AG Marine Ingenieurgeologie
Willkommen auf den Seiten der Arbeitsgruppe Marine Ingenieurgeologie. Unser junges, praxisnahes, interdisziplinäres Forschungsgebiet umfasst Bereiche der Bodenmechanik, des Küsten- und Wasserbaus, der Geotechnik, der Sedimentologie, Mineralogie, Geochemie und marinen Geologie.
Grundlagenforschung
In der Grundlagenforschung werden mit Hilfe ingenieurgeologischer, geotechnischer, sedimentologischer und geophysikalischer Methoden unterschiedlichste Aufgabenfelder der Sedimentmechanik und Schelfgeologie beschrieben und quantifiziert. Beispiele sind die Bestimmung relativer Stratigraphien mit Hilfe des Kompaktionsgrades, die Beurteilung von Hangstabilitäten, und die Messung von hydraulischen Durchlässigkeiten von Küsten und Schelfsedimenten.
Die europäische Nordsee und ihre komplexe quartäre Vergangenheit sind ein weiterer Schwerpunkt, in dem klassische Methoden der marinen Geophysik und Meeresbodenerkundungen aus Bohr- und Drucksondierungsdaten eingesetzt werden, um unser Wissen über Stratigraphie, Transgression, Paläo-Landschaft und hydraulische Entwässerung zu erweitern.
Angewandte Ausrichtung
In unserer stark angewandten Ausrichtung stehen 3 Themen im Vordergrund:
Entwicklung und der Bau neuer innovativer Methoden der geotechnischen Untergrunderkundung im Feld (z.B. Meeresboden CPTUs (GOST) und landbasierter Erkundungsfahrzeuge für DIN-ISO Tests und fortgeschrittene wissenschaftlich-experimentelle Erkundungen und Untersuchungen).
Bau, Entwicklung und Betrieb von innovativen geotechnischen Testständen zur Charakterisierung von Sedimentproben im Labor (z.B. einzige triaxiale CPT Testkammer Deutschlands mit B1-B5 Randbedingungen).
Einsatz kalibrierter numerischer Modelle zur Simulation komplexer Boden-Bauwerksinteraktionen.
Im Bereich Transfer steht die wissenschaftliche Begleitung von industriellen, geotechnischen Pilotprojekten und Großprojekten im Vorfeld und Verlauf von Konstruktionsmaßnahmen im Vordergrund. Schwerpunkte hierbei sind die Erneuerbaren Energien und Ihre Offshore und Onshore Umsetzung (z.B. die geotechnische Begleitung von Offshore Windpark Vorhaben).
Kontakt:
Leiter:
Prof. Dr. Tobias Mörz
tmoerz@marum.de
Tel 0421 218 65840
MARUM I - Raum 2210
Sekretariat:
Sabine Sawitzki
ssawitzki@marum.de
Tel 0421 218 65510
MARUM I - Raum 2250
Arbeitsgebiete
- Angewandte geotechnische Onshore- und Offshore-Vorhaben in Deutschland und Europa
- Entwicklung, Bau und Betrieb von innovativen geotechnischen On- und Offshore-Erkundungstechnologien (Meeresboden CPT GOST, Vibro-Crawler, Vibro CPTu)
- Quartärgeologie der Südlichen Nordsee und zentralen Nordsee
- Strandorterkundung und Bewertung für Offshore Windenergievorhaben
- Entwicklung, Bau und Betrieb von innovativen geotechnischen Laborversuchsständen (CPT-Kalibrierstand, Dynamische Triaxial-Versuchsstand)
- Geotechnische Laborversuche
- In situ Kalibration von geotechnischen Erkundungsverfahren (Logging)
- Numerische Modellierung und Analyse von großskaligen Verformungen in der Geotechnik
- Geotechnik und Tonmineralogie – Faktoren für die Sensibilitätsanalyse von Hängen
- Spezialbohrungen zur ungestörten geotechnischen Probennahme
- Westantarktischer Kontinentalhang mit vorgelagerten Driftkörpern
- Pazifischer Kontinentalhang vor Mittelamerika
- Entwicklung von geotechnischen Messgeräten
Methoden
- Festigkeitsbestimmung und Konsolidierungsmessungen von Kontinentalrandsedimenten
- Messung von sedimentphysikalischen Parametern(Kernlogging und Einzelmessungen im Labor).
- Sedimentologische und strukturelle Charakterisierung von Sedimenten (z.B. Turbiditen) zur Vorbereitung von geotechnischen Geländeeinsätzen.
- Geotechnische Laborversuche (mehr...)
Kollaborationen
Wir freuen uns mitteilen zu können, dass das MARUM - Forschungsfakultät und Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und unsere Arbeitsgruppe Marine Ingenieurgeologie eine Kollaboration mit Deltares, Unit GEO-Engineering, dem niederländischen unabhängigen Institut für angewandte Forschung in den Bereichen Wasser, Untergrund und Infrastruktur, geschlossen haben.
Basierend auf den bestehenden wissenschaftlichen Beziehungen zwischen der Universität Bremen, dem MARUM und Deltares soll die Forschungszusammenarbeit auf den Gebieten der numerischen und physikalischen Modellierung in der Geotechnik vertieft werden (mehr...).
Erdrutsch in Neuseeland
Clay and moon blamed for Omokoroa slips
Ein Artikel aus dem New Zealand Herald
http://www.nzherald.co.nz/bay-of-plenty-times/news/article.cfm?c_id=1503343&objectid=11836205
"Forscher veröffentlichen Artikel über neue Partikel, die dazu beitragen könnten, Erdrutsche zu verhindern"
Welche Rolle spielen Tonminerale und deren Beschaffenheit in Gegenden, wo es öfter Hangrutschungen gibt? Max Oke Kluger, Doktorand in der Graduiertenschule INTERCOAST vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, hat mit Kolleginnen und Kollegen einen Erdrutsch in abgelagerten Vulkanaschen in Neuseeland untersucht und deren Bestandteile im Labor analysiert. Dabei haben sie eine neuartige Struktur der so genannten Halloysit-Tonpartikel entdeckt. Diese ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass sich die Erdmassen während eines Hangrutsches wie eine Flüssigkeit verhalten. Die Ergebnisse hat das Team jetzt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Geology veröffentlicht.
http://www.marum.de/Winzige_Partikel_mit_groszem_Einfluss.html