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DFG verlängert Graduiertenkolleg

21.12.2017
Die ArcTrain-Mitglieder haben beim Jahrestreffen des Graduiertenkollegs ihre Forschungsergebnisse vorgestellt. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
Die ArcTrain-Mitglieder haben beim Jahrestreffen des Graduiertenkollegs ihre Forschungsergebnisse vorgestellt. Foto: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert das am MARUM angesiedelte Graduiertenkolleg ArcTrain für weitere vier Jahre. Mit den 3,5 Millionen Euro, die die DFG nun für die Verlängerung dieses Kollegs beschlossen hat, werden bis 2022 zwölf Doktorandinnen und Doktoranden finanziert. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Kanada werden sie die Arktis vor Ort am Land und Meer erleben und erlernen. „Die Internationalität ist die besondere Stärke des Kollegs“, sagt Professor Michal Kucera, Sprecher von ArcTrain. „Durch Forschungsaufenthalte an Partneruniversitäten erlangen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler Zugang zur Expertise unserer kanadischen Partner und bauen ihre akademischen Netzwerke aus.“

Die Arktis ist im Wandel: Die Temperaturen steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, das Meereis nimmt ab, die Eismassen auf den Kontinenten schmelzen. Als Folge werden nicht nur Ablagerungsräume und Ökosysteme der Polarmeere verändert. Durch eine komplexe Verkettung physikalischer und chemischer Prozesse beeinflusst die Arktis auch weltweit das Klima und den Lebensraum der Menschen. Die zahlreichen Rückkopplungsprozesse zwischen dem Eis, dem Ozean und der Atmosphäre erschweren auch die Vorhersage, wie das System auf den Klimawandel reagiert.

Die Doktorandinnen und Doktoranden von ArcTrain erforschen seit 2013 Prozesse und Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis. Neben der Universität Bremen und dem Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung (AWI) sind acht kanadische Partneruniversitäten in Calgary, Edmonton, Halifax, Montréal (mit zwei Hochschulen), Rimouski, St. Johns und Vancouver beteiligt. Am MARUM und der Universität Bremen wird das Graduiertenprogramm von 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Geowissenschaften, der Umweltphysik und der Physischen Geographie, deren Expertise in der Ozeanographie, der Meeresgeologie, der Erdsystemmodellierung, der Glaziologie und der Fernerkundung liegt.

ArcTrain wird nicht alleine von der DFG, sondern auch vom kanadischen National Science and Engineering Research Council (NSERC) finanziert. Nachwuchskräfte werden sowohl in Bremen als auch in Kanada auf ihrem Weg zur Promotion ausgebildet. Aktuell bietet das Kolleg rund 40 Promovierenden ein akademisches Zuhause.

Die intensive Arbeit der Kollegiatinnen und Kollegiaten hat neue Informationen über dem Zusammenhang zwischen Meereserwärmung und Stabilität der arktischen Gletscher geliefert, Modelle und Beobachtungen der Ausdehnung von Meereis verbessert und den Transport von Wärme aus dem Nordatlantik beleuchtet. Ein besonderer Erfolg ist die Durchführung zahlreicher gemeinsamer Schiffsexpeditionen in die Region.

Mehr Informationen zum Graduiertenkolleg ArcTrain