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„So long, Gerold Wefer!“
Bei einem informellen Zusammensein haben Weggefährt:innen und Mitarbeiter:innen sich am 17. Juni an die Gründungszeiten und die Entwicklung des MARUM erinnert und die Arbeit Gerold Wefers und seinen jahrzehntelangen Einsatz gewürdigt. Immer hatte er dabei auch die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Gesellschaft im Sinn – und die Notwendigkeit, dafür entsprechende Analogien und Vergleiche zu finden.
Gerold Wefers Wirken in Bremen, an der Universität Bremen und am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften:
Gerold Wefer folgte 1985 einem Ruf an die Universität Bremen. Er gestaltete den Aufbau des Fachbereichs Geowissenschaften, der Diplomstudiengänge Geologie-Paläontologie, Geophysik und Mineralogie mit.
Parallel dazu wurde gemeinsam mit außeruniversitären Partnern ein Forschungsprofil in den marinen Geowissenschaften entwickelt. Höhepunkte, erinnert sich Gerold Wefer, „waren für mich die erste Bremer METEOR-Expedition 1988, die Bewilligung des DFG-Sonderforschungsbereichs „Südatlantik“ ein Jahr später und des DFG-Forschungszentrums „Ozeanränder“ im Jahr 2001“. Als weitere Meilensteine folgten die Graduiertenschule GLOMAR 2006, die Gründung des MARUM, das er bis 2012 als Direktor leitete, der Cluster „Der Ozean im Erdsystem“ (2007) im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder sowie der Aufbau des ODP/IODP-Bohrkernlagers (ab 1994). Zudem hatte Gerold Wefer maßgeblichen Einfluss bei der Entwicklung und Weiterentwicklung von Großgeräten für die Meeresforschung. Dazu gehören die ferngesteuerten Tauchroboter ebenso wie autonome Fahrzeuge, um den Ozeanboden zu erkunden, und als besonders wichtige Entwicklung die mobilen Meeresboden-Bohrgeräte.
Auch die Öffentlichkeitsarbeit in Bremen, an der Universität und am MARUM hat Gerold Wefer maßgeblich geprägt. Er hat bei Planung und Bau des Universum Science Centers mitgewirkt (2000), das MARUM UNISchullabor gegründet, das Haus der Wissenschaft im Herzen in der Bremer Innenstadt initiiert (2005) und im gleichen Jahr den Titel „Stadt der Wissenschaft“ mit errungen.
Für seine Verdienste hat er 2019 die Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen erhalten.