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Otto-Hahn-Medaille für Rafael Lazo Perez

17.06.2020
Rafael Laso Pérez (links) und Gunter Wegener (rechts) untersuchen den Stoffwechsel von Archaeen aus Tiefseesedimenten sowohl im Feld als auch im Labor. Foto: Tom Pingel
Rafael Laso Pérez (links) und Gunter Wegener untersuchen den Stoffwechsel von Archaeen aus Tiefseesedimenten sowohl im Feld als auch im Labor. Foto: Tom Pingel

Für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit über die Rolle der Archaea beim Abbau von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen erhält Dr. Rafael Laso Pérez die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.

Rafael Laso Pérez beschäftigte sich in seiner Dissertation mit einer Gruppe von Mikroben namens Archaeen. Archaeen unterscheiden sich von Bakterien und wurden lange Zeit nur wenig erforscht. Laso Pérez hat dazu beigetragen, ihre Rolle beim Abbau von Kohlenwasserstoffen in Tiefseesedimenten zu entschlüsseln. Er beschreibt Archaeen, die einen neuen Weg zum Abbau von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen gefunden haben, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist. Diejenigen, die diesen Mechanismus nutzen, finden sich in verschiedenen kohlenwasserstoffreichen Umgebungen, etwa Öl- und Gasaustritten und tiefen Lagerstätten. Dies deutet darauf hin, dass diese Organismen eine bisher unerforschte Rolle beim Abbau von Kohlenwasserstoffen spielen und eröffnet eine Menge aufregender zukünftiger Forschungsfragen.

Mit der Otto-Hahn-Medaille ehrt die Max-Planck-Gesellschaft ihre besten Doktorandinnen und Doktoranden. Besonders begabte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen so zu einer Hochschul- oder Forscherkarriere motiviert werden. „Ich fühle mich zutiefst geehrt, die Otto-Hahn-Medaille zu erhalten. Sie ermutigt mich, weiter zu lernen, zu forschen und neugierig auf die Welt zu bleiben“, so Laso Pérez. Die Tatsache, dass im Vergleich zu Bakterien so wenig über Archaeen bekannt ist, war eine seiner Hauptmotivationen während seiner Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie Bremen. „Ich liebe es, den Scheinwerfer auf unkonventionelle Stoffwechsel und Mikroorganismen zu richten.“ Inzwischen arbeitet Laso Pérez als Forscher am MARUM.

Die Fluoreszenzmikroskopie, eines der Spezialgebiete des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, hilft bei der Untersuchung dieser faszinierenden Organismen. Foto: Tom Pingel
Die Fluoreszenzmikroskopie, eines der Spezialgebiete des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, hilft bei der Untersuchung dieser faszinierenden Organismen. Foto: Tom Pingel