Karriere hat sich der aus der Slowakei gebürtige promovierte Physiker Dr . Lubos Polerecky (36) der Meeresbiologie am Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie zugewandt. Diese Entscheidung scheint auf den ersten Blick für einen Physiker etwas ungewöhnlich zu sein, doch gerade das Meer bietet interessante Fragestellungen für Naturwissenschaftler.

Im Meer laufen komplexe biologische, chemische und physikalische Prozesse ab, die den Kreislauf des Lebens in Schwung halten und auch das Erdklima beeinflussen. Organische Materie wird über Photosynthese aus Kohlendioxid aufgebaut und bildet die Grundlage der Nahrungskette. Nach dem Sterben der Lebewesen übernehmen Mikroorganismen den Abbau dieser Verbindungen. Sauerstoff ist hierbei als wichtiger Reaktionspartner an vielen Prozessen beteiligt. Wie viel Sauerstoff ist im Meeresboden verfügbar? Wie ändern sich diese Konzentrationen? Und welche Auswirkungen hat die Aktivität der Mikroorganismen und höheren Lebewesen auf diese Bedingungen?

Mit seinen Kollegen am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie entwickelte und optimierte Herr Polerecky neue Sensoren und Methoden, mit denen die Forscher an Ort und Stelle die Sauerstoffkonzentrationen zuverlässig messen können. Diese neuen Techniken helfen, der Natur auf der Ebene der Zelle „in die Karten zu schauen“. Mit einem weiteren optischen Verfahren dem so genannten Hyperspectral-Imaging, kann er die photosynthetischen mikrobiellen Gemeinschaften über ihre charakteristisch gefärbten Pigmente direkt in der Natur nachweisen. So lässt sich mit diesem nicht-invasivem Verfahren verfolgen, wie diese Biofilme und mikrobiellen Matten räumlich und funktionell aufgebaut sind. Ob am Strand von Sylt oder in 5000 Metern am Grund des Atlantiks, diese Techniken funktionieren und liefern wertvolle Daten, mit denen die Biologie, Chemie und Physik des Meeres für den Menschen verständlich wird.

Neben diesen Entwicklungen ist Herr Polerecky noch an einer Vielzahl anderer Projekte beteiligt. Mit seiner schnellen Auffassungsgabe und der Fähigkeit, Prozesse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, hat er sich zu einem international renommierten Wissenschafter entwickelt, dessen Rat nicht nur im Bremer Max-Planck-Institut hoch geschätzt ist. Die Ergebnisse seiner Forschung stehen der Öffentlichkeit in mehr als 38 wissenschaftlichen Publikationen und einigen Patenten zur Verfügung. Herr Polerecky war überrascht, als ihn die Nachricht vom Biomaris-Forschungspreis erreichte. „Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich freue mich sehr und werde das Preisgeld für unsere Feldforschung verwenden. Nächstes Jahr stehen einige sehr interessante Salzseen auf dem argentinischen Hochplateau auf dem Programm.“
Dr. Lubos Polerecky

Dr. Lubos Polerecky,
Träger des BIOMARIS Forschungspreises 2010