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FS Meteor M123

Marine Sedimente als Archive Spät-Quartärer Klimavariablilität

MA-RAiN


• 03. Februar 2016 - 27. Februar 2016
• Walfisch Bucht - Kapstadt
• Süd- und Ostküste des südl. Afrika, Bucht von Maputo
• Marine Geologie, Sedimentologie, Geochemie, Paläoklimatologie, Mineralogie, Geophysik
Die wissenschaftliche Zielsetzung des der ausfahrt zugrundeliegenden Projektes RAiN konzentriert sich auf die Rekonstruktion von Klimaveränderungen und deren Ursachen während des Spätquartärs. Sedimentkerne, die eine erfolgreiche Bearbeitung der Kernfragestellungen erlauben, konnten bislang nur vom südafrikanischen Schelf entlang der Atlantikküste gewonnen werden. Das vorrangige Ziel der Expedition M123 ist es daher, entsprechende, möglichst hochauflösende Ablagerungen auch entlang der Süd- und Ostküste des südlichen Afrikas zu erbohren.
Das Ablagerungsregime entlang dieser Küsten ist in erster Linie durch starke Strömungen gekennzeichnet, die zumeist eine Ablagerung von insbesondere feinkörnigen Sedimenten verhindert. Eigne Vorerkundungen während der Ausfahrt M102, sowie vorliegende geomorphologische Untersuchungen belegen jedoch, dass sich holozäne Sedimentpakete in wenigen, eng begrenzten Gebieten finden lassen. Basierend auf diesen Informationen wurden drei Hauptarbeitsgebiete festgelegt, in denen entsprechende Ablagerungen beschrieben wurden (s. Karte).
In Ergänzung zu den Sedimentuntersuchungen in RAiN dient die Expedition der Beprobung planktischer Foramaminiferen. Aus deren Gehäuse können die chemischen und physikalischen Bedingungen abgelesen werden unter denen sie gebildet wurden. Mit ihrer weltweiten Verbreitung sind diese Organismen u.a. von großer Bedeutung für die paläoozeanographische Fragestellungen.
Neben den wissenschaftlichen Zielsetzungen hat diese Expedition einen starken Schwerpunkt in der Ausbildung junger Wissenschaftler und fortgeschrittener Studierender aus Deutschland und dem südlichen Afrika.

In allen drei Arbeitsgebieten sollen zunächst mit den akustischen, schiffseigenen Systemen die vielversprechendsten Beprobungslokationen gesucht werden. Je nach Beschaffenheit und Zusammensetzung der Sedimente werden Multicorer, Kastengreifer, Schwerelot oder Vibrocorer zum Einsatz kommen. Pro Arbeitsgebiet sollen etwa 10-12 Lokationen beprobt werden. Für erste Untersuchungen an Bord werden verschiedene Techniken angewendet (u.a. Mikroskopie, Lichtreflexion, Sedimentbeschreibung). Außerdem werden bereits Teilproben für nachfolgende Analysen in den Heimlaboren genommen. Um eine möglichst gute Abdeckung des gesamten Operationsgebietes der Expedition zu erhalten, soll – falls zeitlich möglich – einmal pro Tag das Multinetz zur Beprobung der Wassersäule eingesetzt werden. Alle Arbeiten erfolgen zusammen mit den Studenten. Begleitet wird dieser praktische Ausbildungsteil von kurzen Vorträgen zur Einführung in die unterschiedlichen, geowissenschaftlichen Disziplinen.

beteiligte Gruppen:

  • MARUM, Univ. Bremen
  • Fachbereich Geowissenschaften, Univ. Bremen
  • Inst. für Geowissenschaften, F.S.Univ. Jena
  • Schule für Chemie, Univ. Witwatersrand Johannesburg
  • Schule für Agrar., Erd- und Umweltwiss., Univ. KwaZulu-Natal Durban/Pietermaritzburg
  • Rat für Geowiss. Südafrika, Marin-geowiss. Abteilung
  • Dept. Geowiss., Univ. Kapstadt
  • Dept. Umwelt und Geographie, Univ. Kapstadt

Equipment:

  • MARUM ROV Squid
  • Multichannel Seismik
  • MBES, PARASOUND, ADCP
  • NIOZ BoBo lander
  • GEOMAR SML-Minilander
  • CTD/Rosette
  • Schwerelot
  • Großkastengreifer
  • Van Veen Greifer