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Arktischer Ozean: Bedeckt von Schelfeisen und voller Süßwasser

06.02.2021
Künstlerische Darstellung der Perspektive aus dem inneren des glazialen Ozeans, mit Blick von unten Richtung Island und den Färöer-Inseln; im Vordergrund Jan Mayen, rechts Grönland. Von oben verengt ein Eispanzer die schmalen Durchlässe. Tatsächlich sind
Künstlerische Darstellung der Perspektive aus dem inneren des glazialen Ozeans, mit Blick von unten Richtung Island und den Färöer-Inseln; im Vordergrund Jan Mayen, rechts Grönland. Von oben verengt ein Eispanzer die schmalen Durchlässe. Tatsächlich sind diese Meerestiefen völlig lichtlos, und die Lichtstrahlen werden hier gezeigt, um den Meeresboden sichtbar darzustellen. Grafik: Alfred-Wegener-Institut / Martin Künsting

Der Arktische Ozean war in den zurückliegenden 150.000 Jahren mindestens zweimal flächendeckend von mehr als 900 Meter dickem Schelfeis bedeckt und enthielt in dieser Zeit ausschließlich Süßwasser. Diese überraschende Aussage ist das Ergebnis langjähriger geowissenschaftlicher Untersuchungen, über die Forschende des Alfred-Wegener-Instituts und des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature berichten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten anhand von Ablagerungen am Meeresboden belegen, dass die nördlichen Meere – der Arktische Ozean und das Europäische Nordmeer – in wenigstens zwei Eiszeiten kein Salzwasser enthielten. Stattdessen sammelten sich große Mengen Süßwasser in den Ozeanbecken an, die dann vermutlich schwallweise in den Nordatlantik abflossen. Mithilfe dieser plötzlichen Süßwasser-Einströme lassen sich nun vermutlich abrupte Klimaschwankungen erklären, für die Forscher bislang noch keine schlüssige Ursache gefunden hatten.   

 

Kontakt:
Prof. Dr. Rüdiger Stein
Arctic Ocean Paleoceanography
Telefon: 0421 218-65696
E-Mail: [Bitte aktivieren Sie Javascript]

Originalveröffentlichung:

Walter Geibert, Jens Matthiessen, Ingrid Stimac, Jutta Wollenburg, Ruediger Stein: Glacial episodes of a freshwater Arctic Ocean covered by a thick ice shelf. Nature (2021), DOI: 10.1038/s41586-021-03186-y

 

Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts 

 

 

Vereinfachte Darstellung des Arktischen Ozeans und eines eiszeitlichen Eisschilds mit überhöhter Darstellung der echten Meerestiefen, abgeschnitten bei einer konstanten Tiefe, um die Verengung der Meerespassagen bei niedrigem Meeresspiegel und eine mögliche Auflagefläche eines vereinfacht dargestellten Eisschildes zu zeigen. Grafik: Alfred-Wegener-Institut / Martin Künsting
Vereinfachte Darstellung des Arktischen Ozeans und eines eiszeitlichen Eisschilds mit überhöhter Darstellung der echten Meerestiefen, abgeschnitten bei einer konstanten Tiefe, um die Verengung der Meerespassagen bei niedrigem Meeresspiegel und eine mögliche Auflagefläche eines vereinfacht dargestellten Eisschildes zu zeigen. Grafik: Alfred-Wegener-Institut / Martin Künsting