Es war einmal ... wissenschaftliche Kurzgeschichten

Wir sind ein Team von internationalen Wissenschaftlern aus verschiedenen Institutionen und Fachgebieten. Obwohl wir hauptsächlich in Bremen und Bremerhaven ansässig sind, kooperieren wir mit anderen Wissenschaftlern sowie mit Schriftstellern und Künstlern aus aller Welt. Unser Ziel ist es, wissenschaftliches Wissen durch Kurzgeschichten zu vermitteln und einen Dialog zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit zu fördern. Wir haben Kurzgeschichten geschrieben, die sich auf unsere Forschungsgebiete beziehen: von der Meereswelt und dem Klimawandel über die Bedeutung der Meere und Ozeane bis hin zur Entdeckung, dem Schutz und der Nutzung von Ressourcen. Wir richten uns an Kinder und Erwachsene aus der ganzen Welt.

Phase 1: Band I

veröffentlicht im September 2017

Die erste Phase fand im Rahmen des "Wissenschaftsjahres 2016/17: Meere und Ozeane" statt (Wis­senschaft­s­jahr 2016/​17: Meere und Ozeane) dank der Förderung der Initiative Wissenschaft im Dialog und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durch den Hochschulwettbewerb "Zeigt eure Forschung!" (Hochschulwettbewerb - Zeigt eure Forschung!). Unser Projekt "Es war einmal" war einer von drei Gewinnern des Wettbewerbs!

Phase 2: Band II

veröffentlicht im Februar 2021

Motiviert durch die vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Band, haben wir beschlossen, unser eigenes Abenteuer mit dem Schreiben wissenschaftlicher Kurzgeschichten fortzusetzen. Die Vereinigung spanischer Forscher in Deutschland (CERFA) hat uns über die Stiftung Ramón Areces eine Finanzierung für die Entwicklung von Band 2 gewährt (Datum April 2019).

Team Mitglieder

Band I & II: 2016-2020 (Phasen 1 und 2)

Gruppenfotos und Fotos von Mitgliedern im gleichen Format V. Diekamp/MARUM, die anderen wurden von den Mitgliedern zur Verfügung gestellt

Hadar Elyashiv

Ich bin eine Mee­res­geo­lo­gin aus Is­ra­el und der­zeit Dok­to­ran­din im MARUM (Uni­ver­si­tät Bre­men). Als Kind war ich bei je­dem Aus­flug ans Meer neu­gie­rig, was ich Neu­es ent­de­cken wür­de. Heu­te bin ich eine jun­ge Wis­sen­schaft­le­rin und fas­zi­niert von der Kom­ple­xi­tät der Pro­zes­se, die sich von den Küs­ten bis hin zu den tiefs­ten Ge­bie­ten un­se­rer Ozea­ne er­stre­cken.

Als Dok­to­ran­din habe ich die Mög­lich­keit, die­se Pro­zes­se aus Sicht von klei­nen Teilchen auf dem Mee­res­bo­den zu un­ter­su­chen – dem Sand und dem Schlamm. Mei­ne Stu­die kon­zen­triert sich auf den Ur­sprung und die Trans­port­pro­zes­se von Erd­rut­schen im Meer (=Un­ter­was­sererd­rutschen). Wäh­rend ei­nes Erd­rut­sches be­we­gen sich Ge­steins­mas­sen wegen der Erdanziehungskraft nach un­ten. Auf dem Mee­res­bo­den kann die­ser Vor­gang viel stär­ker sein als auf dem Land. Auch wenn es so scheint, als wä­ren die­se Vor­gän­ge weit weg, kön­nen sie für die Men­schen in der Nähe der Küs­ten ge­fähr­lich wer­den. Un­ter­was­sererd­rut­sche kön­nen beispielsweise Tsu­na­mis her­vor­brin­gen. Als Fol­ge des Kli­ma­wan­dels kön­nen die­se Erd­rut­sche häu­fi­ger ent­ste­hen, was Tau­sen­de von Le­ben ge­fähr­den kann.

Ge­schich­ten zu er­zäh­len ist wohl die äl­tes­te und ein­fachs­te Form, In­for­ma­tio­nen zu ver­brei­ten. Un­se­re Nach­for­schun­gen zu tei­len soll hel­fen, nicht nur durch Angst das Be­wusst­sein un­se­rem Pla­ne­ten ge­gen­über zu stär­ken. Wir hof­fen viel­mehr, die ver­schie­de­nen Pro­zes­se un­se­res Pla­ne­ten und sei­ner Ozea­ne so zu er­klä­ren, dass die Men­schen sie ver­ste­hen. Wir hof­fen, dass sie sie ge­nau­so in­ter­es­sant fin­den wie wir Wis­sen­schaft­ler.

Gema Martínez Méndez

Es gab einmal eine Zeit, da war sich der Mensch völlig bewusst, dass er ein Bestandteil der Natur ist, dass er Teil eines Ganzen ist. Es war einmal eine Zeit, in der die Menschheit begann, über sich selbst und die Natur als zwei getrennte Einheiten zu sprechen. Mit meiner Teilnahme an diesem Projekt möchte ich dazu beitragen, dass sich die Menschheit wieder bewusst wird, dass sie ein Teil des Systems Erde ist. Wir haben einen Einfluss auf die Natur, und die Natur hat einen Einfluss auf unser Leben. Im Hinblick auf den vom Menschen verursachten Klimawandel ist dies heutzutage besonders wichtig. Mit den neuen Medientechnologien wird die breite Öffentlichkeit ständig mit Informationen genauso wie mit Fehlinformationen bombardiert. Unsere Geschichten zielen darauf ab, einige Aspekte des gegenwärtigen Klimawandels zu verdeutlichen und eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der breiten Öffentlichkeit zu schlagen. Wenn dies erreicht ist, werden sich mehr Menschen als Teil der Natur fühlen und nach einem Gleichgewicht zwischen Wohlbefinden und Überbeanspruchung der verfügbaren Ressourcen suchen.

Meine wissenschaftlichen Hauptinteressen sind vergangene und gegenwärtige Zirkulationen im Ozean und klimatische Veränderungen. Für meine Forschung habe ich indirekte Indikatoren für vergangene Eigenschaften des Wassers (wir nennen sie "Proxies") verwendet, die aus der chemischen Zusammensetzung fossiler Schalen von Foraminiferen (einzellige Organismen) und aus einzelligen Algenresten gewonnen wurden. In der Vergangenheit habe ich an der Universität Barcelona und der Autonomen Universität Barcelona sowie am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Universität Bremen) und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) gearbeitet. Im Moment bewege ich mich ein wenig in den Bereich der Nachhaltigkeit.

Denise Müller-Dum

Ich arbeite als Wissenschaftskommunikatorin und Autorin und lebe in Bremen. Meine Fachgebiete sind die Umweltphysik, Biogeochemie und Ethik. Ich habe 2015 in Geowissenschaften promoviert und als Postdoc am Institut für Umweltphysik in Bremen weiter geforscht. Meine Motivation, 2016 zu OUAT zu kommen, entstand aus meiner Leidenschaft für das Schreiben in Kombination mit meiner Ausbildung als Umweltforscherin. Im Jahr 2020 verließ ich die akademische Welt, um hauptberuflich als Wissenschaftskommunikatorin zu arbeiten. Als Teil meiner Arbeit erkläre ich nun routinemäßig verschiedene wissenschaftliche Themen in verschiedenen Medien (Print, Audio, Video und online). Ich habe auch mehrere Bücher und Geschichten für Kinder veröffentlicht, die sich alle um Umweltforschung und Nachhaltigkeit drehen. Siehe auch www.muellerdum.net oder @dmuellerdum auf Instagram/Twitter.

Sandy Böhnert

Der mensch­li­che Ein­fluss auf die Um­welt – bei­spiels­wei­se durch Wald­ro­dun­gen oder den Berg­bau und die dar­aus fol­gen­den Ver­schmut­zun­gen von Flüs­sen – va­ri­ier­te in der Ver­gan­gen­heit je nach geo­gra­fi­scher Lage. Die Nord­see er­fuhr seit Be­ginn des Berg­baus (ca. 1000 v. Chr.) eine kon­ti­nu­ier­li­che In­ten­si­vie­rung der mensch­li­chen Ein­wir­kung. In Neu­see­land wur­de der mensch­li­che Ein­fluss auf li­to­ra­le Öko­sys­te­me haupt­säch­lich durch die zwei Ein­wan­de­rungs­pha­sen be­stimmt: die An­kunft der Po­ly­ne­si­er (Ende des 13. Jahr­hun­derts) und der Eu­ro­pä­er (1840). Bei­de Re­gio­nen durch­lie­fen be­deu­ten­de Ver­än­de­run­gen wie zum Bei­spiel die Nut­zung der Küs­ten durch An­sied­lung, In­dus­trie und zur Er­ho­lung. Zu­sätz­li­che Aus­lö­ser pa­läo-öko­lo­gi­scher Va­ria­bi­li­tät sind na­tür­li­che Kli­ma­ver­än­de­run­gen wie die Klei­ne Eis­zeit (1350-1850) und die Erd­er­wär­mung im 20. Jahr­hun­dert. Ma­ri­ne Se­di­men­te ha­ben die­se Ver­än­de­run­gen ge­spei­chert und kön­nen da­her als Ar­chi­ve der lang­jäh­ri­gen Ver­än­de­run­gen von li­to­ra­len ma­ri­nen Öko­sys­te­men ge­se­hen wer­den. Mein Pro­jekt ver­gleicht eine sehr stark be­ein­fluss­te Ge­gend (Nord­see) mit ei­ner we­nig be­ein­fluss­ten Ge­gend (Neu­see­land), um be­vor­ste­hen­de Ver­än­de­run­gen und ihre Aus­wir­kun­gen bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen.

Mei­ne per­sön­li­che Mo­ti­va­ti­on für die­ses Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekt ist, Men­schen zu er­rei­chen, die Wis­sen­schaft­ler als „frem­des Volk“ an­se­hen, die an The­men ar­bei­ten, die kein nor­ma­ler Mensch je­mals ver­ste­hen könn­te. Wis­sen­schaft ist nicht leicht, aber es ist nicht un­mög­lich, sie zu ver­ste­hen. Ich glau­be, dass Men­schen sich küm­mern, wenn sie ver­ste­hen, was pas­siert – ge­ra­de mit Blick auf un­se­re Um­welt. Ich hof­fe, dass wir es schaf­fen, das In­ter­es­se an un­se­ren The­men zu stei­gern.

Dharma Reyes Macaya

„Es war ein­mal ein klei­nes Mäd­chen, das an ih­rem Hei­matstrand mit den See­or­ga­nis­men, Stei­nen und Se­di­men­ten spiel­te und die Schön­heit des Oze­ans be­wun­der­te.“

Ich bin eine aus­ge­bil­de­te Bio­lo­gin aus Chi­le und der­zeit Dok­to­ran­din im MARUM. In den ers­ten Jah­ren mei­ner Kar­rie­re habe ich die Öko­lo­gie von Ra­dio­la­ri­en und Fo­ra­mi­ni­fe­ren (Mi­kro­or­ga­nis­men) un­ter­sucht. Spä­ter ha­ben mich die Oze­an­zir­ku­la­ti­on, der Kli­ma­wan­del, die Zu­sam­men­set­zung des Meer­was­sers und die Mi­kro­pa­lä­on­to­lo­gie be­geis­tert. Bis­her habe ich die Ver­brei­tung von Was­ser­mas­sen im Süd­os­ten und äqua­to­ria­len Pa­zi­fik in der Ver­gan­gen­heit stu­diert. Wäh­rend die­ser Zeit öff­ne­te sich mein Herz und ich hat­te die Mög­lich­keit, mit net­ten Men­schen zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, die schon mei­ne Men­to­ren, Kol­le­gen und Freun­de wa­ren.

Im Mo­ment ver­su­che ich die bis­he­ri­gen Ver­än­de­run­gen in der Ver­tei­lung der Was­ser­mas­sen, die die süd­öst­li­che pa­zi­fi­sche Sau­er­stoff-Mi­ni­mum-Zone spei­sen, zu ver­ste­hen. Dies ist nur ein klei­ner Teil in ei­ner Rei­he von Un­ter­su­chun­gen, die ver­su­chen, die Sau­er­stoff­min­de­rung im Zu­sam­men­hang mit dem Kli­ma­wan­del zu er­grün­den.

Seit vie­len Jah­ren weiß die wis­sen­schaft­li­che Ge­mein­schaft, dass es wich­tig ist, die Men­schen zu in­for­mie­ren und in die For­schung ein­zu­be­zie­hen, um un­se­ren Pla­ne­ten zu schüt­zen. Das Pro­jekt „Once Upon a Time“ bie­tet eine ex­zel­len­te Platt­form, um Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on zu be­trei­ben. Die Mög­lich­keit, Wis­sen­schaft durch Li­te­ra­tur zu kom­mu­ni­zie­ren, ist wun­der­bar.

Band I

auf Deutsch, Englisch und Spanisch 2016/2017

Übersetzungen im Gange (Chinese, Filipino, Portuguese, Franzoschise fertig!)

Band II

auf Deutsch, Englisch und Spanisch 2019/2020

Leseveranstaltungen. Marketing, 2017-2020

Übersetzungen in Gange

Haozhuang Wang

Ich komme aus Chi­na und habe MARUM promoviert. Mei­ne Ar­beit kon­zen­triert sich auf fas­zi­nie­ren­de Le­be­we­sen: Kalt­was­ser­ko­ral­len. Ich fo­kus­sie­re mich ins­be­son­de­re auf die zwei riff­bil­den­den Ar­ten Lo­phe­lia per­tu­sa und Ma­dre­po­ra ocu­la­ta. Sie sind an den ver­schie­dens­ten Or­ten der Welt zu fin­den und bie­ten ei­nen Le­bens­raum für vie­le Le­be­we­sen. Au­ßer­dem kön­nen sie gro­ße drei­di­men­sio­na­le Struk­tu­ren bau­en, so­ge­nann­te Kalt­was­ser­ko­ral­len-Hü­gel. Durch sie kön­nen wir et­was über die Ver­gan­gen­heit er­fah­ren. Im Al­borán-Meer wur­de ein neu­er Be­reich mit Kalt­was­ser­ko­ral­len-Hü­geln in der Nähe von Me­lil­la ent­deckt. Die Le­bens­be­din­gun­gen dort sind ge­nau pas­send für Ko­ral­len­wachs­tum. Bis­her ver­fü­gen wir nur über we­nig Wis­sen über die­sen Be­reich. Da­her ver­su­che ich die Fak­to­ren, die die frü­he­re Ent­wick­lung von Kalt­was­ser­ko­ral­len in die­sem Be­reich be­ein­fluss­ten, her­aus­zu­fin­den.

Der Grund, war­um ich die­sem Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons-Pro­jekt bei­ge­tre­ten bin, ist, dass die Ver­schmut­zung un­se­rer Ozea­ne im­mer schlim­mer wird und wir sie be­schüt­zen müs­sen. Kin­der müs­sen ver­ste­hen, dass es wich­tig ist, nach­hal­tig zu le­ben. Au­ßer­dem ist das Pro­jekt eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit, mei­ne For­schung mit der Öffent­lich­keit zu tei­len. Die we­nig be­kann­ten Kalt­was­ser­ko­ral­len sind ein wich­ti­ger Teil im Öko­sys­tem der Mee­re und müs­sen be­schützt wer­den. Ich hof­fe, dass mei­ne Ge­schich­te die Men­schen an­spre­chen wird und ih­nen zei­gen kann, wie wir un­ser zu Hau­se – die Welt und die Ozea­ne – be­schüt­zen kön­nen.

Deborah Tangunan

Mei­ne Ar­beit kon­zen­triert sich auf die Re­kon­struk­ti­on der frü­he­ren Pro­duk­ti­vi­tät im tro­pi­schen In­di­schen Oze­an. Hier­für be­nut­ze ich Kalk­fla­gel­la­ten, eine Grup­pe von win­zi­gen ma­ri­nen Hap­to­phy­ta (Al­gen). Die­se Or­ga­nis­men bau­en kalk­hal­ti­ge Au­ßen­schich­ten mit ein­zig­ar­ti­gen Ver­zie­run­gen. Wenn sie ster­ben fal­len die Über­res­te auf den Mee­res­bo­den und wer­den als Fos­si­lien im Se­di­ment kon­ser­viert. Mei­ne Auf­ga­be ist die Iden­ti­fi­ka­ti­on und Zäh­lung so­wie die geo­che­mi­sche Ana­ly­se die­ser Mi­kro­fos­si­lien. So kön­nen frühere Le­bens­räu­me und ver­gan­ge­ne Pro­zes­se in der Um­welt dar­ge­stellt wer­den. Die Fos­si­li­en ent­hal­ten In­for­ma­tio­nen und Ge­schich­ten über frü­he­re Kli­ma und geo­che­mi­sche Zy­klen. Ich möch­te wis­sen, wie und war­um Was­ser­mas­sen sich be­we­gen und wie sie die bio­lo­gi­schen Le­bens­räu­me be­ein­flus­sen.

Des Wei­te­ren be­nut­ze ich die Kalk­fla­gel­la­ten für mei­ne bio­stra­ti­gra­phi­sche Ar­beit. Vie­le Tier- und Pflan­zen­ar­ten tauch­ten in den ver­gan­ge­nen Jahr­tau­sen­den auf und star­ben wie­der aus. Wenn ich sie in Se­di­ment­pro­ben fin­de, kann ich be­stim­men, zu wel­chem Zeit­punkt sie exis­tier­ten. Die Erde hat eine lan­ge Ge­schich­te und jede Se­di­ment­schicht die ich un­ter­su­che, hält ein neu­es Ka­pi­tel be­reit – es ist je­des Mal so, als wür­de man ei­nen lang ver­schol­le­nen Schatz fin­den. Um die­se Ge­schich­te zu er­zäh­len und Wis­sen­schaft für je­den zu­gäng­lich zu ma­chen, bin ich Teil die­ses Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekts.

Lina Madaj

Ich bin Polarforscherin und Isotopengeochemikerin. Innerhalb meiner Forschung beschäftige ich mich mit der Rekonstruktion von vergangenen Eis- und Gletscherbewegungen des westlichen Grönländischen Eisschildes. Das Grönländische Eisschild ist der größte Frischwasserspeicher auf der nördlichen Erdhalbkugel. Veränderungen der Eismassen und des Schmelzwassereintrages in die umliegenden Meere und Ozeane kann regionale Meeresströmungen und damit globale Ozeanströme und das globale Klima maßgeblich beeinflussen.

Als Polar- und Klimaforscherin ist Wissenschaftskommunikation ein wichtiges Werkzeug für mich, da alle Veränderungen, die in der Arktis passieren, auch einen Einfluss auf unser Leben in gemäßigteren Breiten haben. Ich denke, dass es unsere Verantwortung als Forschende ist, die Ergebnisse unserer Arbeit auch mit interessierten Menschen zu teilen. Daher bin ich, neben meiner Tätigkeit als Autorin des Wissenschaftsblogs meines Graduiertenkollegs, Teil des „Es war einmal“-Projektes geworden, um Themen der Meeres- und Klimaforschung auf abwechslungsreiche und interaktive Weise interessierten Menschen zugänglich zu machen. Innerhalb des Projektes bin ich Teil des Kommunikation und Social Media Teams, unterstütze bei Events, wie öffentlichen Lesungen, und mache Übersetzungen und Korrekturen.

Eva Bischof

Im Rahmen meiner Promotion im Fachgebiet der Paläontologie, erforsche ich das „alte Leben“. Mein Hauptgebiet sind die Ammonoiden. Die nächsten heute noch lebenden Verwandten dieser Ammonoiden und Ammoniten sind moderne Tintenfische und Sepien. Obwohl ich mich schon immer sehr für mein Promotionsthema interessierte, merkte ich, dass ich mit dem, was ich tat, nicht ganz zufrieden war. Irgendwann wurde mir klar, was mich bedrückte: Mir fehlte der Kontakt und die Verbindung zur "echten" Welt. Schnell merkte ich, dass ich mit dieser Haltung nicht alleine bin und dass es vielfältige Projekte und Möglichkeiten gibt, bei denen ich mich einbringen kann. Gerade in der Paläontologie ist es oft recht einfach, Menschen mit Geschichten aus unserem Alltag zu faszinieren.

Ich glaube, dass es unsere Pflicht ist, unser Wissen zu teilen und es der Gesellschaft verständlich zu machen. Der Nutzen unserer Geschichten geht weit über deren Inhalt hinaus. Schon in der Antike beschuldigten die Menschen Wissenschaftler, Hexen und Zauberer zu sein. Heutzutage müssen Wissenschaftler natürlich nicht mehr um ihr Leben fürchten. Doch gerade in Zeiten von "Fake News" muss sich die Wissenschaft immer wieder rechtfertigen. Dieses Misstrauen kann nur durch eine Methode überwunden werden: Mehr Kommunikation und Austausch von beiden Seiten. "Es war einmal - Once Upon a Time" ist eine tolle Möglichkeit, wissenschaftliche Inhalte auf spielerische Art und Weise zu vermitteln.

Iván Hernández Almeida

Ich bin Iván Hernán­dez-Al­mei­da aus Spa­ni­en. Ich ar­bei­te als pro­mo­vier­ter Wis­sen­schaft­ler im MARUM der Uni­ver­si­tät Bre­men. Ich un­ter­su­che ma­ri­ne Se­di­men­te, um frü­he­re Kli­ma und Ver­än­de­run­gen im Oze­an zu re­kon­stru­ie­ren. Da­für un­ter­su­che ich, wie ma­ri­ne Mi­kro­fos­si­len von plank­to­ni­schen Or­ga­nis­men auf Ver­än­de­run­gen re­agiert ha­ben. An­sons­ten mag ich den Aus­tausch und die Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kli­ma­wis­sen­schaf­ten. Ich bin sehr dar­an in­ter­es­siert, sinn­vol­le Wege zu fin­den, um Wis­sen­schaft zu kom­mu­ni­zie­ren. Es ist wich­tig, den Kli­ma­wan­del der nicht-wis­sen­schaft­li­chen Öffent­lich­keit zu er­klä­ren. Ich glau­be, dass Bil­dung und Be­wusst­seins­bil­dung durch Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on eine es­sen­zi­el­le Rol­le für die An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del spie­len.

Christiane Schmidt

Ich bin pro­mo­vier­te Wis­sen­schaft­le­rin (MARUM). In mei­ner Doktor Arbeit ging es um das An­pas­sungs­ver­mö­gen von Fo­ra­mi­ni­fe­ren an den Kli­ma­wan­del. Bent­hi­sche Fo­ra­mi­ni­fe­ren sind be­deu­ten­de Kal­zi­um­kar­bo­nat-Her­stel­ler in küs­ten­na­hen Öko­sys­te­men. Sie sta­bi­li­sie­ren Küs­ten­li­ni­en und si­chern die Öko­sys­tem­leis­tung. Ich ar­bei­te in von Na­tur aus sehr war­men Öko­sys­te­men — wie dem Per­si­schen Golf — und in durch den Men­schen ver­ur­sach­ten wär­me­ge­dämm­ten Ge­gen­den im Mit­tel­meer. In bei­den Re­gio­nen stei­gt die Lufttem­pe­ra­tu­r im Som­mer auf über 35 Grad. Die meis­ten Or­ga­nis­men, die in Sym­bio­se mit Mi­kro­al­gen le­ben, ver­lie­ren bei die­sen Tem­pe­ra­tu­ren ihre Far­be. Das kommt da­her, dass die Al­gen die Sym­bio­se auf­lö­sen. In mei­ner Ar­beit ver­su­che ich her­aus­zu­fin­den, war­um be­stimm­te Fo­ra­mi­ni­fe­ren die­se Ex­tre­me über­ste­hen. Als aus­ge­bil­de­te Geo­öko­lo­gin ver­wen­de ich eine Mi­schung aus öko­phy­sio­lo­gi­schen Me­tho­den und mo­le­ku­la­ren ge­ne­ti­schen Fin­ger­ab­drü­cken, um das Schick­sal von Fo­ra­mi­ni­fe­ren in der Zu­kunft zu er­grün­den.

Ich emp­fin­de es als Spaß und Her­aus­for­de­rung, mei­ne Per­spek­ti­ve auf die Din­ge durch an­de­re Pro­jek­te zu än­dern. Da­durch er­lan­ge ich ei­nen wei­te­ren und fä­cher­über­grei­fen­den Blick auf mei­ne Ar­beits­the­se. Ich füh­le mich ver­pflich­tet, der Welt neue wis­sen­schaft­li­che Er­geb­nis­se mit­zu­tei­len. Die meis­ten Wis­sen­schaft­ler wer­den durch staat­li­che Mit­tel fi­nan­ziert. Da­her ist es wich­tig, sei­ne Ar­beit mit der Öffent­lich­keit zu tei­len. Als Teil die­ses in­ter­na­tio­na­len Buch­pro­jekts hof­fe ich, das Be­wusst­sein für die Schön­heit von Mut­ter Na­tur und für ihre Pfle­ge zu stär­ken.

Mariem Saavedra Pellitero

ch war bis 2018 als Postdoc am Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen tätig und arbeite jetzt an der University of Bristol. Ich habe einen wissenschaftlichen Hintergrund in Geowissenschaften und Geologie. Ich untersuche Coccolithophoren (kleine marine Haptophytenalgen), um die Paläoproduktivität und paläozeanographische Veränderungen auf verschiedenen Zeitskalen zu rekonstruieren, mit aktuellen Verbindungen zum Paläoklima und zur Planktonökologie. Mein aktuelles Projekt konzentriert sich auf die physikalischen und chemischen Kontrollen, die die Biogeographie der existierenden Coccolithophoren in der Drake Passage (Südpolarmeer) beeinflussen, sowie auf die Reaktionen der Kalzifizierung auf rezente Umweltveränderungen.

Als ich 4 Jahre alt war, beschloss ich, dass ich Paläontologin werden wollte. Ich habe mich dem multidisziplinären "Once Upon a Time"-Projekt in der Hoffnung angeschlossen, meine Liebe und Leidenschaft für "Wissenschaft" an die nicht-akademische Öffentlichkeit weiterzugeben. Geschichten und Illustrationen sind hervorragende Mittel, um das Bewusstsein für Umweltthemen (wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Versauerung der Ozeane, Erschöpfung der Ressourcen usw.) zu schärfen. Durch die Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Kunst werden zukünftige Generationen inspiriert, die Umwelt zu verstehen und zu schützen - zum Wohle von uns allen.

Camila Neder

Ich bin Biologin mit einem Abschluss von der Nationalen Universität von Córdoba, Argentinien. In meiner Doktorarbeit am Institut für Diversität und Tierökologie, Nationaler Wissenschaftlicher und Technischer Forschungsrat (IDEA-CONICET), Argentinien, und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Deutschland.

Ich konzentriere mich auf die Verbreitung der antarktischen benthischen Tiere und wie sie mit dem Klimawandel konfrontiert sind. Mit dem Anstieg der Lufttemperaturen und dem Rückzug der Gletscher wurde der Sedimenteintrag in die Küstengebiete immer wichtiger. Dies kombiniert mit meinem Interesse an Wissenschaftskommunikation brachte mich dazu, Plumis Geschichte zu schreiben. Ich liebe dunkle Schokolade.

Célia Santos


Valeriia Kirillova

Ursprünglich aus Russland stammend, absolvierte ich mein Grundstudium in Analytischer Chemie (Staatliche Universität Sankt Petersburg), wechselte aber für meinen Master zu Polar- und Meereswissenschaften. Ich hatte das Glück, am deutsch-russischen internationalen Masterprogramm POMOR (http://pomor.spbu.ru/), teilzunehmen zu können. Dort wurde ich sowohl in das deutsche und europäische Wissenschaftssystem als auch in ein für mich neues Thema - die Polarforschung - eingeführt. Ich war fasziniert von der Arktis und allem, was mit Meereswissenschaften zu tun hat, und konnte mir fortan nicht mehr vorstellen, einen anderen Weg einzuschlagen. So bin ich in Bremen gelandet und arbeite an meinem Promotionsprojekt im MARUM. Ich habe es geschafft, meine Leidenschaft für Polarwissenschaften und meine geochemische Expertise zu kombinieren, indem ich radiogene Isotope (Sr, Pb, Nd) an marinen Sedimenten aus der Baffin Bay analysierte, um die paläoklimatischen Muster und die Ausdehnung des nordamerikanischen Eisschildes während des letzten Deglazials zu rekonstruieren. Ich konnte nicht nur an diesem spannenden Thema arbeiten, sondern auch einen "Jackpot" für Doktoranden gewinnen: Das Projekt war Teil der ArcTrain-Graduiertenschule - einem Ausbildungsprogramm für junge Polarforscher. Ich glaube, dass die Teilnahme an der Graduiertenschule zahlreiche Vorteile für die Studenten bietet: wissenschaftliche und Soft-Skills-Trainings, Exkursionen, gemeinsame Treffen und Konferenzen und für mich das Beste: ein breites internationales Netzwerk von Fachleuten und Freunden aus der arktischen Wissenschaft.

Während meiner Promotion begann ich, eine andere Seite der wissenschaftlichen Welt kennen zu lernen - die Seite der Wissenschaftskommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit und des Managements. Schritt für Schritt begann ich, mich zu engagieren: Arbeit am ArcTrain Blog, Outreach-Broschüre und, und, und. Dann entdeckte ich das Projekt "Once Upon A Time" und konnte nicht umhin, mich zu engagieren. Mir wurde klar, dass, obwohl ich die Wissenschaft im engeren Sinne immer noch mag, dies das ist, was mir am meisten Spaß macht: die Kommunikation unter Wissenschaftlern und zwischen der Welt der Wissenschaft und der öffentlichen Welt zu verbessern, "das Wort zu verbreiten". Deshalb freue ich mich jetzt nach Abschluss meiner Promotion darauf, dieses Interesse zu einer Karriere auszubauen.

Ich glaube, dass das Schreiben von Geschichten, die Kindern (und Erwachsenen!) zeigen können, wie unsere Welt aufgebaut ist und was Wissenschaftler tun, das Interesse wecken kann und eine der besten Methoden ist, um Menschen zu erreichen und sie in dieses Abenteuer der Erforschung unseres Planeten einzubeziehen. Man kann immer noch mehr tun. Aber ich bin sicher, dass dieses Projekt ein guter Anfang ist!

Chelsea Korpanty

Als Paläoökologin habe ich moderne, subfossile und fossile marine wirbellose Lebensgemeinschaften von Seegras-Lebensräumen der gemäßigten Zonen über tropische Flachwasserkorallenriffe bis hin zu Tiefseekorallen-Ökosystemen erforscht. Zurzeit konzentriert sich meine Forschung auf die Taxonomie (Benennung von Arten) und ökologische Analyse von pleistozänen solitären Kaltwasserkorallen vom Nordwestlichen Schelf Australiens. Diese Korallen wurden während der International Ocean Discovery Program (IODP) Expedition 356 in Sedimentkernen gesammelt und stellen den ersten substantiellen quartären Fossilnachweis von solitären Tiefseekorallen aus dieser Region dar.

Ich glaube, je mehr ein Mensch sein lokales und globales Ökosystem versteht, desto mehr wird er seine Rolle und letztendlich seine Verantwortung darin respektieren und erkennen. Indem wir unsere Wissenschaft durch Geschichten vermitteln, hoffen wir, unsere Leser gleichzeitig zu informieren und ihre Neugierde und Begeisterung für den Ozean und ihre globale Umwelt zu wecken.

Ameris Ixchel Contreras Silva

Ich bin Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Deutschland. Meine Forschungsinteressen umfassen Korallenriffökologie, räumliche Ökologie und Interaktionen sowie deren sozioökologischen Wechselwirkungen. Ich interessiere mich dafür, wie menschliche Einflüsse Korallenriffgemeinschaften beeinflussen oder verändern. Derzeit untersuche ich, wie lokale Stressoren (Verschmutzung, Küstenentwicklung und Mangrovenabholzung) die Korallenriffe in der mexikanischen Karibik beeinflussen. Ich habe einen Bachelor-Abschluss in Hydrobiologie an der Metropolitan Autonomous University (UAM), Mexiko. Anschließend absolvierte ich einen Master in Geomatik am Zentrum für Forschung in Geographie und Geomatik (CentroGeo), Mexiko. Danach begann ich mich für die räumliche und zeitliche Kartierung natürlicher Ökosysteme mittels Fernerkundung zu begeistern. Ich mag es, Wissenschaft durch Geschichten, Theater, Musik und Karten zu vermitteln.

Leonardo Tamborrino

Ich bin ein jun­ger Geo­lo­ge aus Ita­li­en. Mein Pro­jekt trägt den Ti­tel „Ver­tei­lung von Kalt­was­ser­ko­ral­len in Raum und Zeit im süd­öst­li­chen At­lan­tik“. Kalt­was­ser­ko­ral­len sind die In­ge­nieu­re von gro­ßen Tief­see-Öko­sys­te­men ent­lang der meis­ten Kon­ti­nen­tal­rän­der der Welt. Sie bil­den ein­ma­li­ge Hot­spots, in de­nen die Ar­ten­viel­falt sehr hoch ist. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ha­ben Wis­sen­schaft­ler her­aus­ge­fun­den, dass Kalt­was­ser­ko­ral­len häu­fig grosse Bo­den­er­he­bun­gen bil­den, so­ge­nann­te Kalt­was­ser­ko­ral­len-Hü­gel. Die­se Hü­gel sind Stein­zeit­ar­chi­ve, die so­wohl die frü­he­re Um­welt als auch die Ent­wick­lung der Ko­ral­len dar­stel­len. In mei­nem Pro­jekt möch­te ich die­se Ent­wick­lung für die Re­gi­on am Kon­ti­nen­tal­rand von Na­mi­bia und An­go­la mit Blick auf sich ver­än­dern­de Um­welt­be­din­gun­gen wäh­rend des letz­ten gla­zi­al-in­ter­gla­zia­len Zy­klus re­kon­stru­ie­ren. Für mei­ne Un­ter­su­chun­gen be­nut­ze ich Pro­ben, die wäh­rend der M122 Ex­pe­di­ti­on An­fang 2016 ge­nom­men wur­den.

Seit­dem ich mei­ne aka­de­mi­sche Kar­rie­re be­gon­nen habe, war mein ers­tes Ziel, mit mei­ner Fa­mi­lie und mei­nen Freun­den aus ver­schie­de­nen kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den über mei­ne Lei­den­schaft Geo­lo­gie zu re­den. Ich glau­be, dass Wis­sen­schaft nur dann sinnvoll ist, wenn wir un­se­re Er­geb­nis­se an die Öffent­lich­keit brin­gen – vor al­lem dann, wenn es sich um ein The­ma von welt­wei­ter Be­deu­tung han­delt. „Once Upon a Time“ ist eine sehr gute Mög­lich­keit, Men­schen zu in­for­mie­ren und sie für un­se­re fas­zi­nie­ren­de und in­ter­es­san­te Welt zu be­geis­tern – sie ins Blaue zu ent­füh­ren.

Pamela Rossel

Seit 2001 ar­bei­te ich im For­schungs­be­reich der or­ga­ni­schen Geo­che­mie. Wäh­rend mei­ner Kar­rie­re habe ich Pro­ben aus ver­schie­de­nen und auf­re­gen­den ma­ri­nen Le­bens­wel­ten ana­ly­siert. Dazu ge­hö­ren der tie­fe Ark­ti­sche Oze­an, hydro­ther­ma­le Sys­te­me, die chi­le­ni­schen Fjor­de und der Golf von Me­xi­ko nach der De­ep­wa­ter Ho­ri­zon Ölka­ta­stro­phe. Ich in­ter­es­sie­re mich für die Iden­ti­fi­ka­ti­on von Mo­le­kü­len, die bio­lo­gi­sche Pro­zes­se wie den En­er­gie­fluss in ma­ri­nen Le­bens­wel­ten be­ein­flus­sen. Au­ßer­dem fas­zi­niert mich, was uns die­se Mo­le­kü­le über le­ben­de Sys­te­me er­zäh­len kön­nen.

Als Wis­sen­schaft­le­rin und Mut­ter sehe ich tagtäglich, wie wich­tig es ist, mein Wis­sen über die Geo­wis­sen­schaft an mei­ne Kin­der und alle an­de­ren Men­schen wei­ter­zu­ge­ben. Das Pro­jekt ist eine tol­le Mög­lich­keit, im Team zu ler­nen, wie wir un­ser Wis­sen aus ver­schie­de­nen Be­rei­chen ver­ständ­lich wei­ter­ge­ben kön­nen. Au­ßer­dem kön­nen wir un­se­re Wis­sen­schaft so auf ei­nem freund­li­chen Weg wei­ter­ge­ben. Das ist auch eine wich­ti­ge Auf­ga­be für uns und die bes­te Mög­lich­keit, zu­künf­ti­gen Ge­ne­ra­tio­nen bei­zu­brin­gen, wie sie be­wusst mit un­se­rer Um­welt um­ge­hen kön­nen.

Rodrigo da Costa Portilho Ramos

Ich bin Paläozeanograph (ein Ozeanograph der vergangenen Ozeane) und ein Experte für planktische Foraminiferen und Geochemie. Derzeit arbeite ich am MARUM-Forschungsbereich der Universität Bremen, Deutschland, wo sich meine Forschung dem besseren Verständnis der Kaltwasserkorallen-Ökosysteme im Atlantik und im Mittelmeer im Hinblick auf vergangene Klimaveränderungen widmet. Ich habe einen Bachelor-Abschluss in Biologie/Lebenswissenschaften von UNIRIO, Brasilien, und einen Master und PhD in Geowissenschaften von der UFF, Brasilien. Ich habe die Geschichte 'Mein Leben, dein Leben' für dieses Buch mit der Unterstützung und dem Beitrag meiner nicht-akademischen Sparringspartnerin Sonja geschrieben.

Sonja Böske da Costa

Ich habe ein Diplom in Kommunikations-Management und bin zertifizierte Übersetzerin (Deutsch-Englisch). Seit einigen Jahren arbeite ich nebenberuflich als wissenschaftliche und juristische Übersetzerin und freue mich nun, einen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation geleistet zu haben.

Sabrina Hohmann

Seit dem ersten Semester meines Bachelorstudiums bin ich fasziniert von Klimastudien und mariner Mikropaläontologie. Deshalb entschied ich mich, tiefer in dieses Forschungsgebiet einzutauchen. Heute bin ich Doktorandin am MARUM und beschäftige mich mit dem Klimawandel, indem ich Ökosysteme und ihre Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen analysiere.

Seit Beginn der industriellen Revolution hat sich der atmosphärische CO2-Gehalt durch einen steigenden Eintrag von anthropogenem Kohlendioxid um etwa 100 ppm erhöht. Die Besorgnis über den steigenden Anteil des Treibhausgases hat sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt, da Änderungen der Konzentration des atmosphärischen CO2 und der Oberflächenlufttemperatur eng miteinander verbunden sind. Die Ozeane können jedoch große Mengen an Kohlendioxid speichern und fungieren als Reservoir für Kohlenstoff. Daher spiegelt der Anstieg des atmosphärischen CO2 nur etwa 70 % des gesamten anthropogen zugeführten Gases wider. Deshalb können selbst kleine Veränderungen im Ozeanreservoir oder dessen treibenden Kräften einen grossen Einfluss auf die Konzentration des atmosphärischen Kohlendioxids haben. Um die Auswirkungen, die Amplitude und die treibenden Kräfte hinter solchen Veränderungen zu bestimmen, ist ein Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs notwendig. Da die marine Primärproduktion ein wichtiger Teil und Kontrollmechanismus des marinen Kohlenstoffkreislaufs ist, ist ein Verständnis der Reaktionen der Ökosysteme, d.h. der ozeanischen Bioproduktivität, unerlässlich.

Genauso wichtig wie die biotischen Reaktionen auf sich ändernde Umweltbedingungen, sind auch die Reaktionen des Menschen auf den laufenden globalen Klimawandel! Da die Zukunft unseres Planeten mehr denn je von politischen Entscheidungen zum Umweltschutz abhängt, ist es eine wesentliche Aufgabe, das Thema Klimawandel in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, ein Verständnis für die Mechanismen und Rückkopplungen zu wecken, die einen Klimawandel und seine Folgen auslösen. Ich habe mich für das "Once Upon A Time"-Projekt entschieden, weil es eine gute Möglichkeit ist, dieses Thema auch Menschen zu vermitteln, die sich normalerweise nicht mit dieser Thematik beschäftigen. Gerade Kinder sind offen und neugierig für neues Wissen, wenn es auf angemessene Weise vermittelt wird. Durch das Erzählen einer leicht verständlichen Geschichte kann Wissen oft viel einfacher aufgefasst und abgespeichert werden. Das ist besonders wichtig, um Empathie für ein Thema zu wecken. Da unsere Kinder diejenige Generation sein werden, die sich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen müssen, sollten wir Projekte wie "Once Upon A Time" nutzen, um unsere Kinder mit dieser Herausforderung vertraut zu machen.

Martina Hollstein

Mei­ne For­schung ist Teil ei­nes MARUM-Pro­jek­tes, wel­ches den Ein­fluss der Ozea­ne auf den Kli­ma­wan­del her­aus­ar­bei­ten möch­te. Ich möch­te un­ser Ver­ständ­nis über die Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen dem Oze­an und dem Kli­ma im west­li­chen tro­pi­schen Pa­zi­fi­schen Oze­an ver­bes­sern. Die­se Re­gi­on ist von Be­deu­tung, weil hier die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren sehr hoch sind. Rie­si­ge Men­gen an Hit­ze und Was­ser­dampf wer­den an die At­mo­sphä­re ab­ge­ge­ben. Dies könn­te das Kli­ma auf der gan­zen Welt be­ein­flus­sen. Zu­sätz­lich fließt das Was­ser des Pa­zi­fiks durch den In­do­ne­si­schen Durch­fluss (ITF) in den In­di­schen Oze­an. Der ITF spielt eine gro­ße Rol­le in der glo­ba­len Oze­an­zir­ku­la­ti­on. Er ist wich­tig für die Re­gu­lie­rung des Salz­ge­halts und des Wär­me­haus­halts im Pa­zi­fi­schen und In­di­schen Oze­an. Vor die­sem Hin­ter­grund möch­te mei­ne Stu­die den Ein­fluss der Süd­pa­zi­fi­schen Was­ser­mas­sen auf den ITF und das mög­li­che Zu­sam­men­spiel mit dem west­li­chen Pa­zi­fik in der Ver­gan­gen­heit her­aus­ar­bei­ten. Hier­für be­nut­ze ich geo­che­mi­sche Pro­xies wie die Zu­sam­men­set­zung der Scha­len von plank­ti­schen Fo­ra­mi­ni­fe­ren. Das sind win­zi­ge Or­ga­nis­men die in der Was­ser­säu­le le­ben. Ihre Scha­len­zu­sam­men­set­zung hängt von Pa­ra­me­tern wie dem Salz­ge­halt und der Tem­pe­ra­tur ab. Wenn Fo­ra­mi­ni­fe­ren ster­ben, wer­den ihre Scha­len im Se­di­ment des Mee­res­bo­dens ver­gra­ben. Die­se kön­nen wir wie­der­er­lan­gen, um sie zu un­ter­su­chen.

Ich bin da­von über­zeugt, dass es wich­tig ist, den Men­schen ein Ba­sis­wis­sen über die Ozea­ne und den Kli­ma­wan­del zu ge­ben. Span­nen­de Ge­schich­ten ha­ben die Kraft, die Men­schen zu er­rei­chen und ih­nen wis­sen­schaft­li­che For­schungs­er­geb­nis­se zu ver­mit­teln. Mir bie­tet das Pro­jekt die Mög­lich­keit zu ler­nen, wie man Wis­sen­schaft ver­ständ­lich ma­chen kann.

Guilherme Abuchahla

Ich bin Doktorand am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Deutschland. Ich habe einen Master-Abschluss in Umweltmanagement vom Institut für Ökosystemforschung an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und einen Bachelor-Abschluss in Biologie von der Mackenzie Presbyterian University, Brasilien. Das Zeichnen bietet mir eine Möglichkeit der Entspannung und eine neue Dimension, meine Wissenschaft zu vermitteln.

Rebecca Borges

Es war einmal der berühmte Physiker Albert Einstein, der mit einer übermäßig besorgten Frau konfrontiert wurde, die Rat suchte, wie sie ihren kleinen Sohn zu einem erfolgreichen Wissenschaftler erziehen sollte. Insbesondere wollte sie wissen, welche Art von Büchern sie ihrem Sohn vorlesen sollte.

Märchen", antwortete Einstein ohne zu zögern.

Gut, aber was soll ich ihm danach noch vorlesen?", fragte die Mutter.

'Noch mehr Märchen', sagte Einstein.

'Und danach?'

Noch mehr Märchen", antwortete der große Wissenschaftler und schwenkte seine Pfeife wie ein Zauberer, der ein glückliches Ende eines langen Abenteuers verkündet.

Jack Zipes, Breaking the Magic Spell: Radikale Theorien der Volks- und Märchenerzählungen (1979)

Auf unserem Planeten werden täglich Daten produziert, die 5 Millionen Laptops entsprechen. Das ist eine Menge! Aber wie viel davon müssen wir wirklich lernen? Als Meeresökologe und Bewohner der Erde glaube ich, dass Umweltthemen zu den dringendsten Lektionen gehören, die gelehrt und gelernt werden müssen. Und das nicht nur unter Wissenschaftlern: Jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten hat das Recht, zu verstehen, zu diskutieren und zum Wissensstand und zu den Entscheidungen beizutragen, die wir über unsere Umwelt treffen. Unser heutiges Handeln wird unsere Heimat von morgen prägen, und es ist höchste Zeit, mit dem Handeln zu beginnen. Und was wäre ein besserer Weg, Informationen zu verbreiten und zum Handeln aufzufordern, als eine Geschichte?

Ich bin dankbar und aufgeregt, an dem Projekt "Once Upon a Time" teilzunehmen, und ich hoffe, Sie schließen sich uns an und haben ebenfalls Spaß an diesem Abenteuer!

Lara Jacobi

In meinem Master habe ich Marine Geowissenschaften an der Universität Bremen studiert. Derzeit arbeite ich an meiner Promotion am GEOMAR, Kiel im Bereich der Paläozeanographie. Die Schalenzusammensetzung von Foraminiferen (z.B. die stabile Isotopenzusammensetzung) hängt von klimatischen Parametern wie der Temperatur ab. Daher werden Foraminiferen häufig zur Untersuchung von Klimavariationen verwendet. In meinem Projekt untersuche ich die Einflüsse der Wasserbedingungen auf die Schalenzusammensetzung von Foraminiferen, um zukünftige Untersuchungen des Klimawandels auf der Basis von Daten, die aus diesen Organismen gewonnen werden, zu unterstützen.

Ich fin­de es sehr span­nend, Teil der wis­sen­schaft­li­chen Ge­mein­schaft zu sein und habe Freu­de dar­an, mein Wis­sen mit an­de­ren zu tei­len. Wäh­rend ich an ei­nem frü­he­ren Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekt ge­ar­bei­tet habe, habe ich er­fah­ren, wie viel In­ter­es­se es in der Öffent­lich­keit für The­men wie Oze­an­for­schung und Kli­ma­wan­del gibt. Aber kom­ple­xe wis­sen­schaft­li­che The­men sind für die Öffent­lich­keit nur ver­ständ­lich, wenn sie in ei­ner an­ge­mes­se­nen Wei­se kom­mu­ni­ziert wer­den. Au­ßer­dem ist es wich­tig, auch Kin­der in Pro­jek­te der Öffent­lich­keits­ar­beit ein­zu­be­zie­hen, denn Kin­der sind neu­gie­rig und ha­ben ein gro­ßes In­ter­es­se dar­an, Neu­es über die Welt, in der sie le­ben, zu er­fah­ren. Sie wer­den die­je­ni­gen sein, die mit den Fol­gen der Um­welt­ver­än­de­run­gen um­ge­hen müs­sen. Durch das Le­sen der span­nen­den „Es war ein­mal“ Ge­schich­ten ler­nen sie viel über un­se­ren Pla­ne­ten, die Ozea­ne und den Ein­fluss, den Men­schen auf die­se Sys­te­me ha­ben. Mit die­sem Pro­jekt hof­fe ich, das Be­wusst­sein von Kin­dern und ih­ren El­tern für die Um­welt zu er­hö­hen.

Vicente Durán Toro

Ich komme aus Chi­le. Ich habe Bio­che­mie an der Uni­ver­si­tät von Chi­le stu­diert und dort auch mei­nen Mas­ter in an­ge­wand­ter Bio­che­mie ge­macht. Im Jahr 2016 habe ich als Dok­to­rand im MARUM an­ge­fan­gen. Mei­ne For­schung kon­zen­triert sich auf die „bio­lo­gi­sche und nicht-bio­lo­gi­sche Bil­dung von me­tal­li­schen Na­no­par­ti­keln in fla­chen ma­ri­nen hydro­ther­ma­len Sys­te­men“. Die Be­deu­tung von Me­tal­len in ma­ri­nen Le­bens­wel­ten und ihr Ein­fluss auf die dort le­ben­den mi­kro­bi­el­len Le­bens­ge­mein­schaf­ten sind der Grund, war­um ich be­en­de­te Stu­di­en fort­füh­re. Ich hof­fe so die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt zu ver­ste­hen und kon­ta­mi­nier­ten Ge­gen­den – zum Bei­spiel durch Me­tal­le wie Ar­sen – zu hel­fen. Da­her ist das Pro­jekt „Once Upon a Time“ für mich sehr wich­tig. Wis­sen­schaft­ler ge­ne­rie­ren täg­lich neu­es Wis­sen, doch das reicht nicht aus. Die wis­sen­schaft­li­che Ge­mein­schaft muss mehr Wege fin­den, die In­for­ma­tio­nen aus ver­schie­de­nen Wis­sen­schafts­fel­dern auf ein­fa­che und in­ter­es­san­te Wei­se mit dem ein­zel­nen Men­schen, für Fa­mi­li­en, Schu­len und In­sti­tu­tio­nen, zu tei­len. Wir soll­ten Ide­en ge­ben, wie wir un­se­re Flüs­se, Seen, Mee­re und Ozea­ne be­schüt­zen kön­nen.

Belén González Gaya

Ich bin Umweltwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Umweltchemie und befasse mich mit Biologie, Ökotoxikologie und analytischer Chemie, um die Auswirkungen und das Vorkommen von Schadstoffen in aquatischen Ökosystemen zu untersuchen. Ich habe am IDAEA-CSIC in Barcelona (wo ich Maria, meine Co-Autorin, kennenlernte) über das globale Vorkommen von persistenten organischen Schadstoffen im offenen Ozean promoviert. Dabei durfte ich eine Weltumsegelung des Atlantiks, des Indischen und des Pazifischen Ozeans machen. Nach meiner Promotion habe ich weiter an verschiedenen Quellen anthropogener Verschmutzung gearbeitet, wie z.B. Langstreckentransport, Aquakultur und Kläranlagen, während aufeinander folgender Postdocs im IQOG-CSIC (Madrid), IMDEA Water (Madrid) und der Meeresstation von Plentzia der Universität des Baskenlandes, wo ich im Moment arbeite. Durch die Verbindung von biologischen Werkzeugen (Bioassays, Genetik, Populationsökologie) und analytischer Chemie versuche ich, die komplexen Beziehungen zwischen chemischer Verschmutzung und natürlichen Reaktionen von Organismen und Menschen zu entwirren.

Aber Wissenschaft ist nicht fertig, bevor sie nicht kommuniziert wird! Daher füllen auch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsaktivitäten meine Zeit aus, einschließlich des Geschichtenerzählens. Besonders junge Menschen sind unsere Hoffnung für die Zukunft. Wenn wir sie überzeugen können, dass wir unseren Planeten retten können, haben wir vielleicht noch eine Chance.

Maria Vila Costa

Ich bin Diplom-Kommunikationsmanagerin und zertifizierte Übersetzerin (Deutsch-Englisch). Seit einigen Jahren arbeite ich nebenberuflich als wissenschaftliche und juristische Übersetzerin und freue mich nun, einen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation geleistet zu haben.

Yang Yang Liu

Ich habe an diesem Projekt teilgenommen, während ich an meiner Promotion am AWI und am Fachbereich Biologie und Chemie - FB2 der Universität Bremen gearbeitet habe. Mein For­schungs­be­reich ist die Oze­an Op­tik. Wäh­rend mei­ner ers­ten Stu­di­en­jah­re in Chi­na habe ich mich auf die op­ti­schen Ei­gen­schaf­ten von Phy­to­plank­ton und far­bi­gem bun­tem or­ga­ni­schen Ma­te­ri­al in chi­ne­si­schen Küs­ten­ge­wäs­sern kon­zen­triert. Durch sie ge­won­ne­ne Er­kennt­nis­se bil­den die Ba­sis, um ma­ri­ne Chlo­ro­phyll-a Kon­zen­tra­tio­nen, die Struk­tur von Phy­to­plank­ton und ge­lös­tem or­ga­ni­schem Koh­len­stoff vor­her­zu­sa­gen. Mein Pro­jekt kon­zen­triert sich dar­auf, den Ein­fluss des Kli­ma­wan­dels auf Phy­to­plank­ton in der Fram­stra­ße zu er­grün­den. Mo­men­tan ver­su­che ich, hohe ge­lös­te Kon­zen­tra­tio­nen von Chlo­ro­phyll-a Da­ten für die Fram­stra­ße an lo­ka­len op­ti­schen Sen­so­ren zu fin­den und sie mit den Da­ten von Oze­an­far­ben-Sat­teli­ten­sen­so­ren zu kom­bi­nie­ren.

Ein Teil die­ses Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­jekts zu sein ist be­deut­sam. Seit Jah­ren sehe ich, wie sich je­der ma­ri­ne For­schungs­be­reich noch mehr spe­zia­li­siert. Das macht es selbst für „Ex­per­ten der Ozea­no­gra­phie“ schwie­rig, je­den Be­reich zu ver­ste­hen – für die All­ge­mein­heit ist es noch schwe­rer. Es feh­len ver­ständ­lich ge­schrie­be­ne Ar­bei­ten. Schon lan­ge möch­te ich ler­nen, wie ich mei­nen For­schungs­be­reich in ei­ner ein­fa­chen Ge­schich­te so­wohl in mei­ner Mut­ter­spra­che Chi­ne­sisch als auch auf Eng­lisch er­zäh­len kann. Da­her passt die­ses Pro­jekt per­fekt zu mir.

Paula Mendoza


Aida Zuriñe Campos Vivanco

Ich habe Biologie und wissenschaftliche Illustration studiert. Nach meinem Studium habe ich beshclossen, mich auf die Illustration wissenschaftlicher Inhalte zu spezialisieren, weil Bilder als visuelle Unterstützung für Texte wichtig sind und weil sie dazu beitragen können, Wissenschaft für das Publikum zugänglich zu machen. Ich habe die Geschichte "Das einsame Bakterium und die giftigen Freunde" in Band 2 illustriert und geholfen, das Buch ins Spanische zu übersetzen.

Lucía Rivereo Cuesta


Photo: Stephan Juricke

Andrea Paz Orfanoz Cheuquelaf


Rebecca Jackson


Stephan Juricke

Ich bin Klimawissenschaftler an der Jacobs University in Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Deutschland. Mein Forschungsschwerpunkt ist die Klimamodellierung: die Simulation von Wetter und Klima auf Supercomputern, die uns hilft, zukünftige Veränderungen im Klimasystem besser zu verstehen und vorherzusagen. Einer meiner Gründe, Wissenschaftler zu werden, war die Hoffnung, dass ich dazu beitragen kann, die Natur und die Artenvielfalt auf unserem Planeten besser zu verstehen und zu schützen. Ich habe mich schon immer für das Schreiben und Erzählen von Geschichten sowie für die Wissenschaftskommunikation interessiert.

Thomas Rackow

Ich bin Postdoc und Klimamodellierer am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Deutschland. Ich beschäftige mich mit den Mechanismen der Klimavariabilität und systematischen Fehlern in Klimamodellen. Mein wissenschaftliches Ziel ist es, bisher fehlende Eigenschaften und Prozesse (zum Beispiel: mittelgrosse (mesoskalige) Ozeanwirbel, Spuren (Leads) in Meereis oder Bewegungen (Drifts) von ganzen Eisbergen) zu aktuellen Klima- und Wettersimulationen hinzuzufügen. Diese Ergänzungen werden die Vorhersagen der Modelle verbessern. Ich interessiere mich sehr für Kunst und Wissenschaftskommunikation und bin immer auf der Suche nach neuen kreativen Wegen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen für die Öffentlichkeit zu visualisieren. Instagram: @polarthomas

Salvador Ruiz Soto


Mattia Greco

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Franziska Tell

Schon als Kind war ich stark fasziniert von der Natur und all der Schönheit, die der Planet Erde uns, seinen Bewohnern, den Menschen, bietet. In meinem Geographiestudium lernte ich mehr und mehr der enormen Komplexität des Planeten kennen - bis heute bin ich immer noch erstaunt darüber! Aber als ich mich auf die Klimawissenschaften konzentrierte, erkannte ich auch mehr und mehr die Zerbrechlichkeit des Systems und den starken Einfluss des Menschen.

Heute bin ich Doktorandin am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Universität Bremen) und analysiere eine wichtige Komponente (planktische Foraminiferen) des marinen Kohlenstoffkreislaufs im Arktischen Ozean. Mit dem Arktischen Ozean als meinem Hauptstudiengebiet bin ich noch mehr mit den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Klimasystem und die Natur konfrontiert. Das Meereis schrumpft, die Biodiversität verändert sich, das ganze System, wie wir es kennen, wird wackelig. Und je mehr ich die Auswirkungen sehe, desto mehr möchte ich den Menschen davon erzählen. Für mich ist eine der effektivsten Waffen gegen den Klimawandel die Bildung. Nur wenn die Menschen die Krise verstehen, auf die wir zusteuern, werden sie anfangen, dagegen zu kämpfen. Nur wenn die Menschen ihren Einfluss verstehen, ändern sie ihr Verhalten. Und nur wenn wir, die Wissenschaftler, ihnen sagen, was wir wissen, können sie dieses mächtige Wissen erlangen.

Das ist meine Motivation, Teil des Once Upon A Time - Teams zu sein: Ich möchte einen Beitrag zur Bildung leisten, ich möchte sowohl die Schönheit als auch die Zerbrechlichkeit des Planeten zeigen, auf dem wir leben.

Neele Meyer

Ich bin ein Meeresgeowissenschaftlerin aus Deutschland. An der Universität Bremen habe ich studiert und anschliessend mein Doktorat im Institut Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven gemacht. Während einer Expedition nach Spitzbergen habe ich mich in die polaren Umgebungen verliebt und später hatte ich die Chance, Bioerosion in der Arktis und Antarktis für meine Doktorarbeit zu studieren. Bioerosion ist im weitesten Sinne die "Zerstörung" und/oder "Auflösung" von Hartsubstraten durch Organismen und steht normalerweise im Gleichgewicht mit der "Produktion" von Karbonat. Durch den Klimawandel und die fortschreitende Versauerung der Ozeane wird sich dieses Gleichgewicht jedoch wahrscheinlich in einem noch nicht absehbaren Ausmaß in Richtung Bioerosion verschieben.

Während meines Promotionsprojekts und auch jetzt hatte ich immer einen Fuß in der Tür der Wissenschaftskommunikation, indem ich an Science Slams teilnahm, populärwissenschaftliche Artikel schrieb, Social Media Accounts übernahm und Teil dieses großartigen Projekts war. Ich sehe es als meine Verantwortung, Wissenschaft und Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen und das Bewusstsein zu schärfen.

Andreia Rebotim


Gerdhard Jessen

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Alice Lefebvre

Ich bin Geologin und Ozeanographin, der in der Küstenzone arbeitet. Ich bin besonders daran interessiert, besser zu verstehen und vorherzusagen, wie die Bewegung des Wassers das Sediment (Kies, Sand und Schlamm am Boden von Meeren und Flüssen) in Bewegung setzt und transportiert, damit entstehen Küstenland-schaften. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht des gegen-wärtigen und zukünfti-gen Anstiegs des Meeresspiegels aufgrund des Menschen Verursachten Klimawandels.

Mit der Hilfe meiner Mutter, Christine Lafon, habe ich einige der Geschichten ins Französische übersetzt. Als Mutter von drei Kindern bin ich auch daran interessiert, dass viele Kinder die Once Upon a Time Geschichten lesen und darüber diskutieren.

Manfred Schlösser

Nach meiner Promotion in Chemie ging ich für zwei Jahre als Postdoc an die University of Pennsylvania, USA. Zurück in Deutschland arbeitete ich in der Humangenetik an der Universität Göttingen. Nach fast 10 Jahren dort wechselte ich als wissenschaftlicher Koordinator zum Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Mich reizte es sehr, wissenschaftliche Themen in eine allgemein verständliche Sprache zu bringen und war mehr als 20 Jahre als Pressesprecher angestellt. Ich habe es sehr geschätzt, an mehreren wissenschaftlichen Expeditionen im Pazifik, Südatlantik und in der Nordsee teilgenommen zu haben. Jetzt in meinen Ruhestand und freue mich, an diesem Projekt mitwirken zu können. Ich bin schon mein ganzes Leben lang ein Zeichner und habe mit Stift und Papier Alltagssituationen in meinen Skizzenbüchern festgehalten. Sie können hier einen Blick darauf werfen:

www.flickr.com/photos/manfredschloesser

Catarina Cavaleiro


Pierre-Olivier Couette

Ich bin eine Doktorand, der im Rahmen des kanadisch-deutschen Programms ArcTrain über die Arktis forscht. Im Jahr 2018 habe ich mehrere Monate am MARUM verbracht und dort das Projekt Once Upon A Time kennengelernt. Seither mache ich Übersetzungen ins Französische. Es ist ein dickes Buch! deshalb bin ich sehr froh, dass Marine Le Minor, Yann Marcon und Sarah Coffinet sich an der Übersetzung beteiligen. Alle Texte sind übersetzt und das Buch wird bald hochgeladen!

Heather Johnstone

Ich arbeite am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen, und habe an der Universität Bremen in Paläozeanographie promoviert. Ich führe chemische Analysen an Foraminiferenschalen durch, um die Umweltbedingungen im Meer zu der Zeit in der die Tiere gelebt haben zu rekonstruieren.

Ich mache gerne Lehre und interessiere mich für Wissenschaftskommunikation sowie dafür, wie man komplizierte Themen wie globale chemische Kreisläufe am besten vermittelt. Außerdem zeichne ich gerne... und mag Bienen.

Dorothea Brückner

Schon als Kind beschäftigte ich mich sehr intensiv mit dem Verhalten von verschiedenen Tierarten.

Daher wählte ich nach dem Abitur das Studienfach Biologie mit dem Schwerpunkt Verhaltensbiologie. Ich studierte zunächst in Deutschland und später in den USA und beendete mein Studium mit einem Masterabschluss. Anschließend promovierte ich an der LMU in München mit einem Thema über die Genetik und das Verhalten der Honigbienen. Darauf folgte ein Forschungsaufenthalt an der University of California in Berkeley, wo ich das Thema "Lernen" an Honigbienen erforschte. Zurück in Deutschland baute ich eine Forschungsstelle für Bienenkunde an der Universität Bremen auf und unterstützte später den Aufbau einer ebensolchen Forschungsstelle in Kamerun an der University of Ngaoundere. Dem folgten weitere internationale Kooperationen mit Bienenforschern aus Südafrika, Südindien und den USA. Die Biologie der Honigbienen ist als weltweites Thema der Schwerpunkt meiner Forschung geworden.

Friederike Grimmer

Als Palynologin benutze ich fossile Pollen und Sporen, die in Meeressedimenten konserviert sind, um die Vegetation der Vergangenheit zu rekonstruieren. Fossile Pollengesellschaften können Auskunft darüber geben, welche Pflanzen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort wuchsen. Da Pflanzen unter verschiedenen bekannten klimatischen Bedingungen vorkommen, können Pollendaten auch in Hinsicht auf Niederschlags- und Temperaturveränderungen interpretiert werden. In meiner Doktorarbeit untersuche ich die Vegetation im westlichen äquatorialen Südamerika während des Pliozäns (vor 5,3 bis 2,6 Millionen Jahren). Das Pliozän war eine Serie in der Erdgeschichte, in der viele Rahmenbedingungen bereits den heutigen entsprachen, z.B. die Anordnung der Kontinente, Treibhausgaskonzentrationen und Flora und Fauna. Allerdings war die Arktis noch nicht von Eis bedeckt und das globale Klima war wärmer. Durch diese Gegebenheiten ist dieses Zeitintervall ideal geeignet, um die Einflussfaktoren und Mechanismen warmer Klimata zu untersuchen. Das Klima der Vergangenheit zu verstehen ist die Voraussetzung, um derzeitige und zukünftige Klimaentwicklungen besser zu verstehen und einzugrenzen.

Ich mache beim „Once upon a time“ Projekt mit, da ich glaube, dass man dadurch eine Verbindung zwischen Wissenschaftlern und der Allgemeinheit herstellen kann. Wissenschaftliche Inhalte, die von Natur aus abstrakt und schwer verständlich sind, werden einem großen Publikum zugänglich gemacht. Wenn wir einen positiven Einfluss auf die Entwicklung unseres Planeten haben wollen, müssen wir Themen wie Umweltverschmutzung und menschengemachter Klimawandel auf verständliche Weise in das Bewusstsein der Menschen rufen.

Ting-Wei Wu

Ich bin ein Nachwuchswissenschaftlerin am MARUM (Universität Bremen) und habe mich auf Marine Geotechnik spezialisiert. Meine Forschung nutzt Labormethoden, um die Veränderung der Scherfestigkeit von Sedimenten unter dem Einfluss von Erdbeben zu untersuchen. Große Erdbeben können submarine Erdrutsche auslösen, die katastrophale Tsunamis verursachen. Im Gegensatz dazu können kleine Erdbeben, die nicht stark genug sind, um Erdrutsche auszulösen, den Meeresboden verdichten und somit stärken und stabilisieren.

Nachdem ich mehr als 6 Jahre in Europa verbracht habe, ist mir klar geworden, wie schade es ist, dass großartige Initiativen in anderen Teilen der Welt aufgrund von Sprachbarrieren nicht bekannt werden. Deshalb finde ich es wichtig, Wissen in der jeweiligen Landessprache zu vermitteln. Mein Beitrag zum "Once Upon a Time"-Projekt besteht darin, die wissenschaftlichen Geschichten ins taiwanesische Mandarin zu übersetzen, damit sie einem noch größeren Publikum außerhalb Europas vorgestellt werden können.



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