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Live mit MARUM-QUEST abtauchen

25.06.2018
Aus verschiedenen Kameraperspektiven konnten Interessierte den Tauchgang am Bildschirm mitverfolgen.
Aus verschiedenen Kameraperspektiven konnten Interessierte den Tauchgang am Bildschirm mitverfolgen.

Das Forschungsschiff SONNE ist aktuell rund 16.000 Kilometer von seinem Heimathafen entfernt. Im Südpazifik hat ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geologische und geochemische Prozesse sowie biologische Aktivitäten am Tonga-Inselbogen untersucht. Federführend an der Expedition beteiligt waren auch Forschende des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.  Zum ersten Mal wurde bei dieser Fahrt erfolgreich getestet, wie mit einer neu installierten C-Band-Anlage Kolleginnen und Kollegen an Land mit eingebunden werden können.

 

Meter für Meter tastet sich der ferngesteuerte Tauchroboter MARUM-QUEST über den Ozeanboden vor der Tonga-Inselgruppe. Das Forschungsteam will hier unter der Leitung von Prof. Karsten Haase (Universität Erlangen) den untermeerischen Vulkanismus untersuchen. Während die Piloten das MARUM-Quest steuern, verfolgen er und die Fahrtteilnehmerinnen und -teilnehmer den Tauchgang. Zum ersten Mal auf einem deutschen Forschungsschiff können auch ihre Kolleginnen und Kollegen in den Instituten zu Hause mit in die Tiefsee abtauchen.

Über einen Livestream sehen sie hochauflösend die Tiere, die sich am Schwarzen Raucher in etwa 1.500 Meter Tiefe tummeln, die hier ausströmenden Fluide und die geologischen Strukturen am Ozeanboden. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich via Audiokonferenz mit dem Team an Bord auszutauschen. Künftig, so sieht es das Konzept vor, können so also Forschende als Teammitglieder voll eingebunden werden, die nicht an der Expedition teilnehmen können. Neben dem Verfolgen von Tauchgängen der Tauchroboter kann die Liveübertragung auch bei autonomen Unterwasserfahrzeugen und für Meeresboden-Observatorien eingesetzt werden.

Ziel ist es nicht nur, auf Schiffsexpeditionen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Land via Bild und Ton einzubinden, sondern auch größere Datensätze zu übertragen. 

Voraussetzung für die so genannte Telepräsenz ist die Installation der C-Band-Anlage sowie eine Erhöhung der Breitbandübertragungsrate. Das Projekt „Telepräsenz in der deutschen Meeresforschung“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung“ finanziert.

Eine zweite Testphase ist für Dezember 2018 geplant.

 

Grundschülerinnen stellen Fragen bei Liveschalte

Drittklässlerinnen aus der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße in Bremen haben die erste Liveschalte am MARUM mitverfolgt - und sie konnten Fragen an die Forscher auf dem Forschungsschiff SONNE stellen. Foto: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
Drittklässlerinnen aus der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße in Bremen haben die erste Liveschalte am MARUM mitverfolgt - und sie konnten Fragen an die Forscher auf dem Forschungsschiff SONNE stellen. Foto: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

Was ist Unterwasservulkanismus? Wie ist das Leben auf einem Forschungsschiff? Gibt es auch in der Tiefsee Plastik? Drittklässlerinnen aus der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße in Bremen haben sich auf ihre Liveschalte zum Forschungsschiff SONNE vorbereitet. Wissenschaftler an Bord und im MARUM haben ihnen Fragen zu den wissenschaftlichen Themen der Fahrt und der Technik auf Forschungsschiffen beantwortet.