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Veränderte Algen-Moleküle verfälschen Nachweis für erstes tierisches Leben

23.11.2020
Christian Hallmann und Lennart van Maldegem bei Laboranalysen. Foto: Tom Pingel
Christian Hallmann (rechts) und Lennart van Maldegem bei Laboranalysen. Foto: Tom Pingel

Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie und vom MARUM haben eine langjährige Kontroverse über den Ursprung des komplexen Lebens auf der Erde gelöst. Sie fanden heraus, dass fossile Lipidmoleküle, die aus 635 Millionen Jahre alten Gesteinen isoliert wurden, nicht die frühesten Hinweise auf Tiere darstellen. Die fossilen Moleküle entstehen durch geologische Prozesse aus Vorläufer-Molekülen gewöhnlicher Algen, wie die Forscher in zwei aktuellen Publikationen im Fachjournal Nature Ecology and Evolution nachweisen konnten.

An den beiden jetzt erschienenen Studien sind Dr. Benjamin Nettersheim und Dr. Christian Hallmann von der Max-Planck-Forschungsgruppe Organische Paläobiogeochemie am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und vom MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen maßgeblch beteiligt.

 

Originalveröffentlichungen:

Bobrovskiy, I. et al. Algal origin of sponge sterane biomarkers negates the oldest evidence for animals in the rock record. Nature Ecology & Evolution (2020), DOI:10.1038/s41559-020-01334-7

Van Maldegem, L. M., Nettersheim, B.J. et al. Geological alteration of Precambrian steroids mimics early animal signatures. Nature Ecology & Evolution (2020), DOI:10.1038/s41559-020-01336-5