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Logbuch POSEIDON 451

Am 24. April startete das Forschungsschiff POSEIDON zu einer Ausbildungsfahrt für Doktoranden. Sie sollen die Grundlagen für das Arbeiten an Bord eines Forschungsschiffs erlernen: wie man die Orte aussucht, an denen man Proben nehmen möchte, wie man die Geräte zur Probennahme benutzt, was man dann mit den verschiedenen Proben macht und wie man alles richtig beschreibt und dokumentiert.

Die Fahrt begann am 24. April in Portimao und endet am 1. Mai in Lissabon. Das Untersuchungsgebiet der Expedition liegt im spanischen Teil des Golf von Cádiz. Hier sollen Strukturen am Meeresboden untersucht werden, die von Kaltwasserkorallen besiedelt sind.

Jeden Tag werden die Doktoranden in diesem Logbuch vom Arbeiten und leben an Bord des Forschungsschiffs berichten.

Haben Sie Fragen an die Wissenschaftler an Bord des Forschungsschiffs? Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail:

Klasse 1b zu Besuch am MARUM

Am 7. Mai waren die Kinder der Klasse 1b zu Besuch am MARUM, um sich ihre Becher bei Gerhard abzuholen und sich das MARUM anzusehen.
Christian Seiter erklärt den Schülern das Meeresboden-Bohrgerät MARUM-MeBo.
Christian Reuter erklärt den Schülern den Tauchroboter MARUM-QUEST.

Auf Expedition per Internet immer mit dabei: Die Klasse 1b

Die Schüler der Klasse 1b mit Gerhard

Über dieses Logbuch verfolgen auch die Schüler der Klasse 1b der Grundschule am Baumschulenweg in Bremen die Expedition. Sie stehen in Kontakt mit den Nachwuchswissenschaftlern an Bord und können ihnen Fragen stellen. Sie steuern sogar ein eigenes Experiment zur Expedition bei.

Becherexperiment der Klasse 1b

Diese Styroporbecher haben die Kinder aus der Klasse 1b angemalt.

Beim Klassenfest der 1b wurden auch die Eltern gefragt, was sie vermuten, was beim Experiment mit den Bechern passieren wird. Hier sind die originellsten Vermutungen, über die die Kinder der 1b richtig gelacht haben:
  • „Der Becher schaut mit großen Augen die bunten Fische und vielen Algen an und denkt: „Hier will ich bleiben!“ und wird ganz platt -, wie ein Plattfisch“
  • „Nemo zieht ein“
  • „Der Gerhard wird schon dafür sorgen, dass alle Becher heil zurück kommen“
  • Der Favorit: „Der Becher wird grün-weiß und Werder steigt doch nicht ab. (Weil er zur Kugel wird, am letzten Spieltag auf das Fußballfeld geworfen wird, der gegnerische Torwart ausrutscht – Tor für Werder!)“

Die Schüler der Klasse 1b haben ein eigenes Experiment zur Expedition beigesteuert: Sie wollen wissen, was mit einem Styroporbecher in der Tiefsee passiert. Dazu haben sie die Becher angemalt und Gerhard hat sie mit an Bord genommen.
Die Becher kamen in ein Netz und das Netz wurde am Gerät bzw. am Kabel festgemacht. So tauchten die Becher mehrere hundert Meter tief und kamen dann wieder an Bord.

Und das ist passiert:

Gerhard mit den Bechern vor dem Tauchgang ...

Nach ihrem Tauchgang sehen die Becher ein bisschen krumm und schief aus und sie sind viel kleiner! Sie sind geschrumpft! Aber wieso?

... und danach

Dienstag, 30. April

Heute ist unser letzter Tag an Bord der Poseidon. Vormittags haben wir das Labor aufgeräumt und geputzt. Nach dem Mittagessen hatten wir dann ein wenig Freizeit, in der wir an Deck in der Sonne liegen konnten. Die Klasse 1b hat uns eine Flaschenpost mitgegeben. Wir haben noch eine Nachricht von unserer Wissenschafts-Crew mit in die Flasche getan, sie mit Klebeband versiegelt, damit kein Wasser hinein gelangt, und dann hat Gerhard sie in den Atlantik geworfen. Hoffentlich kommt sie in einem fernen Land an. Vielleicht bekommen wir ja irgendwann eine Nachricht!

Gerhard überprüft noch einmal, ob die Flaschenpost auch wasserdicht ist, ...

... bevor er sie ins Meer wirft.

Das Labor ist schon aufgeräumt und geputzt: Zeit für eine Pause an Deck!

Die Nachricht der 1b in der Flaschenpost
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wenn man bei uns aus der Labortür schaut, verschwindet der Horizont einmal unten und einmal oben. Es schaukelt also ganz ordentlich. Wenn man am Bug des Schiffes steht, fühlt man sich fast schwerelos, wenn es wieder nach unten geht. Ein bisschen, wie Achterbahn fahren. Einige von uns sind sogar zum Abschluss noch einmal seekrank geworden. Aber Gott sei Dank hat sich das nicht für sehr lange gehalten. Wir haben wieder viele Delfine gesehen. Sie sind vor dem Schiff her geschwommen und aus dem Wasser gesprungen. Die hatten bestimmt eine Menge Spaß.

Blick aus der Labortür: Mal sieht man den Horizont, ...

... mal sieht man ihn nicht.

Heute Abend wird Hiske noch einen Vortrag über Korallen halten. Wir sind schon sehr gespannt, denn bis jetzt haben wir ja nur praktisch gearbeitet. Aber ein paar Namen und Informationen über die Tiere haben wir natürlich auch schon beim Bestimmen aufgeschnappt. Morgen früh um 9 Uhr kommt ein Lotse zu uns an Bord und führt uns sicher in den Hafen von Lissabon. Dort müssen noch alle Kisten und Materialien in einem großen Container verstaut werden, der dann mit einem großen Containerschiff nach Deutschland gebracht wird.
Uns allen hat die Trainingsfahrt sehr gut gefallen! Wir haben gelernt, was es heißt, auf einem Schiff zu leben und zu arbeiten und das bei dem ständigen Schaukeln. Wir sind sehr dankbar, dass der Koch uns immer mit so guten Mahlzeiten versorgt und uns auch mal eine Extrawurst zubereitet hat. Der Steward hat uns unsere Wünsche von den Augen abgelesen, an so einen Service kann man sich gut gewöhnen. Auch die Mannschaft hat uns stets tatkräftig unterstützt und wir freuen uns, dass sie uns immer bei der Beprobung und anderen Arbeiten geholfen haben. DANKE!

Liebe Grüße,
Sanja

 

Nankes Fragen

Lieber Nanke, wir freuen uns sehr über deine Fragen. Gerade sind wir auf dem Weg in den Hafen von Lissabon. Dort werden wir morgen alle unsere Geräte und Proben in einen großen Container tragen, der dann alles für uns nach Hause in Bremen bringen wird.
Nanke, 7 Jahre, aus Freiburg fragt:
Wie groß ist das Schiff?
Die Poseidon ist 60,7 Meter lang und 11,4 Meter breit.
Wer steuert das Schiff?
Heute steuert das Schiff unser Kapitän Matthias.
Leben die Korallen auf den Fotos?
Nein, lebende Korallen haben wir nicht gefunden. Es handelt sich bei unseren Korallen um Fossilien. Das bedeutet, dass sie schon vor sehr langer Zeit gestorben sind und nur noch ihre Überreste am Meeresboden zu finden sind. Wir vermuten, dass sie vor etwa 11000 Jahren gelebt haben.
Was sieht man in dem Eimer mit dem Sieb?
In dem Eimer kannst du ganz viele von diesen fossilen Korallen sehen.
Warum haben alle Helme auf?
Da man sich auf dem Schiff an vielen Stellen leicht verletzen kann, haben wir zur Sicherheit Helme auf. Vor allem herrscht Helmpflicht, wenn ein Gerät mit dem Kran in das Wasser gelassen wird. Denn bei starkem Seegang kann das Gerät leicht ins Schwingen kommen und ist schwer zu kontrollieren.
Wisst ihr jetzt, was das für ein glibber-Wurm ist?
Nein, leider können wir immer noch nicht sagen, was das ist. Wir beraten uns gerade mit anderen Forschern und hoffen, euch bald eine Antwort geben zu können.
Liebe Grüße von der Poseidon,

Hiske und Gerhard

Montag, 29. April

Heute ist Montag und leider bereits der letzte Tag, an dem wir unsere Geräte einsetzen und Proben vom Meeresboden nehmen können. Heute Abend werden wir uns auf den Weg nach Lissabon machen, morgen werden wir unsere Ausrüstung einpacken und die Labore sauber machen, und am Mittwochnachmittag fliegen wir zurück nach Bremen. In der Nacht zuvor hatten wir ein Gewitter und der Wind hatte wieder leicht zugenommen, aber glücklicherweise war das Wetter heute Morgen so gut bzw. die See so ruhig, dass wir gleich nach dem Frühstück damit anfangen konnten, die Geräte auszusetzen.

Alle freuen sich über den erfolgreichen Kern.

Marlene schneidet den Sedimentkern in 1 Meter lange Stücke.

Heute war dann auch endlich mal wieder die Gelegenheit, das Schwerelot einzusetzen. Das besteht aus einem Gewichtssatz, der über 1 Tonne wiegt und an dem ein 6 Meter langes Stahlrohr befestigt ist. An einem Windenseil wird das Schwerelot mit einer Geschwindigkeit von ca. einem Meter pro Sekunde zum Meeresboden gefiert, wo es sich dann durch sein Eigengewicht tief in das Sediment eindrückt. Dann zieht man das Rohr, in dem sich jetzt das Meeresbodensediment befindet, mit der Winde wieder raus und bringt es zurück an Deck. Gott sei Dank haben wir heute keine "Banane" gefahren, das bedeutet, dass Stahlrohr ist nicht abgeknickt, weil es auf einen harten, steinigen Untergrund getroffen ist. Korallen haben wir heute auch noch gefunden. Zwar nicht so viel wie erhofft, aber besser als gar nichts.

Ein Eimer voller Kaltwasserkorallen, die mit dem Backengreifer in einer Wassertiefe von 480 Metern gesammelt wurden.

Unser Bootsmann Frank sorgt dafür, ...

... dass das Schwerelot wieder sicher zurück an Deck kommt.

Simon reinigt das Stahlrohr von außen.

Einige Delphine (oder Wale?) haben uns heute eine zeitlang begleitet.

Die ganzen Proben, die wir während der Expedition gesammelt haben, hätten wir natürlich niemals ohne die Hilfe der gesamten Mannschaft der FS POSEIDON bekommen können. Wir möchten uns daher ganz herzlich für deren Unterstützung bedanken, vor allem beim Kapitän Matthias Günther (der ist der Chef des gesamten Schiffes), dem Bootsmann Frank Schrage (der ist der Chef auf dem Arbeitsdecks) und Kurre Kröger (der ist der Chef im Maschinenraum).

Ach ja, Delphine haben wir heute auch noch gesehen!! Oder Wale? Wir sind nicht ganz sicher, schaut selber (Foto links)!

Viele Grüße,
Claudia

Fragen der 1b vom 29. April

Phillip, Zoé, Eda, Miro, Aliyah, Henrik, Emilia, Yusuf, Maria, Isabelle W. und Ben möchten Gerhard über die Abschiedsfeier der 1b am letzten Freitag berichten:
Leider ist Maxim weg gegangen. Wir haben Maxims Abschied gefeiert und wir haben in einem Kreis gesessen und „Viel Glück und viel Segen“ gesungen. Dann haben wir Maxim ein Buch mit unseren Fotos geschenkt.

Für Till war das besonders schwer. Er berichtet Gerhard: "Ich bin Maxims bester Freund. Er ist gegangen."

Ole und Marlon möchten Gerhard etwas über unseren Arbeitsnachmittag am Freitag erzählen.
Ole schreibt: "Wir haben im Bauerngarten Kartoffeln eingepflanzt."
Marlon schreibt: "Am Freitag wurde unser Vorraum in leuchtendem Orange gestrichen. Oles Eltern haben sogar Schuhregale gebaut."

Jette, Tim, Henri und Emil möchten Gerhard über die schlimme Situation von Werder-Bremen berichten, besonders aber von dem letzten Spiel am Samstag gegen Leverkusen:
Jette schreibt: "Wir haben gegen Leverkusen verloren."
Tim schreibt: "Leverkusen hat gegen Bremen 1:0 gewonnen. Ich finde es mit Thomas Schaaf nicht gut."
Henri schreibt: "Werder hat gerade eine große Krise. Werder ist auf dem 14.Platz."
Emil schreibt: "Ich fand das doof, dass Werder verloren hat. Ich finde das doof, dass Werder auf dem 14.Platz ist."

Emma Melek, Emily und Smilla möchten noch einen Nachtrag zu unserem Klassenfest am letzten Dienstag leisten.
Emma Melek schreibt: "Gerhard, wir hatten ein Klassenfest und wir Kinder durften Kuchen verkaufen und Plätzchen."
Emily schreibt: "Wir haben mehr als 100 Euro verdient beim Klassenfest."
Smilla schreibt: "Ich habe Kuchen verkauft beim Klassenfest."
Fragen der 1b vom 29. April
Jette, Tim, Ole, Phillip, Yusuf, Henrik und Ben fragen: Lieber Gerhard, geht es Dir gut? Ist Dir schon schlecht? Bist Du seekrank?
Ja, mir geht es sehr gut. Es ist wirklich toll auf der Poseidon. Nein, zum Glück bin ich noch immer nicht seekrank geworden. Auch meiner Kollegin geht es deutlich besser. Nur manchmal hat sie noch Kopfweh.
Tim, Henri, Smilla, Eda, Miro, Emilia und Till fragen: Wie ist das Wetter und wie warm ist es?
Es war heute sehr windig, regnerisch und deutlich kälter als die Tage zuvor (12°C). Man könnte schon fast sagen: Bremer Wetter. Aufgrund der hohen Wellen schaukelte die Poseidon sehr stark. Wir mussten deshalb doppelt vorsichtig sein, wenn wir auf dem Deck gearbeitet haben oder Treppen hinabgestiegen sind. Selbst das Duschen wird zur richtigen Herausforderung, wenn das ganze Schiff schaukelt. Da muss man richtig aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Zum Arbeiten habe ich mir extra zwei dicke Pullover, eine Jacke und sogar eine Mütze angezogen, denn der Wind bläst die ganze Zeit.
Marlon fragt: Ist das Tier, das ihr gefunden habt, ein Wasser-Kokon? Habt ihr herausgefunden, wie das Tier heißt?
Nein, leider kann ich Euch noch nicht sagen was das für ein Tier ist. Wir haben auch schon Fotos an andere Wissenschaftler geschickt. Auch Sie könnten uns leider noch nicht genau sagen, was es ist. Eventuell ist es eine Seegurke, die sind verwandt mit Seeigeln und Seesternen. Wie auch immer, ich bin mal gespannt. Aber ich werde euch sofort berichten, wenn wir es genau wissen.
Phillip fragt: Gerhard, wo schläfst Du?
Ich schlafe in einem Hochbett. Aufgrund des schweren Seegangs muss man richtig aufpassen, dass man im Schlaf nicht einfach aus dem Bett fliegt, wie Ihr euch sicher vorstellen könnt.
Emil fragt: Hast Du nochmal Delfine gesehen?
Ja, heute haben wir noch einmal Delfine gesehen. Zuerst habe ich nur eine Rückenflosse gesehen und etwas später war es ein ganzer Delfinschwarm. Ich habe ganze 13 Delfine gezählt. Nur leider haben Sie keine Kunststücke vorgeführt.
Henri fragt: Was gibt es zu essen?
Zum Essen gab es heute Mittag Kartoffeln, Sauerkraut und Schweinebraten und zum Nachtisch Melone. Zum Abendessen hatte ich Nudeln mit Käsesoße. Der Koch meint es immer sehr gut mit uns. Alle können immer so viel essen, wie Sie wollen. Zum Beispiel hat einer meiner Kollegen heute sogar 3 riesige Teller Nudeln bekommen.
Henri und Aliyah fragen: Wie heißt der Kapitän?
Der Kapitän heißt Matthias, wird aber Mattes genannt. Er ist sehr nett und steuert die Poseidon, wie ich finde, sehr gut.
Maria fragt: Gerhard, hast Du eine Flaschenpost bekommen?
Emily, Zoé und Isabelle wollen wissen, was mit ihrer Flaschenpost und den Bechern passiert ist.
Nein, leider habe ich keine Flaschenpost bekommen. Aber Eure Flaschenpost werde ich morgen ins Wasser lassen. Eure Becher haben wir schon am Samstag mit einem langen Seil zum Meeresboden (660 Meter) hinabgelassen.
Emma Melek fragt: Lieber Gerhard, wann kommst Du zurück?
Ich komme Mittwoch wieder in Bremen an. Ab morgen fährt die Poseidon Richtung Lissabon. Von dort aus werde ich dann über Frankfurt zurück nach Bremen fliegen.
Das ist wirklich sehr traurig, dass Maxim weggezogen ist. Aber ich finde es ganz toll, wie Ihr ihn verabschiedet habt.

Das ist ja wirklich toll: über 100 Euro! Vielleicht sollte ich auch auf der Poseidon Kuchen verkaufen, um mir etwas dazu zu verdienen. Ich hoffe mal, dass sich Eure Kartoffeln auch so gut verkaufen oder esst Ihr sie alle selbst? Das ist wirklich schlimm mit Werder Bremen, wir sind hier auch alle ganz betroffen.

Ich bin gespannt auf Eure weiteren Fragen. Ansonsten sehen wir uns ja bald im MARUM.

Viele Grüße von der Poseidon,

Euer Gerhard

Sonntag, 28. April

Heute weht 'ne steife Brise. Das Schiff schaukelt ein wenig mehr als sonst, und der 10 Uhr Kaffee wollte kaum in der Tasse bleiben. Die Beprobung läuft glücklicherweise trotzdem weiter wie gehabt. Im Moment beproben wir das sogenannte „Anastasia Kliff“ und hoffen wieder auf viele Korallen. Einen Gast hatten wir heute auch schon. Eine weiße Brieftaube, die bei uns an Deck Unterschlupf gesucht hat.

Das Nasslabor auf der Poseidon, unser Hauptarbeitsplatz neben dem Deck (von links: Marlene, Hiske, Sanja).

Mittags hat uns unser Schiffskoch eine super leckere Ente mit Blaukraut und Kartoffeln serviert. Und da uns das Essen so sehr an Weihnachten erinnert hat, haben wir passend dazu auch gleich noch Weihnachtslieder angestimmt.

Müde Studentin beim kurzen Schläfchen im Labor.

Auch am Sonntag zu arbeiten, fiel am Anfang des Tages natürlich ein bisschen schwer. Doch das gute Essen, Sonnenschein und eine entspannte Atmosphäre heitern die Stimmung auf und erleichtern die Arbeit ungemein. Die Tatsache, dass unsere Reise bald zu Ende geht, macht allerdings schon ein bisschen traurig. Den Sonnenschein und das beruhigende Schaukeln des Schiffes am Mittwoch wieder zu verlassen, wird uns schwer fallen.

Viele Grüße,
Marlene

Schiffsmechaniker Benjamin und MARUM-Techniker Simon sind für das Aussetzen des Backengreifers eingeteilt.

Proben beschreiben und schlämmen, den ganzen Tag lang…

Samstag, 27. April

Zunächst müssen wir noch etwas von gestern berichten. Wir haben wurmartiges und glibberiges Tier in einer Probe gefunden, das eine Art "Rüssel" hat und einen sackförmigen und durchsichtigen Körper besitzt, der mit kleinen gräulichen Körnern gefüllt ist. Niemand wusste genau, was für ein "Wurm" das war, oder ob es überhaupt ein Wurm ist. Claudia hat ein Foto gemacht (siehe Foto rechts) und an einen Kollegen geschickt. Jetzt warten wir gespannt auf seine Antwort.

Von links nach rechts: Cinja, Sanja und Will haben (meistens) Spaß beim Sieben.

Zum Ende des Tages haben wir dann noch eine besondere Entdeckung gemacht: Eine portugiesische Galeere (Quallenart) segelte an uns vorbei! Diese sind wunderschön, aber auch besonders schmerzhaft, wenn man ihnen zu nahe kommt. Außerdem haben wir gestern ganz schön lange gearbeitet, bis endlich die letzte Probe gesiebt war. Deswegen waren wir heute Morgen auch ziemlich müde. Und das Schlimmste ist: es war den ganzen Morgen bedeckt und es nieselte ein bisschen… Aber eigentlich ist das auch von Vorteil, denn einige hatten sich am Vortag ordentlich den Nacken verbrannt. Ansonsten waren wir heute wirklich seeehr produktiv und haben doppelt so viele Proben entnommen wie an den Tagen davor. Leider waren in einer Probe viele super-kleine Schwammnadeln, welche sehr pieken und so ähnlich wie Kaktusstacheln überall in den Fingern stecken.

Pause muss natürlich auch mal gemacht werden.

Zum Abendessen gab es heute total leckeres Kartoffelgratin – das Lieblingsessen von Cinja :). Nun wartet noch die letzte Probe darauf, gesiebt zu werden…aber zum Glück ist das Wetter wieder schön!

Viele Grüße,
Cinja

Wer kennt dieses wurmartige Tier?

Freitag, 26. April

Die Arbeiten am zweiten Tag unserer Ausfahrt begannen um 8.30 Uhr erneut mit der Beprobung des Meeresbodens mit dem Van-Veen-Backengreifer. Bei der Beprobung an unserer ersten Station konnten wir viele lebende als auch tote Organismen finden, dazu gehörten beispielsweise Korallen, Seelilien und Muscheln. Anschließend wurde das Probenmaterial gesiebt, verpackt und beschriftet. Zwei von den insgesamt fünf Beprobungsversuchen mit dem Backengreifer waren leider nicht erfolgreich und mussten wiederholt werden, da das Gerät nicht ausgelöst hatte. Dies hat uns verdeutlicht, dass das Arbeiten auf See nicht immer von Erfolg gekrönt ist.

Maryam hat eine Seelilie auf der Sedimentoberfläche entdeckt.

Nach dem Mittagessen haben wir zum ersten Mal auf dieser Reise den Kastengreifer eingesetzt. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 17°C konnten wir erstmalig alle Arbeitsschritte zur Beschreibung und Beprobung einer Kastengreiferprobe - die wir vorher nur in der Theorie durchgespielt haben - durchführen. So wurden z.B. alle Organismen, die wir in den Sedimenten finden konnten, beschrieben. Besonders spannend war es, unterschiedliche Lagen in den Sedimentproben zu entdecken. Wir beschrieben das Sediment nach Färbung und Korngröße. Anschließend wurde das gesamte Sediment gesiebt, was uns bis spät in den Abend hinein beschäftigte.

Claudia zeigt den Studenten, wie man die Sedimente einer Kastengreiferprobe beschreibt.

Insgesamt war es ein sehr anstrengender und langer Tag, aber es war auch spannend, neue Methoden der Sedimentanalyse kennen zu lernen. Jetzt haben wir unseren Arbeitstag erfolgreich abgeschlossen und sind schon gespannt auf morgen.

Viele Grüße,
Gerhard

Der erste Kastengreifer wird an Deck geholt.

Unsere erste Kastengreiferprobe: es sind deutlich zwei Lagen zu erkennen.

Marlene und Sanja öffnen die Vorderseite des Kastengreifers.

Donnerstag, 25. April

Die vergangene Nacht war etwas schaukelig. Zunächst sind wir noch ein bisschen an der Küste Portugals Richtung Osten gefahren. Dabei haben uns unglaublich viele Möwen begleitet, vielleicht weil sie dachten, dass wir ein Fischkutter wären. Wir haben sogar unsere ersten Delfine gesehen, die auf unserer Bugwelle mitgeschwommen sind. Heute Morgen mussten wir dann früh aufstehen, aber daran werden wir uns wohl gewöhnen. Das Frühstück war sehr gut und es gab auf Wunsch sogar Pfannkuchen mit Apfelmus. Während der Nacht waren wir schon auf unserer Station angekommen, und so konnten wir direkt mit unserer ersten Probenahme mit dem Van Veen-Greifer beginnen. Mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1 Meter pro Sekunde wird dieser Greifer zum Meeresboden gelassen. Bei einer Wassertiefe von 500 Metern dauert es knapp 20 Minuten, bis die erste Probe wieder an Bord landet. Gespannt schauten wir zu, wie das Kabel abgelassen und wieder eingeholt wurde, und nachdem das erste bisschen Meeresboden sicher in einer großen Wanne abgeladen war, zeigte uns Claudia, wie man so eine Sedimentprobe beschreibt. Dabei fanden wir allerhand lebende Organismen, wie kleine Krebse, Seesterne und Würmer, aber auch viele tote Korallenteile, Muschelschalen und Steine.

Die Studenten bei der gemeinsamen Beschreibung einer Backengreiferprobe

Danach wurde die Probe gesiebt, dies kann je nach Menge der Probe eine ganze Weile dauern. Während des Tages haben wir an 5 verschiedenen Stellen diese Probenahme durchgeführt, einmal haben wir dabei einen fast leeren Greifer nach oben geholt. Wahrscheinlich waren am Meeresboden nur Steine und deshalb haben wir kein Sediment gefunden.

Will und Gerhard beim Schlämmen/Sieben einer Backengreiferprobe

Jetzt, am Ende des Tages, sind alle Materialien, Kisten, Eimer und Proben wieder sicher im Labor festgezurrt und verstaut. Gerade haben wir sehr lecker zu Abend gegessen und nun können wir noch ein bisschen in der Sonne sitzen und uns ausruhen.

Viele Grüße,
Sanja

Cinja macht Fotos von den Organismen einer Backengreiferprobe.

Gerhard bestimmt die Farbe einer Sedimentprobe mit einer Munsell Farbtafel.

Fragen und Kommentare aus der 1b vom 25. April

Aliyah schreibt: "Danke, lieber Gerhard, für die Fotos, die Du geschickt hast und für die Nachrichten, die Du beantwortet hast."

Am 23. April hat die 1b zusammen mit allen Kindern, Eltern und sogar ein paar Großeltern ein Fest gefeiert, weil „unsere“ Expedition nun startet. Wir haben Arbeitsergebnisse ausgestellt, den Eltern die Poseidon und unser Vorhaben vorgestellt.
Zu diesem Fest möchten Miro und Maria Gerhard etwas erzählen: "Lieber Gerhard, wir haben was vorgeführt beim Klassenfest. Wir haben Kuchen gegessen. Und wir haben Kuchen verkauft. Wir hatten noch ne Pause."

Gerhard schreibt:

Liebe 1B,

ich finde es ganz toll, dass Ihr sogar ein Expeditionsfest gefeiert habt. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Euren Familien die Ausstellung super gut gefallen hat und, dass Ihr eine ganze Menge Geld für Eure Klassenkasse mit dem Kuchenverkauf eingenommen habt.
Was habt Ihr denn genau vorgeführt und musstet Ihr lange proben?

Mir gefällt es sehr gut hier und bis jetzt läuft alles bestens. Heute ist mein zweiter Tag auf dem Schiff. Den ganzen Tag über hatten wir hier richtig schönes Wetter. Als ich heute auf das Thermometer gesehen habe waren es genau 22°C. Gegen Mittag konnte ich dann auch ohne Probleme in kurzen Sachen arbeiten.
Zoé hat heute die Fragen der Kinder gesammelt und aufgeschrieben:
Eda möchte wissen: Gerhard, Du hast uns gesagt, was Du am Mittag und am Abend isst. Was isst Du morgens?
Heute Morgen habe ich einen Joghurt gegessen und dazu noch eine Banane. Aber das bedeutet nicht, dass es hier zum Frühstück nur Joghurt und Bananen gibt. Zum Frühstück hätte man sich auch Müsli, Brot, Käse, Nutella, Wurst und sogar Eier und Pfannkuchen nehmen können. Heute Mittag gab es nach einer Bohnensuppe als Hauptgericht Rosenkohl, Pilze und Putenfleisch. Zum Nachtisch hätte man sich noch Eis bestellen können. Das habe ich aber mal ausgelassen.
Elias fragt: Gibt es in Deinem Meer auch Zitteraale?
Klar gibt es im Meer auch Zitterale. Ich hoffe mal, dass ich denen nicht zu nahe komme, ansonsten bekomme ich einen elektrischen Schlag.
Phillip fragt: Wo bist Du gerade?
Wir sind gerade mitten auf dem Ozean und um mich herum ist kein Land in Sicht und alles ist blau, nur Meer soweit das Auge reicht. Ich habe gerade mit unserem Kapitän gesprochen und er hat mir gesagt, dass es genau 75 Kilometer bis zur spanischen Küste sind.
Isabelle Witte fragt: Wer lenkt das Schiff?
Lenken bzw. das Schiff steuern das machen der erste und der zweite Offizier und natürlich der Kapitän. Der Kapitän ist sehr nett. Ich denke mal, dass ich in den kommenden Tagen auch zu ihm auf die Brücke darf, um ein Foto für Euch zu machen.
Till möchte wissen: Habt ihr Einzelzimmer?
Nein, ich habe kein Einzelzimmer. Ich teile mir das Zimmer (oder wie man auf einem Schiff sagt: die Kammer) mit einem Engländer namens Will. Er ist aber sehr nett und hat letzte Nacht nicht geschnarcht. Ich hoffe mal, dass das so bleibt.
Ben fragt: Habt ihr schon was Neues entdeckt?
Bis jetzt haben wir Korallen, Muscheln, Schnecken, Schwämme, Seeigel, Schlangensterne und glitschige Würmer mit ganz vielen Füßen vom Meeresboden gesammelt. Dafür haben wir einen Backengeifer benutzt. Dieser sieht aus wie eine kleine Baggerschaufel und wird an einem langen Seil vom Schiff aus ins Meer gelassen.
Bis zum nächsten Mal,

Euer Gerhard

Vor der Expedition...

Im Vorfeld waren die MARUM-Wissenschaftler Prof. Katrin Huhn und Gerhard Bartzke mit spannenden Geschichten aus der Meeresforschung und Experimenten zu Gast in der Klasse 1b. Gerhard ist einer der Doktoranden, die mit an Bord der POSEIDON sind.

Mittwoch, 24. April

Am Dienstagmorgen sind wir von Bremen nach Portugal geflogen und spät abends in Portimao angekommen. Wir haben eine Nacht in einem Hotel verbracht bevor wir am Mittwochmorgen zur FS Poseidon gebracht worden sind. Nachdem wir uns der Mannschaft vorgestellt und unsere Kammern bezogen haben, ging es sofort an die Arbeit. Die Labore wurden eingerichtet, die Geräte an Bord aufgebaut, erste Besprechungen durchgeführt und wir haben eine Sicherheitseinweisung bekommen, damit wir wissen, was wir in einem Notfall machen müssen. Um 18:00 Uhr sind wir aus dem Hafen in Portimao ausgelaufen und haben Kurs auf unser erstes Arbeitsgebiet im Golf von Cadiz genommen. Morgen früh werden wir, soweit das Wetter mitspielt, mit den ersten Beprobungen anfangen können. Damit ihr alle wisst, wer wir (das Wissenschaftlerteam der Poseidon-Reise P451-2) überhaupt sind, möchten wir uns kurz vorstellen.

Portimao

Die Teilnehmer der Poseidon-Expedition P451-2 im Hafen von Portimao (Portugal). Vordere Reihe von links nach rechts: Maryam Shahraki, Sanja Asendorf, Hiske Fink, Claudia Wienberg. Hintere Reihe von links nach rechts: Will Brocas, Gerhard Bartzke, Simon Mill, Marlene Baumer, Cinja Rittierott (Foto C. Rittierott).

Dr. Claudia Wienberg (Fahrtleiterin)

Mein Name ist Claudia und ich bin die Fahrtleiterin (oder auch Chefin) dieser Expedition. Ich arbeite seit 15 Jahren als Meeresgeologin und habe schon an über 15 Expeditionen mit deutschen und europäischen Forschungsschiffen teilgenommen. Fahrtleiter zu sein bedeutet, dass man viel Verantwortung trägt. Man macht die gesamte Planung für die Fahrtroute, für das Einsetzen der Geräte und die Beprobung. Außerdem ist man direkter Ansprechpartner für Probleme und Fragen, die vor, während und nach einer Expedition auftauchen können. Alles was an Bord passieren soll, muss ich vorher mit dem Kapitän und der Mannschaft absprechen aber auch mit allen Wissenschaftlern und Technikern, die an Bord sind.

Dr. Hiske Fink (Ko-Fahrtleiterin)

Ich bin Hiske und unterstütze unsere Fahrtleiterin Claudia auf dieser Fahrt. Meine Doktorarbeit habe ich am MARUM in Bremen geschrieben (über Kaltwasserkorallen) und arbeite jetzt dort als Postdoc. Ich bin Marine Geologin und habe schon an vielen Schiffsexpeditionen teilgenommen. Mit der FS Poseidon bin ich nun das erste Mal unterwegs und ich freue mich, meine Erfahrungen in Bezug auf das Leben und Arbeiten an Bord nun an junge WissenschaftlerInnen weitergeben zu können.

Simon Mill (Techniker)

Mein Name ist Simon und ich bin als Techniker mit auf dieser Expedition dabei. Ich studiere an der Universität Bremen Produktionstechnik, nachdem ich meine Ausbildung zum Mechatroniker abgeschlossen habe. Meine Aufgabe ist es, an Bord dafür zu sorgen, dass die Geräte, die wir einsetzen, zu jeder Zeit funktionieren.

Cinja Rittierott (spanische Beobachterin)

Mein Name ist Cinja und ich bin die spanische “Aufsichtsperson“ oder "Beobachterin" während dieser Expedition. Aber eigentlich komme ich aus Deutschland und studiere in Osnabrück. Das hört sich vielleicht etwas verrückt an, aber durch meine Arbeit für ein Forschungsteam des spanischen Instituts für Ozeanografie von Málaga (IEO) wurde ich als Begleitung für diese Forschungskampagne ausgewählt. Das Arbeitsgebiet, in dem die Sedimentproben genommen werden sollen, liegt in spanischen Gewässern. Deshalb haben auch die Schlammvulkane, die man dort findet, spanische Namen. Unser erstes Ziel wird der Schlammvulkan Pipoca sein, was im deutschen soviel bedeutet wie Popkorn. Für mich ist es die zweite Forschungskampagne und da ich genauso wie die anderen hier, Studentin bin, ist es für mich eine große Chance, mehr über die praktische Forschungsarbeit zu erfahren. Der Hauptteil meiner Arbeit wird die Dokumentation (Notizen und Fotos) der Proben sein.

Marlene Baumer

Mein Name ist Marlene. Ich studiere an der Universität in Bremen und arbeite am Forschungsinstitut MARUM in Bremen. Bevor ich nach Bremen kam, habe ich in München und in Bergen (Norwegen) studiert. Meine Chefin in Bremen ist Claudia, die hier auf dem Schiff die Forschungsreise leitet. Und die hat mich auch hier auf die Poseidon mitgenommen. An Bord der Poseidon hoffe ich alles über eine Forschungsfahrt und die Arbeit an Bord eines Forschungsschiffes zu lernen.

William (Will) Brocas

Ich bin 25 Jahre alt, komme aus Großbritannien und arbeite seit einem Jahr als Doktorand am MARUM in Bremen. Hier beschäftige ich mich vor allem mit dem Klima der Vergangenheit, der Paläoklimatologie. Ich versuche, Veränderungen des vergangenen Klimas anhand von fossilen Überbleibseln (z.B. Korallenskeletten) zu rekonstruieren. Ich interessiere mich außerdem sehr für die Meeresbiologie, also für alles, was heute im Meer lebt. Ich hoffe, dass ich durch das Wissen über das heutige und frühere Klima Vorhersagen für die Zukunft machen kann. Ich habe bereits an mehreren Expeditionen teilgenommen, die aber alle in die eher "kalte" Irische See geführt haben. Ich esse gerne Fisch und bin immer neugierig auf alles Unbekannte und Neue.

Sanja Asendorf

Mein Name ist Sanja, ich bin 27 Jahre alt und ich bin in Oyten aufgewachsen. Ich habe dort die Grundschule besucht - genau wie ihr jetzt - dann bin ich auf das Gymnasium gegangen und hinterher habe ich studiert. Ich habe in Oldenburg Marine Umweltwissenschaften studiert, dabei habe ich viel über das Meer und die Küsten der Erde gelernt. Einmal durfte ich sogar in die Antarktis fahren und Pinguine und Seerobben kennen lernen. Jetzt mache ich einen Doktor. Leider keinen, bei dem ich die Krankheiten von Menschen heile. Ich werde Doktor der Naturwissenschaften. Drei Jahre lang arbeite ich dafür an einem Forschungsinstitut, dem MARUM. Ich untersuche Meeressedimente. Das ist etwas ganz ähnliches wie das Watt an der Nordsee. Am Ende muss ich eine lange Arbeit schreiben und wenn ich diese Arbeit bestanden habe, bekomme ich einen lustigen Hut aufgesetzt. In meiner Freizeit jongliere ich gerne.

Gerhard Bartzke

Mein Name ist Gerhard. Ich bin Geowissenschaftler und arbeitete während meiner Doktorarbeit im Feld der numerischen Simulation von Sedimenttransportprozessen am MARUM, der Universität Bremen. Vor kurzem habe ich meine Doktorarbeit mit dem Titel „Miroskalige Sediment und Fluid Interaktionen“ eingereicht. Während meiner Doktorarbeit arbeitete ich im Forschungsbereich der dreidimensionalen nummerischen Modellierung um die physikalischen Parameter zu bestimmen, welche die initiale Kornbewegung als auch den daraus resultierenden Sedimenttransport kontrollieren. Zusätzlich habe ich Strömungskanalexperimente zur Validierung der Numerischen Modelle durchgeführt.

Maryam Shahraki

Mein Name ist Maryam. Ich bin Iranerin und habe Meeresökologie studiert. Vor zwei Jahren bin ich nach Bremen gekommen und arbeite seitdem als Doktorandin am "Zentrum für Marine Tropenökologie". Ich beschäftige mich mit Mangroven im Persischen Golf und deren Bedeutung für die verschiedenen Fischarten, die dort leben.

Fragen der Kinder der 1b vom 24. April an Gerhard

Liebe 1b,

vielen Dank für Eure sehr interessanten Fragen. Ich habe mich sofort darangemacht, um diese zu beantworten. Bei mir ist es jetzt genau 20.00 Uhr. Das bedeutet, dass es bei Euch in Deutschland 21.00 Uhr ist, da es zwischen Deutschland und Portugal genau eine Stunde Zeitverschiebung gibt.
Fragen der Kinder der 1b vom 24. April an Gerhard
Marlon, Emily, Maxim, Aliyah, Maria, Isabell, Henrik, Emilia und Henri fragen:
Wie geht es dir, Gerhard?
Mir geht es sehr gut.
Jette fragt: Wie ist das Wetter? Welche Kleidung kannst Du anziehen? Kannst Du T-Shirt und kurze Hosen anziehen oder lange Sachen?
Wir haben sehr schönes Wetter, genauer gesagt haben wir hier keine einzige Wolke und blauen Himmel. Derzeit hat es genau 17°C. Da es doch etwas windig ist, muss man aber einen Pullover anziehen.
Aliyah fragt: Lieber Gerhard, wie geht es Dir? Warst Du schon einmal krank?
Nein, zum Glück war ich noch nicht krank und hoffe, dass ich es auf meiner Reise auch nicht werde, denn wie Ihr Euch bestimmt vorstellen könnt, ist der Weg zum nächsten Arzt oder Krankenhaus nicht so einfach wie von Land aus.
Phillip, Miro und Till fragen: Bist du seekrank?
Nach nun fast 2 Stunden auf See bin ich noch nicht seekrank geworden. Aber es wackelt schon ganz schön. Leider ist eine meiner Kolleginnen schon seekrank geworden. Ihr geht es nicht so gut. Nun muss sie leider Reisetabletten nehmen, damit es ihr bald wieder besser geht. Aber ich war zum Glück noch nie seekrank. Das muss schrecklich sein.
Aliyah und Ole fragen: Was gibt es zu essen?
Da die Besatzung auf unserem Forschungsschiff auch aus Deutschland kommt, ist hauptsächlich deutsches Essen gefragt. Deshalb hat uns der Koch heute zum Mittagessen Kassler mit Sauerkraut und Kartoffeln gekocht. Zum Abendessen konnte man dann zum ganz normalen Abendbrot (Brot, Käse und Wurst…) noch auf Wunsch ein Nudelgericht dazu bestellen. Bis jetzt hat mir das Essen sehr gut geschmeckt und ich lasse mich mal überraschen, was es wohl noch geben wird.
Phillip schreibt: Warum seid ihr heute noch im Hafen? (haben wir um 12.00 Uhr über ship spotting entdeckt)
Ja das stimmt, wir waren heute bis 18:00 Uhr im Hafen. Wir mussten das Schiff noch beladen und das hat fast den ganzen Tag gedauert. Zum Beispiel mussten die Labore auf dem Schiff ausgerüstet werden. Zusätzlich mussten viele Forschungsgeräte ausgepackt und aufgebaut werden. Man macht solche Vorbereitungen am besten immer im Hafen, weil es einfach nicht so schaukelt wie jetzt auf offener See. Nachdem wir alles vorbereitet hatten, gab es noch ein spezielles Sicherheitstraining. Dabei wurde mir gezeigt, wie man eine Schwimmweste anlegt, wo sich Rettungsinseln befinden und wie man mit einem Feuerlöscher umgeht.
Emma Melek fragt: Gibt es Delfine bei euch?
Bis jetzt habe ich noch keine Delfine gesehen, nur ein paar große Möwen haben uns ein ganzes Stück begleitet.
Milan und Zoé fragen: Wann werden die Becher runter gelassen?
Eure Becher werden wir entweder morgen oder übermorgen von Bord lassen. Es kommt ganz drauf an, ob das Meer morgen ruhig genug ist, um unsere Gerätschafen von Bord zu lassen.
Bis zum nächsten Mal,

Euer Gerhard

Gerhard vor der Poseidon

Ein Kran bringt unsere Geräte an Bord.

Das ist mein Schlafplatz (Stockbett).

Hier gibt es Essen.