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Schiffsvermessung - Schweinswal

Schiffsvermessung

Schiffsgrößen werden in BRT, BRZ, DWT oder TEU angegeben. Wie passen diese Maße zusammen?
Martin Christians, Sandstedt

Die Tragfähigkeit von Seeschiffen wurde lange Zeit unterschiedlich gemessen. Erst 1982 trat ein einheitliches Regelwerk, kurz die „Tonnage-Konvention“, in Kraft. Ein bekanntes Maß ist die Bruttoregistertonne. Eine BRT entspricht 2,8316 Kubikmeter. Mit der BRT wird die Größe eines Schiffes ausschließlich der Schiffswände, aber inklusive der von Crew oder Passagieren genutzten Aufbauten bezeichnet. Eine Nettoregistertonne umfasst den für die Beladung nutzbaren Raum.

Mit der neuen Konvention wurde die Bruttoregistertonne jedoch von der so genannten Raumzahl abgelöst. Als Bruttoraumzahl (BRZ) ist die Größe eines Schiffs in Kubikmetern einschließlich der Schiffswände definiert. Containerschiffe werden nach BRZ oder TEU charakterisiert. Die „Twenty Feet Equivalent Unit“ bezeichnet die Anzahl der gut sechs Meter (20 Fuß) langen Standard-Container, die ein Schiff aufnehmen kann.

Heute können Frachter wie die 398 Meter lange, 56 Meter breite und im September 2006 an die Reederei Maersk abgelieferte „Emma Maersk“ weit über 13.000 TEU laden. Übrigens: Die Gesamttragfähigkeit (Ladung plus Ausrüstung plus Bunker plus Proviant) eines Schiffes, das bis zur Lademarke eintaucht, wird als „Deadweight all told“ (DWT) bezeichnet und in Tonnen gemessen. Das DWT der „Emma Maersk“ beläuft sich auf 156.907 Tonnen, ihre BRZ misst 176.974 Kubikmeter. Alles klar?

Schillerlocken

Was ist eigentlich eine Schillerlocke?
Jürgen Mürlebach, Wuppertal

Goldblond und gekräuselt liegt sie im Fischtresen - Delikatesse für die einen, ökologisch unverantwortlich für die anderen. Denn: Schillerlocken sind die geräucherten Bauchseiten des Dornhais, und dessen Bestände sind inzwischen so stark überfischt, dass immer mehr kleine, vor allem unreife Dornhaie gefangen werden. Für die Fischverarbeiter heißt das, dass sie immer häufiger zwei Seiten zusammendrehen müssen, um eine Locke zu bekommen. Schlimmer sind jedoch die Auswirkungen auf die Bestände: Im Gegensatz zu anderen Fischen werden Haie spät geschlechtsreif und bringen nach langer Tragzeit (im Falle des Dornhais 22 Monate) nur wenige Junge zur Welt. Ihre Zahl nimmt rapide ab, denn zu viele werden vor der Fortpflanzung gefangen. Ihren Namen haben die Köstlichkeiten übrigens von einer Imagekampagne: Hai hatte früher einen noch schlechteren Ruf als heute und war daher als Speisefisch nur wenig geschätzt. Da kam man schlicht auf die Idee, die Ähnlichkeit mit der Haarpracht des Dichters zu nutzen, und schon war die Schillerlocke in aller Munde.

Schleppnetzlast

Wie errechnet sich die Last eines Trawlerschleppnetzes?
Peter Tilsch, per Email

Leider lässt sich diese Frage pauschal nicht beantworten, denn die Zugbelastung eines Schleppnetzes hängt von vielen Faktoren ab: Schleppgeschwindigkeit, Maschenweite, Netzgröße, Menge der bereits gefangenen Fische, Anstellwinkel der Netztuchabschnitte etc.. Grob geschätzt übt ein gängiges Grundschleppnetz etwa sieben bis acht Tonnen, ein kleineres, in Binnenseen eingesetztes Schleppnetz etwa dreihundert Kilogramm Zugkraft aus. Ganz andere Dimensionen werden bei großen Hochseenetzen erreicht. Dort sind Zugkräfte von bis zu sechzig Tonnen keine Seltenheit. Entsprechend stark müssen die Leinen des Fanggeschirrs ausgelegt sein.

Nach Aussagen von Fachleuten der Hamburger Bundesfor-schungsanstalt für Fischerei spielen Erfahrungswerte aus der Praxis dabei immer noch eine wesentliche Rolle. Zwar lassen sich Netzabmessungen im Durchströmungstank bei unterschiedlichen Betriebszuständen modellhaft ermitteln. Der Versuch, die so gewonnen Werte in die Praxis zu übertragen, muss freilich nicht immer gelingen. So wurde kürzlich in einem dänischen Modelltank ein Grundschleppnetz untersucht, mit dem zukünftig die Dorschbestände in der Ostsee überwacht werden sollen. Dabei wurde eine bestimmte Geschwindigkeit des Fangschiffs vorgegeben.

Bei Seeversuchen mit der Originalausführung erwies sich dann aber, dass die Antriebsleistung des Schiffmotors bei weitem nicht ausreichte, um das Netz mit der vorher im Modell angesetzten Geschwindigkeit zu ziehen. "Es scheint", so bilanzieren die Hamburger Fischereitechniker, "also noch ein weiter Weg zu sein, bis die Zugkräfte des hochkomplexen technischen Systems Schleppnetz realistisch modelliert werden können."

Schnorcheln

Warum darf ein Schnorchel beim Tauchen nur maximal 35 Zentimeter lang sein?
Heinrich Storchmeier, Strullendorf

Ein normaler Erwachsener inhaliert je Atemzug etwa 500 Milliliter, also einen halben Liter Luft. Ein Schnorchel von 35 Zentimetern Länge und zwei Zentimeter Durchmesser enthält etwa 250 Milliliter Luft. Hinzu kommen ca. 150 bis 200 Milliliter Totvolumen. - dies ist das Volumen vom Mund bis zu dem Ort, wo der Sauerstoff tatsächlich aufgenommen wird, den Lungenbläschen. Wäre der Schnorchel länger, käme es zu einer Pendelatmung: Selbst bei tiefen Atemzügen gelangt kaum noch frische Luft in die Lunge des Schwimmers. Der Effekt ist als ob zwei Liebende beim Küssen nicht Frischluft, sondern die Luft aus der Lunge des anderen atmen – irgendwann ist der Sauerstoff verbraucht und man erstickt. Verhindern lässt sich dies durch ein Ventil am unteren Ende des Schnorchels, sodass man nur über den Schnorchel ein-, aber nicht ausatmet. Längere Schnorchel funktionieren aber auch deshalb nicht, weil man nicht gegen den mit der Tiefe steigenden Wasserdruck anatmen kann. Selbstversuche des Wiener Physiologen Dr. Stigler ergaben um 1910, dass sich bei 60 Zentimetern Tiefe bereits nach vier Minuten Flüssigkeit in der Lunge sammelt. Bei zwei Metern Tauchtiefe hätte sein Herz fast sofort versagt. Also gilt beim Schnorcheln: Immer schön oben schwimmen!

Schollenaugen

Warum haben Schollen beide Augen auf derselben Seite?
Frank Schmieder, Bremen

Schollen gehören zu den Plattfischen, und diese leben am Meeresboden. Aus gutem Grund: Denn ihre besondere Körperform findet leicht Deckung, und ihre Fähigkeit, die Haut der Farbe und Musterung der Umgebung anzupassen, ist ein effizienter Schutz vor Fressfeinden, zumal sich Plattfische schnell eingraben können. Manche Bodenfische sind im Laufe der Evolution gewissermaßen „in die Breite“ gegangen, Plattfische hingegen sind „umgefallen“ – und zwar Seezungen und Butte nach rechts, Schollen nach links. Letztere liegen also mit der linken Seite auf dem Boden. Ein Auge an der Körperunterseite hat da nicht viel Sinn, also ist es im Lauf der Evolution an die Oberseite gewandert. So tragen Schollen beide Augen rechts und sind „rechtsäugige“ Plattfische. Natürlich hat sich der „Bauplan“ der Plattfische über lange Zeiträume verändert. Doch sieht man sich Schollen-Larven genau an, kann man diesen Prozess verfolgen: Wenn die Larven aus dem Ei schlüpfen, sehen sie aus wie ganz normale Fische – mit je einem Auge auf jeder Seite. Doch nach ein bis zwei Monaten - die jungen Schollen sind dann etwa zehn Millimeter groß - werden sie im Wortsinn zu Plattfischen: Das linke Auge wandert auf die rechte Seite und die Fische schwimmen mehr und mehr auf der Seite, und die Fische schwimmen mehr und mehr auf der Seite, bis sie schließlich mit der linken Seite auf dem Boden liegen und mit beiden Augen nach oben schauen können.

Schuppen

Stimmt es, dass Fische ab einer bestimmten Wassertiefe kaum oder keine Schuppen haben?
Helmut Braun, St. Ulrich

So einfach ist die Einordnung in schuppige und schuppenlose Meeresbewohner leider nicht. „Wie in anderen aquatischen Lebensräumen existieren auch in der Tiefsee Fischgruppen, die Schuppen besitzen, und andere, die keine Schuppen haben“, erklärt Prof. Ralf Thiel, Kurator von Deutschlands größter Fischsammlung im Zoologischen Museum Hamburg. Der Experte nennt als beschupptes Beispiel die Laternenhaie (Etmopteridae) aus der evolutionsbiologisch alten Gruppe der Knorpelfische (Chondrichthyes), von denen viele Arten in der Tiefsee leben. Ihre Haut ist mit höckerigen oder konisch geformten Placoidschuppen, auch Placoidzähne genannt, bedeckt. Dagegen ist die Haut bei anderen evolutionsbiologisch ebenso alten Gruppen von Tiefsee-Knorpelfischen, wie z.B. bei den Langnasenchimären (Rhinochimaridae) nahezu unbeschuppt. Auch bei in der Tiefsee lebenden, weniger "alten" Gruppen von Knochenfischen (Osteichthyes) gibt es beschuppte Körperoberflächen und unbeschuppte. Zu den beschuppten Knochenfischen zählt z.B. die Familie Oreosomatidae, die zu den Petersfischartigen (Zeiiformes) gehört. Keine Schuppen finden sich dagegen z.B. bei einer Reihe von Arten aus der Familie der Barten-Drachenfische (Stomiidae).

Schwäne im Radar

Wieso kann man Schwäne im Vergleich zu anderen Seevögeln auf dem Radarschirm so leicht mit Tonnen verwechseln?
Bernhard Löbermann, per Email

Bei Nacht schütten Segler häufig eine Pütz voll Wasser in die Segel, um auf den Radargeräten der Berufsschifffahrt ein stärkeres Echo zu erzeugen. Denn Materialien wie Segelstoff oder Vogelfedern reflektieren Radarstrahlen nur sehr schwach. Wassertropfen hingegen reflektieren die elektromagnetischen Wellen, die ein Radargerät aussendet, hervorragend. Auch Vogelkörper geben ein relativ gutes Echo ab. Mit einem guten Gerät kann man bei ruhigem Wetter selbst eine Möwe in einer Seemeile Entfernung auf dem Radarschirm erkennen. Da Schwäne größer als Möwen sind, geben sie ein entsprechend kräftigeres Echo ab.

Außerdem bremsen Schwäne im Gegensatz zu Möwen beim Wassern mit den Füßen. Die feinen Tröpfchen, die sich dabei auf dem Gefieder absetzten, verstärken unter Umständen das Radarecho. Wenn sich nun nahe verankerte Tonnen durch Strömung, Wind oder Wellen so stark neigen, dass sie nur wenig Rückstrahlung auf dem Radarschirm erzeugen, kann selbst ein erfahrener Seemann bei unsichtigem Wetter oder während der Nacht einen Schwan leicht mit einer Tonne verwechseln.

Schwäne im Salzwasser

Können Schwäne im Salzwasser leben?
Uwe Vöhl, per Email

Die mit Schwänen weiß gesprenkelten Küstengewässer bieten Ostseeurlaubern alljährlich einen beeindruckenden, aber auch verwunderlichen Anblick. Sieht man Schwäne doch eher auf dem See im Stadtpark oder auf Flüssen dahin gleiten. Doch zumindest von der Ostsee ist der Höckerschwan nicht mehr weg zu denken. Die majestätischen Vögel sind oftmals halbzahme Nachkommen ausgesetzter Zuchttiere und leben das ganze Jahr über an der Ostseeküste. Anders ihre wilden Artgenossen aus Skandinavien, Osteuropa und Asien, die an Salz- und Süßwasser leben und ziehen im Winter gen Süden ziehen. Wie viele andere Wasservögel können Höckerschwäne Salzwasser trinken und das überschüssige Salz über spezielle Drüsen über den Augen wieder absondern. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzen, die sie vom Meeresboden aufnehmen. Für diese Art der Nahrungsaufnahme - gründeln genannt - ist ihr langer Schwanenhals ideal: Sie erreichen damit Tiefen bis zu einem Meter. Ein wichtiger Vorteil ihres salzigen Heims: Es friert im Winter nicht so schnell zu wie ein Süßwassersee. Daher sind die ziehenden Artgenossen des Höckerschwans, der Singschwan und der Zwergschwan oft gesehene Wintergäste an der Ostsee.

Schwammalter

Kann man das Alter von Schwämmen mit bloßem Auge bestimmen?
Helmut Braun, St. Ulrich

Manch ein Schwamm, beim Strandspaziergang aufgelesen, wird vermutlich gar nicht als solcher erkannt, denn je nach Art und Nahrungsangebot weise diese Tiere vielfältige Formen und Farben auf. Sie kommen als farbenfrohe Flechten oder bauchige Kelche vor; manche wenige Zentimeter klein, andere einige Meter groß. Der bekannteste Vertreter ist wohl der Badeschwamm, der trotz der Konkurrenz durch künstlich hergestellte Putzschwämme wegen seiner hohen Saugfähigkeit auch heute noch sehr gefragt ist. Schwämme sind sesshafte Tiere und leben in allen Weltmeeren. Sie haften sich meist an harte Untergründe und ernähren sich von Partikeln, die sie aus dem Wasser herausfiltern. Das Alter eines Schwamms kann nicht mit bloßem Auge bestimmt werden. Die Wissenschaftler setzen stattdessen Wachstumsmodelle ein. Diese Modelle basieren auf Stoffwechselraten, die wiederum vom Sauerstoffverbrauch abhängen – den die Wissenschaftler messen können. So fanden sie heraus, dass ein Schwamm aus dem Südpolarmeer das wohl älteste Lebewesen der Erde ist. Er lebt seit mehr als 10.000 Jahren.

Schwarmfische

Wie koordinieren Schwarmfische ihre Bewegungen?

Ein Hai nähert sich, und blitzartig ändern Millionen glänzender Leiber die Richtung. Wie geschieht das? Schließlich können Fische nicht „Achtung!“ oder „Alles nach links!“ rufen. Eine in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie geht davon aus, dass es genügt, wenn wenige Fische im Schwarm wissen, wohin sie wollen.

Fische nehmen über ihr Seitenlinienorgan winzigste Wasserbewegungen wahr. So kontrollieren sie auch Abstand und Schwimmrichtung ihrer Schwarmnachbarn. Auch Augen, Nase und andere Sinne helfen bei der Orientierung. Kommt ihnen ein Nachbar zu nahe, weichen sie aus; ist der Abstand zu groß, schließen sie auf.

Ahnt ein Fisch im Schwarm eine Gefahr oder kennt den Weg zu guten Futtergründen, schwimmt er in eine bestimmte Richtung. Die Fische, die eine solche bevorzugte Richtung haben, beeinflussen allein dadurch den Schwarm, dass sie immer wieder ihren Nachbarn auf die Schuppen rücken. Jedes Ausweichmanöver pflanzt sich blitzschnell durch den Schwarm fort. Denn, so die Forscher, den meisten Fischen ist es nicht wichtig, wohin sie schwimmen – Hauptsache, sie schwimmen mit dem Schwarm.

Schwarze Raucher

Rauchen Schwarze Raucher wirklich?

Bakterienmatten, augenlose weiße Krabben, Würmer ohne Darm, Riesenmuscheln – wimmelndes Leben in lichtloser Tiefe. Diese eigenartige Welt hat sich ausgerechnet dort gebildet, wo etwas, das wie dicker schwarzer „Qualm“ aussieht aus teilweise meterhohen Schloten quillt.

Tatsächlich handelt es sich um dunkel gefärbte Wasserwolken. Sie entstehen dort, wo sich Magma nur wenige Kilometer unter dem Meeresboden befindet. Sickert Meerwasser durch Risse in den Untergrund, beginnt es zu kochen und löst Mineralien aus dem Stein. Derart aufgeheizt und angereichert, strömt es als saure, bis zu 400 °C heiße Wassermasse aus den Schornsteinen. Beim Kontakt mit dem Meerwasser flocken Metallsulfide aus und bilden dicken Nebel. Spezielle Bakterien nutzen die Energiequelle, die für das meiste Leben auf Erden giftig wäre. Sind sie erst vorhanden, entwickelt sich rasch eine Nahrungskette, und der unwirtliche Ort erblüht.

Der Artenreichtum währt jedoch nicht ewig. Soweit wir wissen, erkalten die Raucher nach höchstens 100 Jahren oder werden von untermeerischen Vulkanausbrüchen hinweggefegt.

Schwarzes Meer

Woher hat das Schwarze Meer seinen Namen?
Axel Wilms, per Email

Als die alten Griechen die Schwarzmeer-Region ab etwa 700 vor Christi erreichten, nannten sie das bis zu 2.245 Meter tiefe, ungastliche Gewässer Pontos Axeinos, das düstere, dunkle Meer. Vielleicht knüpften sie damit an eine noch ältere, gleichbedeutende Bezeichnung aus dem Altiranischen an. In Europa tauchte die Bezeichnung Schwarzes Meer zwar schon Ende des 14. Jahrhunderts auf, konnte sich allerdings erst drei Jahrhunderte später allgemein durchsetzen: als Karadeniz im Türkischen, Cherno More im Bulgarischen oder Maure Thalassa im modernen Griechisch. Bisweilen war damals auch vom Meer von Trabzon, Meer von Konstantinopel oder Mare Maggiore, vom Großes Meer, die Rede. Möglicherweise hat die Bezeichnung jedoch einen ganz anderen Ursprung: Die vor zwei Jahrtausenden im Nahen Osten lebenden Völker belegten die Himmelsrichtungen mit einem aus dem alten China stammenden Farbschema. Schwarz kennzeichnete den Norden – und dort lag das große, eben Schwarze Meer.

Schweinswal

Woher hat der Schweinswal seinen Namen?
Stefan Luett, Bremen

"Eine einzige Antwort auf diese Frage gibt es - wie bei Vulgärnamen so oft - leider nicht", teilt uns der Kieler Robbenexperte Thomas Orthmann mit: "Nicht nur hierzulande, auch im Ausland war der Schweinswal Phocoena phocoena, der auch als Kleiner Tümmler bezeichnet wird, schon immer das arme Schwein." Im Dänischen und Schwedischen wird der Meeressäuger als "marsvin", also Meerschwein bezeichnet; im Altenglischen gar als "porkfish" - Schweinefleischfisch - verunglimpft.

Isländer bezeichnen ihn als wie wir als "svinehval". Vermutlich wurde der merkwürdige Tiername historisch gesehen schon früh geprägt. Den Römern soll porcus piscus, der Schweinsfisch, als gängiger Fleischlieferant gedient haben - Schweinefleischersatz aus dem Meer gewissermaßen. Möglicherweise hat auch das gedrungene Äußere oder die glänzende Haut, die entfernt an die eines gespickten und gerösteten Schweins erinnert, zur Namensgebung beigetragen.

"In älteren Schriften", so Thomas Orthmann, "heißt es sogar, dass einfach nur die Zunge des Schweinswals der eines Schweins ähnelt und dass Wale Schweinsaugen haben und deswegen so heißen."