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Energieaustausch im Ozean unter der Lupe

24.02.2022
Expedition mit Forschungsschiff METEOR startet / Team berichtet in einem Logbuch von Bord
Expedition mit der METEOR startet in Montevideo mit Kurs auf den Südostatlantik. Foto: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; M. Chouksey
Expedition mit der METEOR startet in Montevideo mit Kurs auf den Südostatlantik. Foto: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; M. Chouksey

Klimamodelle basieren auf einer Fülle von Prozessen. Um Klimamodelle zu verbessern, ist es notwendig, diese Prozesse besser zu verstehen. Die dafür nötige Datengrundlage wird durch gezielte Beobachtungen geschaffen. Zu solchen Prozessen gehört zum Beispiel die Ozeanzirkulation: Sie steht im Fokus der Expedition SONETT (Synoptic Observations — a Nested approach to study Energy Transfer & Turbulence in the ocean) mit dem Forschungsschiff METEOR, die jetzt gestartet ist.

Die Expedition führt ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Montevideo (Uruguay) in das Arbeitsgebiet im Südostatlantik. In dieser Region können sie viele der Prozesse beobachten, die sich auf die Energieflüsse im Ozean und den Austausch des Ozeans mit der Atmosphäre auswirken. Dies sind Kernthemen in der zweiten Phase des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs TRR 181 „Energietransfers in der Atmosphäre und im Ozean“, der an der Universität Hamburg und der Universität Bremen koordiniert wird. Forschende untersuchen in verschiedenen Teilprojekten, wie Energie zwischen großskaliger Zirkulation über Wirbel und Wellen bis hin zu lokaler Turbulenz im Ozean und in der Atmosphäre übertragen wird.

Südöstlich des Walvis-Rückens im östlichen Südatlantik treffen die so genannten Agulhas-Wirbel, die an der Südspitze Afrikas gebildet werden und durch den Atlantik nach Norden wandern, auf interne Gezeiten, die am Rücken erzeugt werden. Dieses Zusammentreffen beeinflusst die Wirbel, die Ausbreitung der internen Gezeitenwellen, die Vermischung verschiedener Wassermassen, und damit die Verteilung von Energie im Ozean.

„Ziel unserer Expedition ist es, besser zu verstehen, wie die Energie im Ozean zwischen verschiedenen Skalen, von den Millimetern der Turbulenz bis hin zu den hunderten von Kilometern der Wirbel, übertragen wird“, sagt Fahrtleiterin Dr. Maren Walter vom MARUM und dem Institut für Umweltphysik der Universität Bremen.

Beteiligt sind Forschende des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, der Universität Bremen, der Universität Hamburg, des Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und des Helmholtz-Zentrums Hereon.

 

Kontakt:

Dr. Maren Walter
Institut für Umweltphysik
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
E-Mail: [Bitte aktivieren Sie Javascript]

 

Das MARUM gewinnt grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Rolle des Ozeans und des Meeresbodens im gesamten Erdsystem. Die Dynamik des Ozeans und des Meeresbodens prägen durch Wechselwirkungen von geologischen, physikalischen, biologischen und chemischen Prozessen maßgeblich das gesamte Erdsystem. Dadurch werden das Klima sowie der globale Kohlenstoffkreislauf beeinflusst und es entstehen einzigartige biologische Systeme. Das MARUM steht für grundlagenorientierte und ergebnisoffene Forschung in Verantwortung vor der Gesellschaft, zum Wohl der Meeresumwelt und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es veröffentlicht seine qualitätsgeprüften, wissenschaftlichen Daten und macht diese frei zugänglich. Das MARUM informiert die Öffentlichkeit über neue Erkenntnisse der Meeresumwelt, und stellt im Dialog mit der Gesellschaft Handlungswissen bereit. Kooperationen des MARUM mit Unternehmen und Industriepartnern erfolgen unter Wahrung seines Ziels zum Schutz der Meeresumwelt.