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Mittwoch, 26. August – Der Himmel über den Torngats

Der Tag des Abschieds ist gekommen. Zwar waren wir nur wenige Tage hier, doch die Landschaft und die Menschen im Base Camp sind uns bereits ans Herz gewachsen. Wir werden mit der Gewissheit abreisen, hier einzigartige und unvergessliche Momente erlebt zu haben.

Doch dann kommt alles ganz anders. Aus dem Abschied wird nichts. Wieder einmal müssen wir lernen, dass die Launen des Wetters hier mehr zählen als alle guten Pläne. Wegen dichten Nebels weiter südlich können die Twin Otter, die uns in Saglek abholen sollen, nicht in Goose Bay starten. „Weather hold“ heißt es lapidar auf der Infotafel im Base Camp. Also warten und auf besseres Wetter hoffen. Ob wir wie geplant noch die Fähre erreichen, die uns von Nain 200 Kilometer südlich von hier nach Goose Bay bringen soll, steht in den Sternen.

Wir vertreiben uns die Zeit mit einem kleinen Ausflug an den felsigen Strand von St. John’s Harbour, unmittelbar nördlich des Base Camps und suchen nach Miesmuscheln. Eric, der Koch, und sein patentes Küchenteam werden sie für uns als Mittagessen zubereiteten.

Um 16:00 Uhr dann die ernüchternde Nachricht: Flug gestrichen. Die Fähre hat Nain ohne uns verlassen. Wir nutzen den restlichen Tag, um an unseren Reisereports zu arbeiten, in denen wir unsere Erfahrungen in Sachen Geologie, Glaziologie, Geomorphologie, Fauna, Flora, Wetter und Klima zusammenfassen. Bei einem informellen Meeting abends präsentieren wir erste Versionen der Berichte.

Wie zur Belohnung und um uns für die Wartezeit zu entschädigen, zeigt sich der nächtliche Himmel über den Torngat Mountains von seiner schönsten Seite: Über den südöstlichen Hügeln und zwischen den Wolkenlücken über uns tanzen majestätische Polarlichter.

Vasco Müller

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Polarlichter

Schlechte Nachrichten.

Miesmuscheln sammeln am Strand.