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4.000 Quadratmeter für die Tiefseeforschung

16.09.2021
Im Neubau an der Leobener Straße werden künftig grundlegende Prozesse der Tiefsee untersucht
Das neue Forschungszentrum entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum MARUM. Grafik: Haslob Kruse+ Partner Architekten BDA
Das neue Forschungszentrum entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum MARUM. Grafik: Haslob Kruse+ Partner Architekten BDA

An der Leobener Straße/ Ecke Universitätsring entsteht das neue „Zentrum für Tiefseeforschung“. Gleich neben dem MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen werden im neuen Tiefseezentrum künftig grundlegende Prozesse der Tiefsee untersucht.

Das Zentrum für Tiefseeforschung (ZfT) – gebaut nach einem Entwurf des Bremer Architekturbüros Haslob Kruse + Partner – soll an der Universität zu einem interdisziplinären Forschungszentrum werden. Organisatorisch gehört es zur sogenannten „Research Faculty“ MARUM der Universität. Hier sollen die Meereswissenschaften und die Klimaforschung langfristig weiterentwickelt werden, um so den Forschungsstandort im Land Bremen nachhaltig zu stärken.  

„Auf der einen Seite das MARUM und gleich daneben das neue Zentrum für Tiefseeforschung: Das passt wirklich gut zusammen“, sagt Bremens Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling. „Das neue Gebäude unterstreicht noch einmal das Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Universitätslandschaft. Hier wird an den zentralen Umweltfragen der Zukunft geforscht und gleichzeitig die dafür notwendigen Geräte und Infrastruktur weiterentwickelt.“

Wissenschaftlich im Mittelpunkt stehen vor allem Fragen zur Klimakrise sowie der Rolle der Ozeane und der Tiefsee zur Erklärung der globalen Klimavorgänge. Geologische, physikalische, biologische und chemische Prozesse in den Ozeanen und am Meeresgrund stehen in einer Wechselwirkung und beeinflussen das Klimasystem und den weltweiten Kohlenstoffkreislauf. Viele dieser Prozesse sind bisher noch nicht vollständig erklärbar.

Der dramatische Klimawandel, der Meeresspiegelanstieg und die Energiegewinnung aus dem Meer stellen die Forschenden vor neue komplexe Aufgaben, ein klares Forschungsverständnis der Vorgänge ist wichtig, um den Herausforderungen durch die Umweltveränderungen zu begegnen. 

„Mit dem neuen Zentrum für Tiefseeforschung soll das umfassende und international ausgerichtete Profil in den Meereswissenschaften im Land Bremen auf ein neues Niveau gehoben werden“, sagt Prof. Dr. Michael Schulz, Direktor des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften.

Im neuen Gebäude entstehen Büro- und Seminarräume, Labore, eine Werkhalle für Tauchroboter sowie eine Erweiterung des Bohrkern-Kühllagers. Bevor der eigentliche Bau begonnen hat, wurde das Areal geräumt und der Boden vorbereitet. Durch die Corona-Pandemie ist das gesamte Vorhaben verzögert, nach etwa zwei Jahren Bauzeit soll das Gebäude bezogen werden.  

Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 38 Millionen Euro, die sich Bund und Land teilen. Darin enthalten sind auch Mittel, um einen ferngesteuerten Tauchroboter anzuschaffen, der in den Ozeanen bis zu 5.000 Meter Tiefe arbeiten kann. 

 

Über das MARUM:

Das MARUM gewinnt grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Rolle des Ozeans und des Meeresbodens im gesamten Erdsystem. Die Dynamik des Ozeans und des Meeresbodens prägen durch Wechselwirkungen von geologischen, physikalischen, biologischen und chemischen Prozessen maßgeblich das gesamte Erdsystem. Dadurch werden das Klima sowie der globale Kohlenstoffkreislauf beeinflusst und es entstehen einzigartige biologische Systeme. Das MARUM steht für grundlagenorientierte und ergebnisoffene Forschung in Verantwortung vor der Gesellschaft, zum Wohl der Meeresumwelt und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es veröffentlicht seine qualitätsgeprüften, wissenschaftlichen Daten und macht diese frei zugänglich. Das MARUM informiert die Öffentlichkeit über neue Erkenntnisse der Meeresumwelt, und stellt im Dialog mit der Gesellschaft Handlungswissen bereit. Kooperationen des MARUM mit Unternehmen und Industriepartnern erfolgen unter Wahrung seines Ziels zum Schutz der Meeresumwelt.

Mehr Informationen:

Baufortschritt in Bildern 

 

Kontakt:

Ulrike Prange
MARUM Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0421 218 65540
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Rainer Kahrs
Pressesprecher
Senatorin für Wissenschaft und Häfen
Telefon: 0421 361 92713
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