Wir sind ein Team von internationalen Wissenschaftlern aus verschiedenen Institutionen und Fachgebieten. Obwohl wir hauptsächlich in Bremen und Bremerhaven ansässig sind, kooperieren wir mit anderen Wissenschaftlern sowie mit Schriftstellern und Künstlern aus aller Welt. Unser Ziel ist es, wissenschaftliches Wissen durch Kurzgeschichten zu vermitteln und einen Dialog zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit zu fördern. Wir haben Kurzgeschichten geschrieben, die sich auf unsere Forschungsgebiete beziehen: von der Meereswelt und dem Klimawandel über die Bedeutung der Meere und Ozeane bis hin zur Entdeckung, dem Schutz und der Nutzung von Ressourcen. Wir richten uns an Kinder und Erwachsene aus der ganzen Welt.
Phase 1: Band I
veröffentlicht im September 2017
Die erste Phase fand im Rahmen des "Wissenschaftsjahres 2016/17: Meere und Ozeane" statt (Wissenschaftsjahr 2016/17: Meere und Ozeane) dank der Förderung der Initiative Wissenschaft im Dialog und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durch den Hochschulwettbewerb "Zeigt eure Forschung!" (Hochschulwettbewerb - Zeigt eure Forschung!). Unser Projekt "Es war einmal" war einer von drei Gewinnern des Wettbewerbs!
Phase 2: Band II
veröffentlicht im Februar 2021
Motiviert durch die vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Band, haben wir beschlossen, unser eigenes Abenteuer mit dem Schreiben wissenschaftlicher Kurzgeschichten fortzusetzen. Die Vereinigung spanischer Forscher in Deutschland (CERFA) hat uns über die Stiftung Ramón Areces eine Finanzierung für die Entwicklung von Band 2 gewährt (Datum April 2019).
Team Mitglieder
Band I & II: 2016-2020 (Phasen 1 und 2)
Gruppenfotos und Fotos von Mitgliedern im gleichen Format V. Diekamp/MARUM, die anderen wurden von den Mitgliedern zur Verfügung gestelltHadar Elyashiv
Ich bin eine Meeresgeologin aus Israel und derzeit Doktorandin im MARUM (Universität Bremen). Als Kind war ich bei jedem Ausflug ans Meer neugierig, was ich Neues entdecken würde. Heute bin ich eine junge Wissenschaftlerin und fasziniert von der Komplexität der Prozesse, die sich von den Küsten bis hin zu den tiefsten Gebieten unserer Ozeane erstrecken.
Als Doktorandin habe ich die Möglichkeit, diese Prozesse aus Sicht von kleinen Teilchen auf dem Meeresboden zu untersuchen – dem Sand und dem Schlamm. Meine Studie konzentriert sich auf den Ursprung und die Transportprozesse von Erdrutschen im Meer (=Unterwassererdrutschen). Während eines Erdrutsches bewegen sich Gesteinsmassen wegen der Erdanziehungskraft nach unten. Auf dem Meeresboden kann dieser Vorgang viel stärker sein als auf dem Land. Auch wenn es so scheint, als wären diese Vorgänge weit weg, können sie für die Menschen in der Nähe der Küsten gefährlich werden. Unterwassererdrutsche können beispielsweise Tsunamis hervorbringen. Als Folge des Klimawandels können diese Erdrutsche häufiger entstehen, was Tausende von Leben gefährden kann.
Geschichten zu erzählen ist wohl die älteste und einfachste Form, Informationen zu verbreiten. Unsere Nachforschungen zu teilen soll helfen, nicht nur durch Angst das Bewusstsein unserem Planeten gegenüber zu stärken. Wir hoffen vielmehr, die verschiedenen Prozesse unseres Planeten und seiner Ozeane so zu erklären, dass die Menschen sie verstehen. Wir hoffen, dass sie sie genauso interessant finden wie wir Wissenschaftler.
Gema Martínez Méndez
Es gab einmal eine Zeit, da war sich der Mensch völlig bewusst, dass er ein Bestandteil der Natur ist, dass er Teil eines Ganzen ist. Es war einmal eine Zeit, in der die Menschheit begann, über sich selbst und die Natur als zwei getrennte Einheiten zu sprechen. Mit meiner Teilnahme an diesem Projekt möchte ich dazu beitragen, dass sich die Menschheit wieder bewusst wird, dass sie ein Teil des Systems Erde ist. Wir haben einen Einfluss auf die Natur, und die Natur hat einen Einfluss auf unser Leben. Im Hinblick auf den vom Menschen verursachten Klimawandel ist dies heutzutage besonders wichtig. Mit den neuen Medientechnologien wird die breite Öffentlichkeit ständig mit Informationen genauso wie mit Fehlinformationen bombardiert. Unsere Geschichten zielen darauf ab, einige Aspekte des gegenwärtigen Klimawandels zu verdeutlichen und eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der breiten Öffentlichkeit zu schlagen. Wenn dies erreicht ist, werden sich mehr Menschen als Teil der Natur fühlen und nach einem Gleichgewicht zwischen Wohlbefinden und Überbeanspruchung der verfügbaren Ressourcen suchen.
Meine wissenschaftlichen Hauptinteressen sind vergangene und gegenwärtige Zirkulationen im Ozean und klimatische Veränderungen. Für meine Forschung habe ich indirekte Indikatoren für vergangene Eigenschaften des Wassers (wir nennen sie "Proxies") verwendet, die aus der chemischen Zusammensetzung fossiler Schalen von Foraminiferen (einzellige Organismen) und aus einzelligen Algenresten gewonnen wurden. In der Vergangenheit habe ich an der Universität Barcelona und der Autonomen Universität Barcelona sowie am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Universität Bremen) und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) gearbeitet. Im Moment bewege ich mich ein wenig in den Bereich der Nachhaltigkeit.
Denise Müller-Dum
Ich arbeite als Wissenschaftskommunikatorin und Autorin und lebe in Bremen. Meine Fachgebiete sind die Umweltphysik, Biogeochemie und Ethik. Ich habe 2015 in Geowissenschaften promoviert und als Postdoc am Institut für Umweltphysik in Bremen weiter geforscht. Meine Motivation, 2016 zu OUAT zu kommen, entstand aus meiner Leidenschaft für das Schreiben in Kombination mit meiner Ausbildung als Umweltforscherin. Im Jahr 2020 verließ ich die akademische Welt, um hauptberuflich als Wissenschaftskommunikatorin zu arbeiten. Als Teil meiner Arbeit erkläre ich nun routinemäßig verschiedene wissenschaftliche Themen in verschiedenen Medien (Print, Audio, Video und online). Ich habe auch mehrere Bücher und Geschichten für Kinder veröffentlicht, die sich alle um Umweltforschung und Nachhaltigkeit drehen. Siehe auch www.muellerdum.net oder @dmuellerdum auf Instagram/Twitter.
Sandy Böhnert
Der menschliche Einfluss auf die Umwelt – beispielsweise durch Waldrodungen oder den Bergbau und die daraus folgenden Verschmutzungen von Flüssen – variierte in der Vergangenheit je nach geografischer Lage. Die Nordsee erfuhr seit Beginn des Bergbaus (ca. 1000 v. Chr.) eine kontinuierliche Intensivierung der menschlichen Einwirkung. In Neuseeland wurde der menschliche Einfluss auf litorale Ökosysteme hauptsächlich durch die zwei Einwanderungsphasen bestimmt: die Ankunft der Polynesier (Ende des 13. Jahrhunderts) und der Europäer (1840). Beide Regionen durchliefen bedeutende Veränderungen wie zum Beispiel die Nutzung der Küsten durch Ansiedlung, Industrie und zur Erholung. Zusätzliche Auslöser paläo-ökologischer Variabilität sind natürliche Klimaveränderungen wie die Kleine Eiszeit (1350-1850) und die Erderwärmung im 20. Jahrhundert. Marine Sedimente haben diese Veränderungen gespeichert und können daher als Archive der langjährigen Veränderungen von litoralen marinen Ökosystemen gesehen werden. Mein Projekt vergleicht eine sehr stark beeinflusste Gegend (Nordsee) mit einer wenig beeinflussten Gegend (Neuseeland), um bevorstehende Veränderungen und ihre Auswirkungen besser einschätzen zu können.
Meine persönliche Motivation für dieses Wissenschaftskommunikationsprojekt ist, Menschen zu erreichen, die Wissenschaftler als „fremdes Volk“ ansehen, die an Themen arbeiten, die kein normaler Mensch jemals verstehen könnte. Wissenschaft ist nicht leicht, aber es ist nicht unmöglich, sie zu verstehen. Ich glaube, dass Menschen sich kümmern, wenn sie verstehen, was passiert – gerade mit Blick auf unsere Umwelt. Ich hoffe, dass wir es schaffen, das Interesse an unseren Themen zu steigern.
Dharma Reyes Macaya
„Es war einmal ein kleines Mädchen, das an ihrem Heimatstrand mit den Seeorganismen, Steinen und Sedimenten spielte und die Schönheit des Ozeans bewunderte.“
Ich bin eine ausgebildete Biologin aus Chile und derzeit Doktorandin im MARUM. In den ersten Jahren meiner Karriere habe ich die Ökologie von Radiolarien und Foraminiferen (Mikroorganismen) untersucht. Später haben mich die Ozeanzirkulation, der Klimawandel, die Zusammensetzung des Meerwassers und die Mikropaläontologie begeistert. Bisher habe ich die Verbreitung von Wassermassen im Südosten und äquatorialen Pazifik in der Vergangenheit studiert. Während dieser Zeit öffnete sich mein Herz und ich hatte die Möglichkeit, mit netten Menschen zusammenzuarbeiten, die schon meine Mentoren, Kollegen und Freunde waren.
Im Moment versuche ich die bisherigen Veränderungen in der Verteilung der Wassermassen, die die südöstliche pazifische Sauerstoff-Minimum-Zone speisen, zu verstehen. Dies ist nur ein kleiner Teil in einer Reihe von Untersuchungen, die versuchen, die Sauerstoffminderung im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu ergründen.
Seit vielen Jahren weiß die wissenschaftliche Gemeinschaft, dass es wichtig ist, die Menschen zu informieren und in die Forschung einzubeziehen, um unseren Planeten zu schützen. Das Projekt „Once Upon a Time“ bietet eine exzellente Plattform, um Wissenschaftskommunikation zu betreiben. Die Möglichkeit, Wissenschaft durch Literatur zu kommunizieren, ist wunderbar.
Band I
auf Deutsch, Englisch und Spanisch 2016/2017
Übersetzungen im Gange (Chinese, Filipino, Portuguese, Franzoschise fertig!)
Band II
auf Deutsch, Englisch und Spanisch 2019/2020
Leseveranstaltungen. Marketing, 2017-2020
Übersetzungen in Gange
Haozhuang Wang
Ich komme aus China und habe MARUM promoviert. Meine Arbeit konzentriert sich auf faszinierende Lebewesen: Kaltwasserkorallen. Ich fokussiere mich insbesondere auf die zwei riffbildenden Arten Lophelia pertusa und Madrepora oculata. Sie sind an den verschiedensten Orten der Welt zu finden und bieten einen Lebensraum für viele Lebewesen. Außerdem können sie große dreidimensionale Strukturen bauen, sogenannte Kaltwasserkorallen-Hügel. Durch sie können wir etwas über die Vergangenheit erfahren. Im Alborán-Meer wurde ein neuer Bereich mit Kaltwasserkorallen-Hügeln in der Nähe von Melilla entdeckt. Die Lebensbedingungen dort sind genau passend für Korallenwachstum. Bisher verfügen wir nur über wenig Wissen über diesen Bereich. Daher versuche ich die Faktoren, die die frühere Entwicklung von Kaltwasserkorallen in diesem Bereich beeinflussten, herauszufinden.
Der Grund, warum ich diesem Wissenschaftskommunikations-Projekt beigetreten bin, ist, dass die Verschmutzung unserer Ozeane immer schlimmer wird und wir sie beschützen müssen. Kinder müssen verstehen, dass es wichtig ist, nachhaltig zu leben. Außerdem ist das Projekt eine großartige Möglichkeit, meine Forschung mit der Öffentlichkeit zu teilen. Die wenig bekannten Kaltwasserkorallen sind ein wichtiger Teil im Ökosystem der Meere und müssen beschützt werden. Ich hoffe, dass meine Geschichte die Menschen ansprechen wird und ihnen zeigen kann, wie wir unser zu Hause – die Welt und die Ozeane – beschützen können.
Deborah Tangunan
Meine Arbeit konzentriert sich auf die Rekonstruktion der früheren Produktivität im tropischen Indischen Ozean. Hierfür benutze ich Kalkflagellaten, eine Gruppe von winzigen marinen Haptophyta (Algen). Diese Organismen bauen kalkhaltige Außenschichten mit einzigartigen Verzierungen. Wenn sie sterben fallen die Überreste auf den Meeresboden und werden als Fossilien im Sediment konserviert. Meine Aufgabe ist die Identifikation und Zählung sowie die geochemische Analyse dieser Mikrofossilien. So können frühere Lebensräume und vergangene Prozesse in der Umwelt dargestellt werden. Die Fossilien enthalten Informationen und Geschichten über frühere Klima und geochemische Zyklen. Ich möchte wissen, wie und warum Wassermassen sich bewegen und wie sie die biologischen Lebensräume beeinflussen.
Des Weiteren benutze ich die Kalkflagellaten für meine biostratigraphische Arbeit. Viele Tier- und Pflanzenarten tauchten in den vergangenen Jahrtausenden auf und starben wieder aus. Wenn ich sie in Sedimentproben finde, kann ich bestimmen, zu welchem Zeitpunkt sie existierten. Die Erde hat eine lange Geschichte und jede Sedimentschicht die ich untersuche, hält ein neues Kapitel bereit – es ist jedes Mal so, als würde man einen lang verschollenen Schatz finden. Um diese Geschichte zu erzählen und Wissenschaft für jeden zugänglich zu machen, bin ich Teil dieses Wissenschaftskommunikationsprojekts.
Lina Madaj
Ich bin Polarforscherin und Isotopengeochemikerin. Innerhalb meiner Forschung beschäftige ich mich mit der Rekonstruktion von vergangenen Eis- und Gletscherbewegungen des westlichen Grönländischen Eisschildes. Das Grönländische Eisschild ist der größte Frischwasserspeicher auf der nördlichen Erdhalbkugel. Veränderungen der Eismassen und des Schmelzwassereintrages in die umliegenden Meere und Ozeane kann regionale Meeresströmungen und damit globale Ozeanströme und das globale Klima maßgeblich beeinflussen.
Als Polar- und Klimaforscherin ist Wissenschaftskommunikation ein wichtiges Werkzeug für mich, da alle Veränderungen, die in der Arktis passieren, auch einen Einfluss auf unser Leben in gemäßigteren Breiten haben. Ich denke, dass es unsere Verantwortung als Forschende ist, die Ergebnisse unserer Arbeit auch mit interessierten Menschen zu teilen. Daher bin ich, neben meiner Tätigkeit als Autorin des Wissenschaftsblogs meines Graduiertenkollegs, Teil des „Es war einmal“-Projektes geworden, um Themen der Meeres- und Klimaforschung auf abwechslungsreiche und interaktive Weise interessierten Menschen zugänglich zu machen. Innerhalb des Projektes bin ich Teil des Kommunikation und Social Media Teams, unterstütze bei Events, wie öffentlichen Lesungen, und mache Übersetzungen und Korrekturen.
Eva Bischof
Im Rahmen meiner Promotion im Fachgebiet der Paläontologie, erforsche ich das „alte Leben“. Mein Hauptgebiet sind die Ammonoiden. Die nächsten heute noch lebenden Verwandten dieser Ammonoiden und Ammoniten sind moderne Tintenfische und Sepien. Obwohl ich mich schon immer sehr für mein Promotionsthema interessierte, merkte ich, dass ich mit dem, was ich tat, nicht ganz zufrieden war. Irgendwann wurde mir klar, was mich bedrückte: Mir fehlte der Kontakt und die Verbindung zur "echten" Welt. Schnell merkte ich, dass ich mit dieser Haltung nicht alleine bin und dass es vielfältige Projekte und Möglichkeiten gibt, bei denen ich mich einbringen kann. Gerade in der Paläontologie ist es oft recht einfach, Menschen mit Geschichten aus unserem Alltag zu faszinieren.
Ich glaube, dass es unsere Pflicht ist, unser Wissen zu teilen und es der Gesellschaft verständlich zu machen. Der Nutzen unserer Geschichten geht weit über deren Inhalt hinaus. Schon in der Antike beschuldigten die Menschen Wissenschaftler, Hexen und Zauberer zu sein. Heutzutage müssen Wissenschaftler natürlich nicht mehr um ihr Leben fürchten. Doch gerade in Zeiten von "Fake News" muss sich die Wissenschaft immer wieder rechtfertigen. Dieses Misstrauen kann nur durch eine Methode überwunden werden: Mehr Kommunikation und Austausch von beiden Seiten. "Es war einmal - Once Upon a Time" ist eine tolle Möglichkeit, wissenschaftliche Inhalte auf spielerische Art und Weise zu vermitteln.
Iván Hernández Almeida
Ich bin Iván Hernández-Almeida aus Spanien. Ich arbeite als promovierter Wissenschaftler im MARUM der Universität Bremen. Ich untersuche marine Sedimente, um frühere Klima und Veränderungen im Ozean zu rekonstruieren. Dafür untersuche ich, wie marine Mikrofossilen von planktonischen Organismen auf Veränderungen reagiert haben. Ansonsten mag ich den Austausch und die Kommunikation über Klimawissenschaften. Ich bin sehr daran interessiert, sinnvolle Wege zu finden, um Wissenschaft zu kommunizieren. Es ist wichtig, den Klimawandel der nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu erklären. Ich glaube, dass Bildung und Bewusstseinsbildung durch Wissenschaftskommunikation eine essenzielle Rolle für die Anpassung an den Klimawandel spielen.
Christiane Schmidt
Ich bin promovierte Wissenschaftlerin (MARUM). In meiner Doktor Arbeit ging es um das Anpassungsvermögen von Foraminiferen an den Klimawandel. Benthische Foraminiferen sind bedeutende Kalziumkarbonat-Hersteller in küstennahen Ökosystemen. Sie stabilisieren Küstenlinien und sichern die Ökosystemleistung. Ich arbeite in von Natur aus sehr warmen Ökosystemen — wie dem Persischen Golf — und in durch den Menschen verursachten wärmegedämmten Gegenden im Mittelmeer. In beiden Regionen steigt die Lufttemperatur im Sommer auf über 35 Grad. Die meisten Organismen, die in Symbiose mit Mikroalgen leben, verlieren bei diesen Temperaturen ihre Farbe. Das kommt daher, dass die Algen die Symbiose auflösen. In meiner Arbeit versuche ich herauszufinden, warum bestimmte Foraminiferen diese Extreme überstehen. Als ausgebildete Geoökologin verwende ich eine Mischung aus ökophysiologischen Methoden und molekularen genetischen Fingerabdrücken, um das Schicksal von Foraminiferen in der Zukunft zu ergründen.
Ich empfinde es als Spaß und Herausforderung, meine Perspektive auf die Dinge durch andere Projekte zu ändern. Dadurch erlange ich einen weiteren und fächerübergreifenden Blick auf meine Arbeitsthese. Ich fühle mich verpflichtet, der Welt neue wissenschaftliche Ergebnisse mitzuteilen. Die meisten Wissenschaftler werden durch staatliche Mittel finanziert. Daher ist es wichtig, seine Arbeit mit der Öffentlichkeit zu teilen. Als Teil dieses internationalen Buchprojekts hoffe ich, das Bewusstsein für die Schönheit von Mutter Natur und für ihre Pflege zu stärken.
Mariem Saavedra Pellitero
ch war bis 2018 als Postdoc am Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen tätig und arbeite jetzt an der University of Bristol. Ich habe einen wissenschaftlichen Hintergrund in Geowissenschaften und Geologie. Ich untersuche Coccolithophoren (kleine marine Haptophytenalgen), um die Paläoproduktivität und paläozeanographische Veränderungen auf verschiedenen Zeitskalen zu rekonstruieren, mit aktuellen Verbindungen zum Paläoklima und zur Planktonökologie. Mein aktuelles Projekt konzentriert sich auf die physikalischen und chemischen Kontrollen, die die Biogeographie der existierenden Coccolithophoren in der Drake Passage (Südpolarmeer) beeinflussen, sowie auf die Reaktionen der Kalzifizierung auf rezente Umweltveränderungen.
Als ich 4 Jahre alt war, beschloss ich, dass ich Paläontologin werden wollte. Ich habe mich dem multidisziplinären "Once Upon a Time"-Projekt in der Hoffnung angeschlossen, meine Liebe und Leidenschaft für "Wissenschaft" an die nicht-akademische Öffentlichkeit weiterzugeben. Geschichten und Illustrationen sind hervorragende Mittel, um das Bewusstsein für Umweltthemen (wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Versauerung der Ozeane, Erschöpfung der Ressourcen usw.) zu schärfen. Durch die Überbrückung der Kluft zwischen Wissenschaft und Kunst werden zukünftige Generationen inspiriert, die Umwelt zu verstehen und zu schützen - zum Wohle von uns allen.
Camila Neder
Ich bin Biologin mit einem Abschluss von der Nationalen Universität von Córdoba, Argentinien. In meiner Doktorarbeit am Institut für Diversität und Tierökologie, Nationaler Wissenschaftlicher und Technischer Forschungsrat (IDEA-CONICET), Argentinien, und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Deutschland.
Ich konzentriere mich auf die Verbreitung der antarktischen benthischen Tiere und wie sie mit dem Klimawandel konfrontiert sind. Mit dem Anstieg der Lufttemperaturen und dem Rückzug der Gletscher wurde der Sedimenteintrag in die Küstengebiete immer wichtiger. Dies kombiniert mit meinem Interesse an Wissenschaftskommunikation brachte mich dazu, Plumis Geschichte zu schreiben. Ich liebe dunkle Schokolade.
Célia Santos
Valeriia Kirillova
Ursprünglich aus Russland stammend, absolvierte ich mein Grundstudium in Analytischer Chemie (Staatliche Universität Sankt Petersburg), wechselte aber für meinen Master zu Polar- und Meereswissenschaften. Ich hatte das Glück, am deutsch-russischen internationalen Masterprogramm POMOR (http://pomor.spbu.ru/), teilzunehmen zu können. Dort wurde ich sowohl in das deutsche und europäische Wissenschaftssystem als auch in ein für mich neues Thema - die Polarforschung - eingeführt. Ich war fasziniert von der Arktis und allem, was mit Meereswissenschaften zu tun hat, und konnte mir fortan nicht mehr vorstellen, einen anderen Weg einzuschlagen. So bin ich in Bremen gelandet und arbeite an meinem Promotionsprojekt im MARUM. Ich habe es geschafft, meine Leidenschaft für Polarwissenschaften und meine geochemische Expertise zu kombinieren, indem ich radiogene Isotope (Sr, Pb, Nd) an marinen Sedimenten aus der Baffin Bay analysierte, um die paläoklimatischen Muster und die Ausdehnung des nordamerikanischen Eisschildes während des letzten Deglazials zu rekonstruieren. Ich konnte nicht nur an diesem spannenden Thema arbeiten, sondern auch einen "Jackpot" für Doktoranden gewinnen: Das Projekt war Teil der ArcTrain-Graduiertenschule - einem Ausbildungsprogramm für junge Polarforscher. Ich glaube, dass die Teilnahme an der Graduiertenschule zahlreiche Vorteile für die Studenten bietet: wissenschaftliche und Soft-Skills-Trainings, Exkursionen, gemeinsame Treffen und Konferenzen und für mich das Beste: ein breites internationales Netzwerk von Fachleuten und Freunden aus der arktischen Wissenschaft.
Während meiner Promotion begann ich, eine andere Seite der wissenschaftlichen Welt kennen zu lernen - die Seite der Wissenschaftskommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit und des Managements. Schritt für Schritt begann ich, mich zu engagieren: Arbeit am ArcTrain Blog, Outreach-Broschüre und, und, und. Dann entdeckte ich das Projekt "Once Upon A Time" und konnte nicht umhin, mich zu engagieren. Mir wurde klar, dass, obwohl ich die Wissenschaft im engeren Sinne immer noch mag, dies das ist, was mir am meisten Spaß macht: die Kommunikation unter Wissenschaftlern und zwischen der Welt der Wissenschaft und der öffentlichen Welt zu verbessern, "das Wort zu verbreiten". Deshalb freue ich mich jetzt nach Abschluss meiner Promotion darauf, dieses Interesse zu einer Karriere auszubauen.
Ich glaube, dass das Schreiben von Geschichten, die Kindern (und Erwachsenen!) zeigen können, wie unsere Welt aufgebaut ist und was Wissenschaftler tun, das Interesse wecken kann und eine der besten Methoden ist, um Menschen zu erreichen und sie in dieses Abenteuer der Erforschung unseres Planeten einzubeziehen. Man kann immer noch mehr tun. Aber ich bin sicher, dass dieses Projekt ein guter Anfang ist!
Chelsea Korpanty
Als Paläoökologin habe ich moderne, subfossile und fossile marine wirbellose Lebensgemeinschaften von Seegras-Lebensräumen der gemäßigten Zonen über tropische Flachwasserkorallenriffe bis hin zu Tiefseekorallen-Ökosystemen erforscht. Zurzeit konzentriert sich meine Forschung auf die Taxonomie (Benennung von Arten) und ökologische Analyse von pleistozänen solitären Kaltwasserkorallen vom Nordwestlichen Schelf Australiens. Diese Korallen wurden während der International Ocean Discovery Program (IODP) Expedition 356 in Sedimentkernen gesammelt und stellen den ersten substantiellen quartären Fossilnachweis von solitären Tiefseekorallen aus dieser Region dar.
Ich glaube, je mehr ein Mensch sein lokales und globales Ökosystem versteht, desto mehr wird er seine Rolle und letztendlich seine Verantwortung darin respektieren und erkennen. Indem wir unsere Wissenschaft durch Geschichten vermitteln, hoffen wir, unsere Leser gleichzeitig zu informieren und ihre Neugierde und Begeisterung für den Ozean und ihre globale Umwelt zu wecken.
Ameris Ixchel Contreras Silva
Ich bin Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Deutschland. Meine Forschungsinteressen umfassen Korallenriffökologie, räumliche Ökologie und Interaktionen sowie deren sozioökologischen Wechselwirkungen. Ich interessiere mich dafür, wie menschliche Einflüsse Korallenriffgemeinschaften beeinflussen oder verändern. Derzeit untersuche ich, wie lokale Stressoren (Verschmutzung, Küstenentwicklung und Mangrovenabholzung) die Korallenriffe in der mexikanischen Karibik beeinflussen. Ich habe einen Bachelor-Abschluss in Hydrobiologie an der Metropolitan Autonomous University (UAM), Mexiko. Anschließend absolvierte ich einen Master in Geomatik am Zentrum für Forschung in Geographie und Geomatik (CentroGeo), Mexiko. Danach begann ich mich für die räumliche und zeitliche Kartierung natürlicher Ökosysteme mittels Fernerkundung zu begeistern. Ich mag es, Wissenschaft durch Geschichten, Theater, Musik und Karten zu vermitteln.
Leonardo Tamborrino
Ich bin ein junger Geologe aus Italien. Mein Projekt trägt den Titel „Verteilung von Kaltwasserkorallen in Raum und Zeit im südöstlichen Atlantik“. Kaltwasserkorallen sind die Ingenieure von großen Tiefsee-Ökosystemen entlang der meisten Kontinentalränder der Welt. Sie bilden einmalige Hotspots, in denen die Artenvielfalt sehr hoch ist. In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Kaltwasserkorallen häufig grosse Bodenerhebungen bilden, sogenannte Kaltwasserkorallen-Hügel. Diese Hügel sind Steinzeitarchive, die sowohl die frühere Umwelt als auch die Entwicklung der Korallen darstellen. In meinem Projekt möchte ich diese Entwicklung für die Region am Kontinentalrand von Namibia und Angola mit Blick auf sich verändernde Umweltbedingungen während des letzten glazial-interglazialen Zyklus rekonstruieren. Für meine Untersuchungen benutze ich Proben, die während der M122 Expedition Anfang 2016 genommen wurden.
Seitdem ich meine akademische Karriere begonnen habe, war mein erstes Ziel, mit meiner Familie und meinen Freunden aus verschiedenen kulturellen Hintergründen über meine Leidenschaft Geologie zu reden. Ich glaube, dass Wissenschaft nur dann sinnvoll ist, wenn wir unsere Ergebnisse an die Öffentlichkeit bringen – vor allem dann, wenn es sich um ein Thema von weltweiter Bedeutung handelt. „Once Upon a Time“ ist eine sehr gute Möglichkeit, Menschen zu informieren und sie für unsere faszinierende und interessante Welt zu begeistern – sie ins Blaue zu entführen.
Pamela Rossel
Seit 2001 arbeite ich im Forschungsbereich der organischen Geochemie. Während meiner Karriere habe ich Proben aus verschiedenen und aufregenden marinen Lebenswelten analysiert. Dazu gehören der tiefe Arktische Ozean, hydrothermale Systeme, die chilenischen Fjorde und der Golf von Mexiko nach der Deepwater Horizon Ölkatastrophe. Ich interessiere mich für die Identifikation von Molekülen, die biologische Prozesse wie den Energiefluss in marinen Lebenswelten beeinflussen. Außerdem fasziniert mich, was uns diese Moleküle über lebende Systeme erzählen können.
Als Wissenschaftlerin und Mutter sehe ich tagtäglich, wie wichtig es ist, mein Wissen über die Geowissenschaft an meine Kinder und alle anderen Menschen weiterzugeben. Das Projekt ist eine tolle Möglichkeit, im Team zu lernen, wie wir unser Wissen aus verschiedenen Bereichen verständlich weitergeben können. Außerdem können wir unsere Wissenschaft so auf einem freundlichen Weg weitergeben. Das ist auch eine wichtige Aufgabe für uns und die beste Möglichkeit, zukünftigen Generationen beizubringen, wie sie bewusst mit unserer Umwelt umgehen können.
Rodrigo da Costa Portilho Ramos
Ich bin Paläozeanograph (ein Ozeanograph der vergangenen Ozeane) und ein Experte für planktische Foraminiferen und Geochemie. Derzeit arbeite ich am MARUM-Forschungsbereich der Universität Bremen, Deutschland, wo sich meine Forschung dem besseren Verständnis der Kaltwasserkorallen-Ökosysteme im Atlantik und im Mittelmeer im Hinblick auf vergangene Klimaveränderungen widmet. Ich habe einen Bachelor-Abschluss in Biologie/Lebenswissenschaften von UNIRIO, Brasilien, und einen Master und PhD in Geowissenschaften von der UFF, Brasilien. Ich habe die Geschichte 'Mein Leben, dein Leben' für dieses Buch mit der Unterstützung und dem Beitrag meiner nicht-akademischen Sparringspartnerin Sonja geschrieben.
Sonja Böske da Costa
Ich habe ein Diplom in Kommunikations-Management und bin zertifizierte Übersetzerin (Deutsch-Englisch). Seit einigen Jahren arbeite ich nebenberuflich als wissenschaftliche und juristische Übersetzerin und freue mich nun, einen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation geleistet zu haben.
Sabrina Hohmann
Seit dem ersten Semester meines Bachelorstudiums bin ich fasziniert von Klimastudien und mariner Mikropaläontologie. Deshalb entschied ich mich, tiefer in dieses Forschungsgebiet einzutauchen. Heute bin ich Doktorandin am MARUM und beschäftige mich mit dem Klimawandel, indem ich Ökosysteme und ihre Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen analysiere.
Seit Beginn der industriellen Revolution hat sich der atmosphärische CO2-Gehalt durch einen steigenden Eintrag von anthropogenem Kohlendioxid um etwa 100 ppm erhöht. Die Besorgnis über den steigenden Anteil des Treibhausgases hat sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt, da Änderungen der Konzentration des atmosphärischen CO2 und der Oberflächenlufttemperatur eng miteinander verbunden sind. Die Ozeane können jedoch große Mengen an Kohlendioxid speichern und fungieren als Reservoir für Kohlenstoff. Daher spiegelt der Anstieg des atmosphärischen CO2 nur etwa 70 % des gesamten anthropogen zugeführten Gases wider. Deshalb können selbst kleine Veränderungen im Ozeanreservoir oder dessen treibenden Kräften einen grossen Einfluss auf die Konzentration des atmosphärischen Kohlendioxids haben. Um die Auswirkungen, die Amplitude und die treibenden Kräfte hinter solchen Veränderungen zu bestimmen, ist ein Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs notwendig. Da die marine Primärproduktion ein wichtiger Teil und Kontrollmechanismus des marinen Kohlenstoffkreislaufs ist, ist ein Verständnis der Reaktionen der Ökosysteme, d.h. der ozeanischen Bioproduktivität, unerlässlich.
Genauso wichtig wie die biotischen Reaktionen auf sich ändernde Umweltbedingungen, sind auch die Reaktionen des Menschen auf den laufenden globalen Klimawandel! Da die Zukunft unseres Planeten mehr denn je von politischen Entscheidungen zum Umweltschutz abhängt, ist es eine wesentliche Aufgabe, das Thema Klimawandel in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, ein Verständnis für die Mechanismen und Rückkopplungen zu wecken, die einen Klimawandel und seine Folgen auslösen. Ich habe mich für das "Once Upon A Time"-Projekt entschieden, weil es eine gute Möglichkeit ist, dieses Thema auch Menschen zu vermitteln, die sich normalerweise nicht mit dieser Thematik beschäftigen. Gerade Kinder sind offen und neugierig für neues Wissen, wenn es auf angemessene Weise vermittelt wird. Durch das Erzählen einer leicht verständlichen Geschichte kann Wissen oft viel einfacher aufgefasst und abgespeichert werden. Das ist besonders wichtig, um Empathie für ein Thema zu wecken. Da unsere Kinder diejenige Generation sein werden, die sich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen müssen, sollten wir Projekte wie "Once Upon A Time" nutzen, um unsere Kinder mit dieser Herausforderung vertraut zu machen.
Martina Hollstein
Meine Forschung ist Teil eines MARUM-Projektes, welches den Einfluss der Ozeane auf den Klimawandel herausarbeiten möchte. Ich möchte unser Verständnis über die Wechselwirkungen zwischen dem Ozean und dem Klima im westlichen tropischen Pazifischen Ozean verbessern. Diese Region ist von Bedeutung, weil hier die Wassertemperaturen sehr hoch sind. Riesige Mengen an Hitze und Wasserdampf werden an die Atmosphäre abgegeben. Dies könnte das Klima auf der ganzen Welt beeinflussen. Zusätzlich fließt das Wasser des Pazifiks durch den Indonesischen Durchfluss (ITF) in den Indischen Ozean. Der ITF spielt eine große Rolle in der globalen Ozeanzirkulation. Er ist wichtig für die Regulierung des Salzgehalts und des Wärmehaushalts im Pazifischen und Indischen Ozean. Vor diesem Hintergrund möchte meine Studie den Einfluss der Südpazifischen Wassermassen auf den ITF und das mögliche Zusammenspiel mit dem westlichen Pazifik in der Vergangenheit herausarbeiten. Hierfür benutze ich geochemische Proxies wie die Zusammensetzung der Schalen von planktischen Foraminiferen. Das sind winzige Organismen die in der Wassersäule leben. Ihre Schalenzusammensetzung hängt von Parametern wie dem Salzgehalt und der Temperatur ab. Wenn Foraminiferen sterben, werden ihre Schalen im Sediment des Meeresbodens vergraben. Diese können wir wiedererlangen, um sie zu untersuchen.
Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, den Menschen ein Basiswissen über die Ozeane und den Klimawandel zu geben. Spannende Geschichten haben die Kraft, die Menschen zu erreichen und ihnen wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu vermitteln. Mir bietet das Projekt die Möglichkeit zu lernen, wie man Wissenschaft verständlich machen kann.
Guilherme Abuchahla
Ich bin Doktorand am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Universität Bremen, Deutschland. Ich habe einen Master-Abschluss in Umweltmanagement vom Institut für Ökosystemforschung an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und einen Bachelor-Abschluss in Biologie von der Mackenzie Presbyterian University, Brasilien. Das Zeichnen bietet mir eine Möglichkeit der Entspannung und eine neue Dimension, meine Wissenschaft zu vermitteln.
Rebecca Borges
Es war einmal der berühmte Physiker Albert Einstein, der mit einer übermäßig besorgten Frau konfrontiert wurde, die Rat suchte, wie sie ihren kleinen Sohn zu einem erfolgreichen Wissenschaftler erziehen sollte. Insbesondere wollte sie wissen, welche Art von Büchern sie ihrem Sohn vorlesen sollte.
Märchen", antwortete Einstein ohne zu zögern.
Gut, aber was soll ich ihm danach noch vorlesen?", fragte die Mutter.
'Noch mehr Märchen', sagte Einstein.
'Und danach?'
Noch mehr Märchen", antwortete der große Wissenschaftler und schwenkte seine Pfeife wie ein Zauberer, der ein glückliches Ende eines langen Abenteuers verkündet.
Jack Zipes, Breaking the Magic Spell: Radikale Theorien der Volks- und Märchenerzählungen (1979)
Auf unserem Planeten werden täglich Daten produziert, die 5 Millionen Laptops entsprechen. Das ist eine Menge! Aber wie viel davon müssen wir wirklich lernen? Als Meeresökologe und Bewohner der Erde glaube ich, dass Umweltthemen zu den dringendsten Lektionen gehören, die gelehrt und gelernt werden müssen. Und das nicht nur unter Wissenschaftlern: Jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten hat das Recht, zu verstehen, zu diskutieren und zum Wissensstand und zu den Entscheidungen beizutragen, die wir über unsere Umwelt treffen. Unser heutiges Handeln wird unsere Heimat von morgen prägen, und es ist höchste Zeit, mit dem Handeln zu beginnen. Und was wäre ein besserer Weg, Informationen zu verbreiten und zum Handeln aufzufordern, als eine Geschichte?
Ich bin dankbar und aufgeregt, an dem Projekt "Once Upon a Time" teilzunehmen, und ich hoffe, Sie schließen sich uns an und haben ebenfalls Spaß an diesem Abenteuer!
Lara Jacobi
In meinem Master habe ich Marine Geowissenschaften an der Universität Bremen studiert. Derzeit arbeite ich an meiner Promotion am GEOMAR, Kiel im Bereich der Paläozeanographie. Die Schalenzusammensetzung von Foraminiferen (z.B. die stabile Isotopenzusammensetzung) hängt von klimatischen Parametern wie der Temperatur ab. Daher werden Foraminiferen häufig zur Untersuchung von Klimavariationen verwendet. In meinem Projekt untersuche ich die Einflüsse der Wasserbedingungen auf die Schalenzusammensetzung von Foraminiferen, um zukünftige Untersuchungen des Klimawandels auf der Basis von Daten, die aus diesen Organismen gewonnen werden, zu unterstützen.
Ich finde es sehr spannend, Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu sein und habe Freude daran, mein Wissen mit anderen zu teilen. Während ich an einem früheren Wissenschaftskommunikationsprojekt gearbeitet habe, habe ich erfahren, wie viel Interesse es in der Öffentlichkeit für Themen wie Ozeanforschung und Klimawandel gibt. Aber komplexe wissenschaftliche Themen sind für die Öffentlichkeit nur verständlich, wenn sie in einer angemessenen Weise kommuniziert werden. Außerdem ist es wichtig, auch Kinder in Projekte der Öffentlichkeitsarbeit einzubeziehen, denn Kinder sind neugierig und haben ein großes Interesse daran, Neues über die Welt, in der sie leben, zu erfahren. Sie werden diejenigen sein, die mit den Folgen der Umweltveränderungen umgehen müssen. Durch das Lesen der spannenden „Es war einmal“ Geschichten lernen sie viel über unseren Planeten, die Ozeane und den Einfluss, den Menschen auf diese Systeme haben. Mit diesem Projekt hoffe ich, das Bewusstsein von Kindern und ihren Eltern für die Umwelt zu erhöhen.
Vicente Durán Toro
Ich komme aus Chile. Ich habe Biochemie an der Universität von Chile studiert und dort auch meinen Master in angewandter Biochemie gemacht. Im Jahr 2016 habe ich als Doktorand im MARUM angefangen. Meine Forschung konzentriert sich auf die „biologische und nicht-biologische Bildung von metallischen Nanopartikeln in flachen marinen hydrothermalen Systemen“. Die Bedeutung von Metallen in marinen Lebenswelten und ihr Einfluss auf die dort lebenden mikrobiellen Lebensgemeinschaften sind der Grund, warum ich beendete Studien fortführe. Ich hoffe so die Auswirkungen auf die Umwelt zu verstehen und kontaminierten Gegenden – zum Beispiel durch Metalle wie Arsen – zu helfen. Daher ist das Projekt „Once Upon a Time“ für mich sehr wichtig. Wissenschaftler generieren täglich neues Wissen, doch das reicht nicht aus. Die wissenschaftliche Gemeinschaft muss mehr Wege finden, die Informationen aus verschiedenen Wissenschaftsfeldern auf einfache und interessante Weise mit dem einzelnen Menschen, für Familien, Schulen und Institutionen, zu teilen. Wir sollten Ideen geben, wie wir unsere Flüsse, Seen, Meere und Ozeane beschützen können.
Belén González Gaya
Ich bin Umweltwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Umweltchemie und befasse mich mit Biologie, Ökotoxikologie und analytischer Chemie, um die Auswirkungen und das Vorkommen von Schadstoffen in aquatischen Ökosystemen zu untersuchen. Ich habe am IDAEA-CSIC in Barcelona (wo ich Maria, meine Co-Autorin, kennenlernte) über das globale Vorkommen von persistenten organischen Schadstoffen im offenen Ozean promoviert. Dabei durfte ich eine Weltumsegelung des Atlantiks, des Indischen und des Pazifischen Ozeans machen. Nach meiner Promotion habe ich weiter an verschiedenen Quellen anthropogener Verschmutzung gearbeitet, wie z.B. Langstreckentransport, Aquakultur und Kläranlagen, während aufeinander folgender Postdocs im IQOG-CSIC (Madrid), IMDEA Water (Madrid) und der Meeresstation von Plentzia der Universität des Baskenlandes, wo ich im Moment arbeite. Durch die Verbindung von biologischen Werkzeugen (Bioassays, Genetik, Populationsökologie) und analytischer Chemie versuche ich, die komplexen Beziehungen zwischen chemischer Verschmutzung und natürlichen Reaktionen von Organismen und Menschen zu entwirren.
Aber Wissenschaft ist nicht fertig, bevor sie nicht kommuniziert wird! Daher füllen auch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsaktivitäten meine Zeit aus, einschließlich des Geschichtenerzählens. Besonders junge Menschen sind unsere Hoffnung für die Zukunft. Wenn wir sie überzeugen können, dass wir unseren Planeten retten können, haben wir vielleicht noch eine Chance.
Maria Vila Costa
Ich bin Diplom-Kommunikationsmanagerin und zertifizierte Übersetzerin (Deutsch-Englisch). Seit einigen Jahren arbeite ich nebenberuflich als wissenschaftliche und juristische Übersetzerin und freue mich nun, einen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation geleistet zu haben.
Yang Yang Liu
Ich habe an diesem Projekt teilgenommen, während ich an meiner Promotion am AWI und am Fachbereich Biologie und Chemie - FB2 der Universität Bremen gearbeitet habe. Mein Forschungsbereich ist die Ozean Optik. Während meiner ersten Studienjahre in China habe ich mich auf die optischen Eigenschaften von Phytoplankton und farbigem buntem organischen Material in chinesischen Küstengewässern konzentriert. Durch sie gewonnene Erkenntnisse bilden die Basis, um marine Chlorophyll-a Konzentrationen, die Struktur von Phytoplankton und gelöstem organischem Kohlenstoff vorherzusagen. Mein Projekt konzentriert sich darauf, den Einfluss des Klimawandels auf Phytoplankton in der Framstraße zu ergründen. Momentan versuche ich, hohe gelöste Konzentrationen von Chlorophyll-a Daten für die Framstraße an lokalen optischen Sensoren zu finden und sie mit den Daten von Ozeanfarben-Sattelitensensoren zu kombinieren.
Ein Teil dieses Wissenschaftskommunikationsprojekts zu sein ist bedeutsam. Seit Jahren sehe ich, wie sich jeder marine Forschungsbereich noch mehr spezialisiert. Das macht es selbst für „Experten der Ozeanographie“ schwierig, jeden Bereich zu verstehen – für die Allgemeinheit ist es noch schwerer. Es fehlen verständlich geschriebene Arbeiten. Schon lange möchte ich lernen, wie ich meinen Forschungsbereich in einer einfachen Geschichte sowohl in meiner Muttersprache Chinesisch als auch auf Englisch erzählen kann. Daher passt dieses Projekt perfekt zu mir.
Paula Mendoza
Aida Zuriñe Campos Vivanco
Ich habe Biologie und wissenschaftliche Illustration studiert. Nach meinem Studium habe ich beshclossen, mich auf die Illustration wissenschaftlicher Inhalte zu spezialisieren, weil Bilder als visuelle Unterstützung für Texte wichtig sind und weil sie dazu beitragen können, Wissenschaft für das Publikum zugänglich zu machen. Ich habe die Geschichte "Das einsame Bakterium und die giftigen Freunde" in Band 2 illustriert und geholfen, das Buch ins Spanische zu übersetzen.
Lucía Rivereo Cuesta
Andrea Paz Orfanoz Cheuquelaf
Rebecca Jackson
Stephan Juricke
Ich bin Klimawissenschaftler an der Jacobs University in Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Deutschland. Mein Forschungsschwerpunkt ist die Klimamodellierung: die Simulation von Wetter und Klima auf Supercomputern, die uns hilft, zukünftige Veränderungen im Klimasystem besser zu verstehen und vorherzusagen. Einer meiner Gründe, Wissenschaftler zu werden, war die Hoffnung, dass ich dazu beitragen kann, die Natur und die Artenvielfalt auf unserem Planeten besser zu verstehen und zu schützen. Ich habe mich schon immer für das Schreiben und Erzählen von Geschichten sowie für die Wissenschaftskommunikation interessiert.
Thomas Rackow
Ich bin Postdoc und Klimamodellierer am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Deutschland. Ich beschäftige mich mit den Mechanismen der Klimavariabilität und systematischen Fehlern in Klimamodellen. Mein wissenschaftliches Ziel ist es, bisher fehlende Eigenschaften und Prozesse (zum Beispiel: mittelgrosse (mesoskalige) Ozeanwirbel, Spuren (Leads) in Meereis oder Bewegungen (Drifts) von ganzen Eisbergen) zu aktuellen Klima- und Wettersimulationen hinzuzufügen. Diese Ergänzungen werden die Vorhersagen der Modelle verbessern. Ich interessiere mich sehr für Kunst und Wissenschaftskommunikation und bin immer auf der Suche nach neuen kreativen Wegen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen für die Öffentlichkeit zu visualisieren. Instagram: @polarthomas
Salvador Ruiz Soto
Mattia Greco
Franziska Tell
Schon als Kind war ich stark fasziniert von der Natur und all der Schönheit, die der Planet Erde uns, seinen Bewohnern, den Menschen, bietet. In meinem Geographiestudium lernte ich mehr und mehr der enormen Komplexität des Planeten kennen - bis heute bin ich immer noch erstaunt darüber! Aber als ich mich auf die Klimawissenschaften konzentrierte, erkannte ich auch mehr und mehr die Zerbrechlichkeit des Systems und den starken Einfluss des Menschen.
Heute bin ich Doktorandin am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Universität Bremen) und analysiere eine wichtige Komponente (planktische Foraminiferen) des marinen Kohlenstoffkreislaufs im Arktischen Ozean. Mit dem Arktischen Ozean als meinem Hauptstudiengebiet bin ich noch mehr mit den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Klimasystem und die Natur konfrontiert. Das Meereis schrumpft, die Biodiversität verändert sich, das ganze System, wie wir es kennen, wird wackelig. Und je mehr ich die Auswirkungen sehe, desto mehr möchte ich den Menschen davon erzählen. Für mich ist eine der effektivsten Waffen gegen den Klimawandel die Bildung. Nur wenn die Menschen die Krise verstehen, auf die wir zusteuern, werden sie anfangen, dagegen zu kämpfen. Nur wenn die Menschen ihren Einfluss verstehen, ändern sie ihr Verhalten. Und nur wenn wir, die Wissenschaftler, ihnen sagen, was wir wissen, können sie dieses mächtige Wissen erlangen.
Das ist meine Motivation, Teil des Once Upon A Time - Teams zu sein: Ich möchte einen Beitrag zur Bildung leisten, ich möchte sowohl die Schönheit als auch die Zerbrechlichkeit des Planeten zeigen, auf dem wir leben.
Neele Meyer
Ich bin ein Meeresgeowissenschaftlerin aus Deutschland. An der Universität Bremen habe ich studiert und anschliessend mein Doktorat im Institut Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven gemacht. Während einer Expedition nach Spitzbergen habe ich mich in die polaren Umgebungen verliebt und später hatte ich die Chance, Bioerosion in der Arktis und Antarktis für meine Doktorarbeit zu studieren. Bioerosion ist im weitesten Sinne die "Zerstörung" und/oder "Auflösung" von Hartsubstraten durch Organismen und steht normalerweise im Gleichgewicht mit der "Produktion" von Karbonat. Durch den Klimawandel und die fortschreitende Versauerung der Ozeane wird sich dieses Gleichgewicht jedoch wahrscheinlich in einem noch nicht absehbaren Ausmaß in Richtung Bioerosion verschieben.
Während meines Promotionsprojekts und auch jetzt hatte ich immer einen Fuß in der Tür der Wissenschaftskommunikation, indem ich an Science Slams teilnahm, populärwissenschaftliche Artikel schrieb, Social Media Accounts übernahm und Teil dieses großartigen Projekts war. Ich sehe es als meine Verantwortung, Wissenschaft und Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen und das Bewusstsein zu schärfen.
Andreia Rebotim
Gerdhard Jessen
Alice Lefebvre
Ich bin Geologin und Ozeanographin, der in der Küstenzone arbeitet. Ich bin besonders daran interessiert, besser zu verstehen und vorherzusagen, wie die Bewegung des Wassers das Sediment (Kies, Sand und Schlamm am Boden von Meeren und Flüssen) in Bewegung setzt und transportiert, damit entstehen Küstenland-schaften. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht des gegen-wärtigen und zukünfti-gen Anstiegs des Meeresspiegels aufgrund des Menschen Verursachten Klimawandels.
Mit der Hilfe meiner Mutter, Christine Lafon, habe ich einige der Geschichten ins Französische übersetzt. Als Mutter von drei Kindern bin ich auch daran interessiert, dass viele Kinder die „Once Upon a Time” Geschichten lesen und darüber diskutieren.
Manfred Schlösser
Nach meiner Promotion in Chemie ging ich für zwei Jahre als Postdoc an die University of Pennsylvania, USA. Zurück in Deutschland arbeitete ich in der Humangenetik an der Universität Göttingen. Nach fast 10 Jahren dort wechselte ich als wissenschaftlicher Koordinator zum Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Mich reizte es sehr, wissenschaftliche Themen in eine allgemein verständliche Sprache zu bringen und war mehr als 20 Jahre als Pressesprecher angestellt. Ich habe es sehr geschätzt, an mehreren wissenschaftlichen Expeditionen im Pazifik, Südatlantik und in der Nordsee teilgenommen zu haben. Jetzt in meinen Ruhestand und freue mich, an diesem Projekt mitwirken zu können. Ich bin schon mein ganzes Leben lang ein Zeichner und habe mit Stift und Papier Alltagssituationen in meinen Skizzenbüchern festgehalten. Sie können hier einen Blick darauf werfen:
www.flickr.com/photos/manfredschloesser
Catarina Cavaleiro
Pierre-Olivier Couette
Ich bin eine Doktorand, der im Rahmen des kanadisch-deutschen Programms ArcTrain über die Arktis forscht. Im Jahr 2018 habe ich mehrere Monate am MARUM verbracht und dort das Projekt Once Upon A Time kennengelernt. Seither mache ich Übersetzungen ins Französische. Es ist ein dickes Buch! deshalb bin ich sehr froh, dass Marine Le Minor, Yann Marcon und Sarah Coffinet sich an der Übersetzung beteiligen. Alle Texte sind übersetzt und das Buch wird bald hochgeladen!
Heather Johnstone
Ich arbeite am MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen, und habe an der Universität Bremen in Paläozeanographie promoviert. Ich führe chemische Analysen an Foraminiferenschalen durch, um die Umweltbedingungen im Meer zu der Zeit in der die Tiere gelebt haben zu rekonstruieren.
Ich mache gerne Lehre und interessiere mich für Wissenschaftskommunikation sowie dafür, wie man komplizierte Themen wie globale chemische Kreisläufe am besten vermittelt. Außerdem zeichne ich gerne... und mag Bienen.
Dorothea Brückner
Schon als Kind beschäftigte ich mich sehr intensiv mit dem Verhalten von verschiedenen Tierarten.
Daher wählte ich nach dem Abitur das Studienfach Biologie mit dem Schwerpunkt Verhaltensbiologie. Ich studierte zunächst in Deutschland und später in den USA und beendete mein Studium mit einem Masterabschluss. Anschließend promovierte ich an der LMU in München mit einem Thema über die Genetik und das Verhalten der Honigbienen. Darauf folgte ein Forschungsaufenthalt an der University of California in Berkeley, wo ich das Thema "Lernen" an Honigbienen erforschte. Zurück in Deutschland baute ich eine Forschungsstelle für Bienenkunde an der Universität Bremen auf und unterstützte später den Aufbau einer ebensolchen Forschungsstelle in Kamerun an der University of Ngaoundere. Dem folgten weitere internationale Kooperationen mit Bienenforschern aus Südafrika, Südindien und den USA. Die Biologie der Honigbienen ist als weltweites Thema der Schwerpunkt meiner Forschung geworden.
Friederike Grimmer
Als Palynologin benutze ich fossile Pollen und Sporen, die in Meeressedimenten konserviert sind, um die Vegetation der Vergangenheit zu rekonstruieren. Fossile Pollengesellschaften können Auskunft darüber geben, welche Pflanzen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort wuchsen. Da Pflanzen unter verschiedenen bekannten klimatischen Bedingungen vorkommen, können Pollendaten auch in Hinsicht auf Niederschlags- und Temperaturveränderungen interpretiert werden. In meiner Doktorarbeit untersuche ich die Vegetation im westlichen äquatorialen Südamerika während des Pliozäns (vor 5,3 bis 2,6 Millionen Jahren). Das Pliozän war eine Serie in der Erdgeschichte, in der viele Rahmenbedingungen bereits den heutigen entsprachen, z.B. die Anordnung der Kontinente, Treibhausgaskonzentrationen und Flora und Fauna. Allerdings war die Arktis noch nicht von Eis bedeckt und das globale Klima war wärmer. Durch diese Gegebenheiten ist dieses Zeitintervall ideal geeignet, um die Einflussfaktoren und Mechanismen warmer Klimata zu untersuchen. Das Klima der Vergangenheit zu verstehen ist die Voraussetzung, um derzeitige und zukünftige Klimaentwicklungen besser zu verstehen und einzugrenzen.
Ich mache beim „Once upon a time“ Projekt mit, da ich glaube, dass man dadurch eine Verbindung zwischen Wissenschaftlern und der Allgemeinheit herstellen kann. Wissenschaftliche Inhalte, die von Natur aus abstrakt und schwer verständlich sind, werden einem großen Publikum zugänglich gemacht. Wenn wir einen positiven Einfluss auf die Entwicklung unseres Planeten haben wollen, müssen wir Themen wie Umweltverschmutzung und menschengemachter Klimawandel auf verständliche Weise in das Bewusstsein der Menschen rufen.
Ting-Wei Wu
Ich bin ein Nachwuchswissenschaftlerin am MARUM (Universität Bremen) und habe mich auf Marine Geotechnik spezialisiert. Meine Forschung nutzt Labormethoden, um die Veränderung der Scherfestigkeit von Sedimenten unter dem Einfluss von Erdbeben zu untersuchen. Große Erdbeben können submarine Erdrutsche auslösen, die katastrophale Tsunamis verursachen. Im Gegensatz dazu können kleine Erdbeben, die nicht stark genug sind, um Erdrutsche auszulösen, den Meeresboden verdichten und somit stärken und stabilisieren.
Nachdem ich mehr als 6 Jahre in Europa verbracht habe, ist mir klar geworden, wie schade es ist, dass großartige Initiativen in anderen Teilen der Welt aufgrund von Sprachbarrieren nicht bekannt werden. Deshalb finde ich es wichtig, Wissen in der jeweiligen Landessprache zu vermitteln. Mein Beitrag zum "Once Upon a Time"-Projekt besteht darin, die wissenschaftlichen Geschichten ins taiwanesische Mandarin zu übersetzen, damit sie einem noch größeren Publikum außerhalb Europas vorgestellt werden können.